Amstetten (nöwpd) - Die Zahl der Betriebsgründungen hat seit Jahresbeginn im Bezirk Amstetten
spürbar zugenommen. "Gab es im Jänner noch 6.829 Wirtschaftskammer-Mitglieder im Bezirk, sind es
im August bereits 7.026", teilt Andreas Geierlehner, Leiter der Bezirksstelle Amstetten der NÖ Wirtschaftskammer,
dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit. "Vor allem der Dienstleistungssektor nimmt stark zu und bestätigt
die langjährige Entwicklung. All das ist ein Zeichen dafür, dass der Dienstleistungsbereich im Bezirk
Amstetten weiterhin ausgebaut wird, während der sekundäre Wirtschaftssektor der Industrie und des produzierenden
Gewerbes stagniert."
Laut Geierlehner könne man die Ist-Situation des Bezirks pauschal als zufriedenstellend beschreiben: "Die
Umsatzsituation ist im Durchschnitt gesehen gut bis sehr erfreulich", sagt er. Allerdings gäbe es Wirtschaftsbereiche,
die die zurückhaltende Investitionsbereitschaft der öffentlichen Hand massiv zu spüren bekommen.
Vor allem die Bauwirtschaft und das Bauhilfsgewerbe stünden unter Druck und versuchten das Schwächeln
der öffentlichen Auftraggeber mit der vorhandenen Kaufkraft des Konsumenten auszugleichen.
Der Tourismus kämpfe weiterhin mit zunehmender Reglementierung und Bürokratisierung. Geierlehner: "Tabakregelung,
Gebrauchsabgabe sowie die Konkurrenzsituation der gastronomischen Aktivitäten von Privaten und Vereinen engen
da und dort die Existenzmöglichkeit der traditionellen Gastronomie ein. Auffallend ist zurzeit die Häufung
von Betriebsprüfungen im traditionellen Gastronomie-Sektor durch die Finanzpolizei, die für Unmut bei
den Wirten sorgt, während auf der anderen Seite die Anstrengungen der Wirtschaftskammer Amstetten zur Bekämpfung
des Pfuscherwesens zäh und mühsam bleiben. Dies alles trägt sicher dazu bei, dass so manches familiär
geführte Gasthaus mangels Nachfolger nicht weitergeführt werden wird."
Als längst überfällig bezeichnet Geierlehner wirksame Maßnahmen zur Eigenkapitalstärkung
der kleinen und mittleren Unternehmen: "Werden hier nicht bald die richtigen wirtschaftspolitischen Werkzeuge
zur Verfügung gestellt, ist durch den Mangel an Investitionspotential eine finanzielle Schwächung der
regionalen Wirtschaftsstrukturen zu erwarten, die eine spürbare Ausdünnung der heimischen Wirtschaft
befürchten lässt." |