Veranlagung: rund 200 Euro mehr als im 1.Quartal – Höhe der Kreditsumme sinkt auf 62.000
– Rund 40% sehen keine steigende Inflation
Wien (erste bank) - Die INTEGRAL Umfrage, welche im Auftrag der Erste Bank jedes Quartal durchgeführt
wird, zeigt im zweiten Quartal aktuelle Trends beim Geldfluss der Österreicher. Das Sparbuch legt einen Prozentpunkt
zu und bleibt mit 63% am Beliebtesten bei den Österreichern. Der Bausparvertrag liegt mit 55% (Q1: 58%) auf
Platz zwei und die Lebensversicherung ist unverändert für 40% die Art der Veranlagung, die in den nächsten
12 Monaten gewählt wird. Auffällig im Vergleich zum 1.Quartal sind Gold und Immobilien: Wollten Anfang
des Jahres noch 8% in Gold anlegen, so sind es jetzt 11%, Immobilien steigern sich von 11 auf 13%. Die durchschnittliche
Veranlagungssumme liegt bei 5.670 Euro (Q1: 5.460 Euro) und ist somit leicht gestiegen. Die Anzahl jener, die größere
Anschaffungen planen, bleibt mit 31% gleich. 14% wollen ihre erhöhten Ausgaben mittels Kredit finanzieren,
wobei die durchschnittliche Kredithöhe aber von 70.200 auf 62.000 Euro gesunken ist. Zum Thema Inflation äußern
sich die Österreicher so: 30% sehen sie auf die nächsten 12 Monate etwa gleich wie heute, 61% fürchten
eine Steigung und 9% erwarten, dass sie sinken wird.
Geldflussprognose der Haushalte
Nach den jüngsten Leitzinsanhebungen steigen die Sparzinsen auch in Österreich wieder leicht.
Das fördert einmal mehr die Beliebtheit des Sparbuchs: 63% sparen in den nächsten 12 Monaten mittels
Sparbuch, 55% schwören auf den Bausparvertrag, und 40% veranlagen mittels Lebensversicherung. Dabei geht es
nicht nur um Neuveranlagungen, sondern auch um laufende Produkte in diesem Zeitraum. Im Vergleich zum Jahresbeginn
zeigt sich ein verstärkter Trend bei Gold und Immobilien: Die Goldanlage ist von 8 auf 11% und Immobilien
von 11 auf 13% gestiegen. "Man sollte trotzdem immer darauf achten, dass man finanziell breit aufgestellt
ist", so Peter Bosek, Privat- und Firmenkundenvorstand der Erste Bank. "Alles auf eine Karte zu setzten
wäre ein fataler Fehler."
Die durchschnittliche Höhe des veranlagten Kapitals der Österreicher ist leicht im Steigen begriffen.
War das durchschnittliche Veranlagungsvolumen im ersten Quartal noch rund 5.460 Euro, so sind es aktuell 5.670
Euro. Diese Summe bezieht sowohl auf bestehende als auch auf geplante Veranlagungen in den nächsten 12 Monaten.
Wenn es ums Geld ausgeben geht, so hat sich im Vergleich zum Jahresanfang nichts verändert: 31% haben in den
nächsten 12 Monaten größere Anschaffungen wie Wohnungskauf, Autokauf oder Erneuerung der Einrichtung
geplant. 83% (Q1: 85%) wollen das mittels eigenen Ersparnissen finanzieren, 14% (Q1: 15%) wollen sich dazu einen
Kredit aufnehmen. Die Höhe des geplanten Kredits beziffern die Österreicher mit etwa 62.000 Euro, das
sind 8.200 Euro weniger als noch im ersten Quartal.
Vier von zehn Österreichern sehen keinen Inflationsanstieg
Aktuell befindet sich die Inflation in Österreich mit 3,3% auf relativ hohem Niveau. Die EZB hat die
Leitzinsen auf 1,5% angehoben um rechtzeitig die mittelfristigen Inflationserwartungen in der Eurozone nahe bzw.
unter 2% zu verankern. Dennoch sind die Österreicher skeptisch, was die weitere Entwicklung angeht: 61% rechnen
mit steigender Inflation in den nächsten 12 Monaten, 1/3 glaubt dass sie in etwas gleich bleiben wird und
9% erwarten sogar niedrigere Inflationsraten.
"Wir werden auch oft von Kunden besorgt auf die Inflationsentwicklung angesprochen", so Bosek. Aktuell
empfiehlt die Erste Bank Sparbücher mit kurzen Laufzeiten um von weiteren Sparzinserhöhungen profitieren
zu können. Wer aber jetzt von steigenden Inflationsraten ausgeht, kann sich z.B. mit einer inflationsgebundenen
Anleihe absichern.
Österreichs Wirtschaft auf Expansionskurs
Die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich verläuft weiter positiv. Im ersten Quartal wuchs
die heimische Wirtschaft um 0,9%. Für das gesamte Jahr 2011 wird von den heimischen Wirtschaftsforschern ein
Anstieg des Bruttoinlandproduktes (BIP) von rund 3,0% prognostiziert. Das ist deutlich mehr, als im europäischen
Durchschnitt (Prognose EU-27: 2,0%). Die EZB wird den Leitzins möglicherweise im November noch einmal um 25
Basispunkte auf 1,75% anheben. Dann werden im kommenden Jahr auch die Spar- und Kreditzinsen weiter steigen. "Wir
empfehlen deshalb aktuell den Sparbuchsparern, sich maximal auf ein Jahr zu binden", so Bosek. Außerdem
ist bei diesem Zinsniveau ein guter Zeitpunkt für ertragreichere, aber dennoch sichere Veranlagungsformen.
"Uns ist bewusst, dass das Vertrauen in Wertpapiere gerade jetzt wieder stark leidet. Alles pauschal zu verteufeln
wäre aber ein Fehler", meint Bosek. Durch die Zinserhöhung der EZB wird zwar der Inflation entgegengewirkt,
dennoch werden die kurzfristigen Sparzinsen nach Abzug der Kapitalertragssteuer nicht so schnell über der
noch relativ hohen Inflation liegen. Auf der Kreditseite befinden sich die Zinsen aktuell auch schon im Steigen.
Im historischen Vergleich sind Kredite zwar noch immer billig, dennoch sollte man jetzt schon an die Zukunft höherer
Zinsen denken: "Ein Zinscap oder eine Fixzinsvereinbarung empfehlen wir nach wie vor", erklärt Bosek. |