Gesundheitsreform
St. Pölten/Wien (nlk) - Zu den Verhandlungen über die Gesundheitsreform auf Bundesebene
wurde am 19.08. in Wien bei einer Pressekonferenz über die Positionen Niederösterreichs informiert. Landeshauptmann-Stellvertreter
Mag. Wolfgang Sobotka berichtete in diesem Zusammenhang über die Entwicklung der Aufwendungen für das
Gesundheitssystem in Österreich in den letzten Jahren. „Von 2000 bis 2005 sind die Kosten jährlich um
durchschnittlich 4,1 Prozent gestiegen, in den letzten Jahren hingegen um über 5 Prozent. Es muss unser Ziel
sein, die Steigerungen der Gesundheitsausgaben dem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes anzugleichen."
Zu den wichtigsten Aspekten einer Gesundheitsreform führte der Landeshauptmann-Stellvertreter aus: „Beim Gesundheitswesen
muss Planung, Steuerung, Finanzierung und Qualitätssicherung aus einer Hand erfolgen. Zusätzlich braucht
es eine klare Trennung zwischen den rahmengesetzgebenden Maßnahmen und den operativen Gesetzen, die für
die Umsetzung des Betriebes verantwortlich sind, eine Neuaufteilung der Finanzmittel nach der Volkszahl sowie eine
inhaltlich und organisatorisch neu gestaltete Ausbildung für Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte".
Welche Effekte eine solche Gesundheitsreform bringt, belegte Sobotka am Beispiel Dänemarks, das im Jahr 2006
bestehende Regionen mit den Aufgaben im Gesundheits- und Vorsorgebereich beauftragt hat. „Die Vorsorge in Dänemark
ist bei den Gemeinden konzentriert, der niedergelassene Bereich und die Krankenhäuser werden von den Regionen
abgewickelt", so Sobotka. Dänemark sei ein Musterland was den Gesundheitsbereich betreffe und ein gutes
Beispiel für die Forderung des Landes Niederösterreich, wie sich das österreichische Gesundheitssystem
entwickeln solle.
Zu den umgesetzten Reformen im Spitalswesen in Niederösterreich meinte der Landeshauptmann-Stellvertreter:
„Niederösterreich hat seine Hausaufgaben bereits dort gemacht, wo das Land die Verantwortung trägt und
als einziges Bundesland alle 19 Krankenhäuser unter der Landesklinikenholding in einer Hand vereint."
Die finanzielle Steigerung liege letztes Jahr bei nur 0,93 Prozent und heuer bei 1,95 Prozent, hingegen betrage
das BIP-Wachstum 2 Prozent bzw. 2,5 Prozent. |