Fortführung der nö. Revitalisierungsberatung für Kleinwasserkraftwerke   

erstellt am
16. 08. 11

Rund 140 Beratungen bereits durchgeführt - LR Pernkopf setzt Aktion fort
Wien (nlk) - Im Bereich der Kleinwasserkraft gibt es in Niederösterreich ein hohes Potenzial: rund 500 niederösterreichische Kleinwasserkraftwerke speisen etwa 490 GWh ins Netz ein. Laut einer Studie, welche im Jahr 2009 vom Land Niederösterreich durchgeführt wurde, kann diese Strommenge um zusätzliche 300 GWh erhöht werden. Anstatt von aktuell 140.000 Haushalte könnten dann bis zu 225.000 niederösterreichische Haushalte mit sauberem Strom aus Kleinwasserkraft versorgt werden. All das natürlich im Einklang mit den Vorgaben der EU Wasserrahmenrichtlinie, im Einklang mit Gewässerökologie und Natur.

Da ein beachtlicher Teil dieses Potentials im Bereich der Revitalisierung oder Reaktivierung bestehender Kraftwerkstandorte liegt, wurde in Niederösterreich bereits im Jahr 2009 eine Revitalisierungsoffensive ins Leben gerufen. Sie umfasst neben einer finanziellen Unterstützung für Revitalisierungsvorhaben und der Bereitstellung von professionellen geförderten Beratungen durch unabhängige Experten auch Maßnahmen zur Verfahrensbeschleunigungen.

Die Beratungsaktion stieß bei den Niederösterreichischen KraftwerksbetreiberInnen auf reges Interesse. Innerhalb der ersten beiden Jahre der Aktion konnten so bereits 140 Beratungen durch Experten von Kleinwasserkraft Österreich abgewickelt werden. Als Folge der Aktion wurden bereits diverse Verbesserungsmaßnahmen an niederösterreichischen Kraftwerken durchgeführt. Einige Optimierungsmaßnahmen befinden sich noch in Vorbereitung.

Energie-Landesrat Stephan Pernkopf hat im Sommer grünes Licht für die Fortführung der Beratungsaktion gegeben: "Die Beratungs-Anfragen sind nach wie vor zahlreich. Das freut mich besonders, denn die Revitalisierungen bringen eine Win-Win-Situation - technisch optimierte Anlagen, bei verbesserter Gewässerökologie. Seit 2009 hat das Land Niederösterreich 700.000 Euro für Beratungsleistung und Investitionsförderung im Bereich der Kleinwasserkraft ausbezahlt. Mit einem Anteil von knapp 5 % am Strombedarf stellt dieser Bereich einen wertvollen Teil im niederösterreichischen Strommix dar. Ich freue mich auf weitere gute Zusammenarbeit mit dem Verband 'Kleinwasserkraft Österreich' und unseren landesweit rund 500 Betreibern."

Martina Prechtl, Geschäftsführerin von Kleinwasserkraft Österreich, gibt im Zuge der Wasserkraft-Potentialdiskussionen weitere Anregungen: "In Österreich gibt es rund 30.000 Querbauwerke. Nur 10 Prozent davon sind der Wasserkraft zuzuordnen. Alle Querbauwerke müssen aber im Zuge der Umsetzung der EU Wasserrahmenrichtlinie für Fische durchgängig gemacht werden. Dafür werden große Summen an öffentlichen Mittel aufzubringen sein. Vor diesem Hintergrund wäre es erforderlich, zu überprüfen, welche dieser Querbauwerke energetisch genutzt werden könnten. Die Schaffung der Durchgängigkeit bei diesen Querbauwerken im Zuge einer energetischen Nutzung müsste dann nicht aus Steuergeldern finanziert werden. Auch die Erhaltung wandert in die Hände eines privaten Betreibers. Zusätzlich steht noch sauberer Ökostrom zur Verfügung steht. Es wäre wünschenswert, dass dieser Aspekt in Niederösterreich aber auch österreichweit mitberücksichtigt wird!"
     
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