Burgstaller ehrte den Theater- und Opernregisseur für dessen Verdienste um die Salzburger
Festspiele
Salzburg (lk) - Mit dem Großen Verdienstzeichen des Landes wurde der deutsche Theater- und
Opernregisseur Claus Guth am 17.08. ausgezeichnet. Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller verwies bei der Ehrung
in der Salzburg Kulisse im Gebäude des Hauses für Mozart auf Guths langjährige Tätigkeit bei
den Salzburger Festspielen und dessen Verdienste für Salzburg. Für die musikalische Note bei der Ehrung
sorgten Bariton Christopher Maltman und Pianist Adrian Kelly.
Claus Guth hat seit 1999 bei acht Opernproduktionen der Salzburger Festspiele Regie geführt. Dadurch habe
er zum Gelingen und zur Bedeutung der Salzburger Festspiele maßgeblich beigetragen, hob Landeshauptfrau Burgstaller
bei der Ehrung hervor. In diesem Jahr wird Guths Mozart-Da-Ponte-Zyklus – Le nozze di Figaro, Don Giovanni, Cosi
fan tutte – zur Gänze aufgeführt.
Claus Guth, 1964 in Frankfurt am Main geboren, studierte Philosophie, Germanistik und Theaterwissenschaften an
der Münchner Universität sowie Theater- und Opernregie an der Münchner Musikhochschule. Wichtige
Impulse empfing er durch seine Mitarbeit bei Axel Manthey in Hamburg und Stuttgart. Schon früh bildeten Uraufführungen
einen wichtigen Schwerpunkt seiner Arbeit: Bei der Münchener Biennale inszenierte er unter anderem Giorgio
Battistellis Keplers Traum, und Johannes Maria Stauds Berenice, bei den Salzburger Festspielen deutete er 1999
Luciano Berios Cronaca del luogo und 2006 Chaya Czernowins Adama im Zusammenspiel mit Mozarts Zaide, an der Dresdner
Semperoper Peter Ruzickas Celan, in Basel Schwarzerde von Klaus Huber und Helmut Oehrings Unsichtbar Land sowie
in Aachen Oehrings BlauWaldDorf. Im traditionellen Repertoire reicht sein Spektrum von der Barockoper über
Glucks Iphigénie en Tauride, die er 2000 in Salzburg mit großem Erfolg inszenierte, Mozart, Rossini,
Lortzing, Verdi und Wagner bis zu Klassikern der Moderne wie Strawinskys The Rake’s Progress.
Vor allem an den Opernhäusern von Basel und Zürich war Claus Guth häufig zu Gast. 2003 gab er mit
Der fliegende Holländer sein Debüt bei den Bayreuther Festspielen. 2005 inszenierte er bei den Wiener
Festwochen Mozarts Lucio Silla – seine erste gemeinsame Arbeit mit Nikolaus Harnoncourt, die 2006 mit Le nozze
di Figaro bei den Salzburger Festspielen fortgesetzt wurde. Nach Don Giovanni (2008) fand Guths Salzburger Mozart-Da-Ponte-Zyklus
2009 mit Così fan tutte seinen Abschluss. In den vergangenen Spielzeiten war Claus Guth auch in Dresden
(Die Meistersinger von Nürnberg), am Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz (In mir klingt ein Lied
– eine "Operetten-Topographie"), an der Bayerischen Staatsoper (Luisa Miller), in Frankfurt (Un ballo
in maschera, Il trittico, Daphne), an der Hamburgischen Staatsoper (Simon Boccanegra, Der Ring des Nibelungen)
und am Theater an der Wien (Messiah) zu Gast. Im Juni 2010 gab Claus Guth mit Tannhäuser sein Debüt an
der Wiener Staatsoper. 2011 inszenierte er Parsifal am Teatre del Liceu in Barcelona und in Zürich. |