Schwarz:
Bestehendes Angebot evaluieren und nachjustieren
Studie zur Betreuung der unter zweieinhalbjährigen Kinder
St. Pölten (nlk) - In St. Pölten informierte Landesrätin Mag. Barbara Schwarz am 09.08.
über ihr Vorhaben, die Betreuungsangebote für Kinder unter zweieinhalb Jahren im Bundesland Niederösterreich
evaluieren zu lassen. Mit der Erstellung einer entsprechenden Studie, die Betreuungsangebote in ganz Europa berücksichtigen
soll, wurde das an der Universität Wien angesiedelte Österreichische Institut für Familienforschung
(ÖIF) beauftragt; die Studie soll bis zum Jahresende 2011 abgeschlossen sein und Anfang 2012 präsentiert
werden.
"Es soll ein System qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung aufgebaut werden, womit eine liebevolle und wertschätzende
Betreuung gemeint ist, in der sich die Kinder wohl fühlen und kein Gefühl des Abgegeben-Werdens haben.
Es soll dabei Grundvertrauen sowie größtmögliche Förderung geben. Die Betreuung kann die Familie
nicht ersetzen, soll aber so aufgebaut sein, dass sie die Eltern bestmöglich unterstützt", sagte
Schwarz.
Die in Auftrag gegebene Studie solle, so die Landesrätin weiter, eruieren, ob mit bereits den existierenden
Angeboten wie beispielsweise Tagesmüttern und -vätern, Mobilen Mamis, Kinderstuben oder auch dem "Papamonat"
die Bedürfnisse der Eltern und Familien in Niederösterreich schon abgedeckt seien. Gegebenenfalls gelte
es, auf Basis der Studienergebnisse in der Folge, neue, differenzierte und vielfältige Angebote zu schaffen.
Wie der Leiter des ÖIF, Univ.Prof. Dr. Wolfgang Mazal, ausführte, solle im Rahmen der Untersuchung herausgefunden
werden, wie sich die unterschiedlichen Modelle in ganz Europa bewähren. Das Ziel sei, diesbezügliche
"Best practice"-Modelle ausfindig zu machen. Beispielsweise werde man einen intensiveren Blick auf die
Objekt- bzw. Subjektförderung werfen. "Die Gesellschaften verändern sich, und man muss auf der Höhe
der Zeit sein", so Mazal.
"Wir haben in Niederösterreich ein gutes Angebot, aber wir wollen uns auch die gesellschaftliche Entwicklung
ansehen, evaluieren und nachjustieren. Im ländlichen Raum brauchen wir etwa teilweise andere Angebote als
im städtischen Bereich. Es wäre unverantwortlich, sich keine weiteren Gedanken mehr zu machen",
betonte Schwarz abschließend. |
Vladyka: Endlich denkt die ÖVP in Sachen Kinderbetreuung um
Jede Verbesserung des Betreuungsangebotes ist unbedingt wünschenswert
St. Pölten (spi) - "Ein gutes Angebot an Kinderbetreuungsmöglichkeiten ist eine absolute
Grundvoraussetzung für die tatsächliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf und damit eine wirksame Maßnahme
gegen die Armutsgefährdung von Familien. Qualitativ gute Kinderbetreuung, die Kinder nicht nur beaufsichtigt,
sondern eben wirklich betreut, ist darüber hinaus auch die erste Bildungseinrichtung für die Jüngsten.
Daher ist jede Verbesserung des Betreuungsangebotes unbedingt wünschenswert. Umso mehr freut es mich, wenn
offenkundig auch bei der ÖVP Niederösterreich ein Umdenken eingesetzt hat und nun die Betreuungssituation
der Kleinsten evaluiert und einem europäischen Vergleich unterzogen werden soll", kommentiert die Familien-
und Sozialsprecherin der SPÖ-Niederösterreich, LAbg. Christa Vladyka die Pläne von Landesrätin
Schwarz. "Es hat zwar lange gedauert, bis die ÖVP sich der von uns schon seit Jahren erhobenen Forderung
nach Verbesserungen in der Kinderbetreuung nicht mehr völlig verschließt, aber auch in diesem Falle
gilt das oft zitierte Sprichwort: besser spät als nie", so Vladyka abschließend. |