Rund 140 Beratungen bereits durchgeführt - LR Pernkopf setzt Aktion fort
Wien (nlk) - Im Bereich der Kleinwasserkraft gibt es in Niederösterreich ein hohes Potenzial:
rund 500 niederösterreichische Kleinwasserkraftwerke speisen etwa 490 GWh ins Netz ein. Laut einer Studie,
welche im Jahr 2009 vom Land Niederösterreich durchgeführt wurde, kann diese Strommenge um zusätzliche
300 GWh erhöht werden. Anstatt von aktuell 140.000 Haushalte könnten dann bis zu 225.000 niederösterreichische
Haushalte mit sauberem Strom aus Kleinwasserkraft versorgt werden. All das natürlich im Einklang mit den Vorgaben
der EU Wasserrahmenrichtlinie, im Einklang mit Gewässerökologie und Natur.
Da ein beachtlicher Teil dieses Potentials im Bereich der Revitalisierung oder Reaktivierung bestehender Kraftwerkstandorte
liegt, wurde in Niederösterreich bereits im Jahr 2009 eine Revitalisierungsoffensive ins Leben gerufen. Sie
umfasst neben einer finanziellen Unterstützung für Revitalisierungsvorhaben und der Bereitstellung von
professionellen geförderten Beratungen durch unabhängige Experten auch Maßnahmen zur Verfahrensbeschleunigungen.
Die Beratungsaktion stieß bei den Niederösterreichischen KraftwerksbetreiberInnen auf reges Interesse.
Innerhalb der ersten beiden Jahre der Aktion konnten so bereits 140 Beratungen durch Experten von Kleinwasserkraft
Österreich abgewickelt werden. Als Folge der Aktion wurden bereits diverse Verbesserungsmaßnahmen an
niederösterreichischen Kraftwerken durchgeführt. Einige Optimierungsmaßnahmen befinden sich noch
in Vorbereitung.
Energie-Landesrat Stephan Pernkopf hat im Sommer grünes Licht für die Fortführung der Beratungsaktion
gegeben: "Die Beratungs-Anfragen sind nach wie vor zahlreich. Das freut mich besonders, denn die Revitalisierungen
bringen eine Win-Win-Situation - technisch optimierte Anlagen, bei verbesserter Gewässerökologie. Seit
2009 hat das Land Niederösterreich 700.000 Euro für Beratungsleistung und Investitionsförderung
im Bereich der Kleinwasserkraft ausbezahlt. Mit einem Anteil von knapp 5 % am Strombedarf stellt dieser Bereich
einen wertvollen Teil im niederösterreichischen Strommix dar. Ich freue mich auf weitere gute Zusammenarbeit
mit dem Verband 'Kleinwasserkraft Österreich' und unseren landesweit rund 500 Betreibern."
Martina Prechtl, Geschäftsführerin von Kleinwasserkraft Österreich, gibt im Zuge der Wasserkraft-Potentialdiskussionen
weitere Anregungen: "In Österreich gibt es rund 30.000 Querbauwerke. Nur 10 Prozent davon sind der Wasserkraft
zuzuordnen. Alle Querbauwerke müssen aber im Zuge der Umsetzung der EU Wasserrahmenrichtlinie für Fische
durchgängig gemacht werden. Dafür werden große Summen an öffentlichen Mittel aufzubringen
sein. Vor diesem Hintergrund wäre es erforderlich, zu überprüfen, welche dieser Querbauwerke energetisch
genutzt werden könnten. Die Schaffung der Durchgängigkeit bei diesen Querbauwerken im Zuge einer energetischen
Nutzung müsste dann nicht aus Steuergeldern finanziert werden. Auch die Erhaltung wandert in die Hände
eines privaten Betreibers. Zusätzlich steht noch sauberer Ökostrom zur Verfügung steht. Es wäre
wünschenswert, dass dieser Aspekt in Niederösterreich aber auch österreichweit mitberücksichtigt
wird!" |