Heinisch-Hosek: Schon über 900 eingetragene Paare in Österreich   

erstellt am
26. 08. 11

Eingetragene Partnerschaft war wichtiger Schritt zur Absicherung gleichgeschlechtlicher Paare – Zahlen der Statistik Austria
Wien (bpd) - "Mit der eingetragenen Partnerschaft haben wir erstmals die rechtliche Absicherung gleichgeschlechtlicher Paare in Österreich sichergestellt", so Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek zu den aktuellen Zahlen der Statistik Austria. "Seit 1.1.2010 haben sich mehr als 900 Paare eintragen lassen. Diese Zahlen zeigen: Dieser Schritt war der richtige und längst überfällig."

Jetzt seien aber weitere Maßnahmen nötig, um die nach wie vor bestehende Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare zu beenden. "Als erstes möchte ich über leibliche Kinder von Partnerinnen und Partner reden. Denn wenn gleichgeschlechtliche Paare füreinander und für Kinder da sind und sorgen, ist es nicht einzusehen, dass sie diese Kinder nicht adoptieren dürfen. Als zweiten Schritt ist für mich sehr gut vorstellbar, dass es auch eine Fremdkindadoption geben soll", so die Ministerin.

Auch beim Namensrecht gäbe es noch Handlungsbedarf. "Wir sollten dafür sorgen, dass gleichgeschlechtliche Paare einen gemeinsamen Familiennamen tragen können. Denn derzeit haben sie "nur" einen Nachnamen." Doppelnamen der Partnerinnen und Partner werden im Gegensatz zu heterosexuellen Ehepaaren verpflichtend ohne Bindestrich geschrieben. Das sei diskriminierend und sollte dringend geändert werden, so Heinisch-Hosek, die ihre Vorschläge bereits in die Verhandlungen mit Justizministerin Karl zu einem modernen Familienrecht eingebracht hat.

"Natürlich sind auch homosexuelle Paare für uns Familie. Denn Familie ist dort, wo Menschen füreinander da sind und Verantwortung übernehmen. Unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung", so die Ministerin abschließend.
     
202 eingetragene Partnerschaften im ersten Halbjahr 2011
Wien (statistik austria) - Von Jänner bis Juni 2011 haben insgesamt 202 gleichgeschlechtliche Paare ihre Partnerschaft bei den dafür zuständigen Bezirksverwaltungsbehörden eintragen lassen. Gegenüber den vorläufigen Daten des ersten Halbjahres 2010 (429 Paare) ist das ein Rückgang von 52,9%. Wie die vorläufigen Ergebnisse von Statistik Austria weiter zeigen, überwiegen dabei österreichweit männliche Paare (59,4% aller Partnerschaften), nur in den Bundesländern Salzburg (75,0%), Niederösterreich (57,1%), Kärnten (55,6%) und Oberösterreich (55,0%) begründeten mehr weibliche als männliche Paare eine Partnerschaft. In Tirol gab es jeweils drei weibliche und männliche Paare.

Mehr als die Hälfte (54,0%) aller eingetragenen Partnerschaften wurde von in Wien wohnhaften Paaren begründet (absolut 109, Rückgang um -49,3%). An zweiter Stelle folgt Niederösterreich mit 13,9% (28, -58,2%) und an dritter Stelle Oberösterreich mit 9,9% (20, -41,2%) eingetragenen Partnerschaften.

Bei 64,4% der eingetragenen Partnerschaften hatten beide Partner bzw. Partnerinnen die österreichische Staatsbürgerschaft, in 30,7% der Fälle nur einer bzw. eine. In den restlichen 5,0% der Fälle hatten beide Partner bzw. Partnerinnen keine österreichische Staatsbürgerschaft.
     
Eheschließungen im ersten Halbjahr 2011 minus 1,8%
Wien (statistik austria) - Die vorläufige Zahl der Eheschließungen war laut Statistik Austria im ersten Halbjahr 2011 mit insgesamt 16.284 um 1,8% niedriger als im gleichen Vorjahreszeitraum (Jänner bis Juni 2010: 16.588). Damit wurde der seit 2009 beobachtbare Trend steigender Heiratszahlen (+0,7% von 2008 bis 2009 bzw. +5,7% von 2009 bis 2010) in den ersten sechs Monaten des Jahres 2011 gestoppt.

In sechs Bundesländern gab es im ersten Halbjahr 2011 weniger standesamtliche Eheschließungen, wobei aber regional unterschiedliche Trends erkennbar sind. So gab es in den Bundesländern Burgenland (-7,4%), Wien (-5,5%), Niederösterreich (-3,6%) und Vorarlberg (-2,9%) deutlich weniger Trauungen als im ersten Halbjahr 2010. Geringere Rückgänge der Eheschließungszahlen wurden von den Standesämtern in Tirol (-1,1%) und in Salzburg (-0,1%) gemeldet. Dagegen gab es in Kärnten (+9,6%), in der Steiermark (+0,2%) und in Oberösterreich (+0,1%) im gleichen Zeitraum jeweils mehr heiratswillige Paare.

In den letzten zwölf Monaten (Juli 2010 - Juni 2011) war die vorläufige Summe der in Österreich geschlossenen Ehen mit 37.189 um 846 oder 2,3% höher als in der vorangegangenen Zwölfmonatsperiode Juli 2009 - Juni 2010 (36.343).
     
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