Wissenschafts- und Forschungsminister forciert Nachwuchsförderung
- Ausbau des Wissenstransfers - Österreich profitiert in der Forschung von EU-Mitteln
Wien (bmwf) - "Investitionen in die besten Köpfe und jungen Talente unseres Landes sind
vielfältig und müssen noch verstärkt ausgebaut werden", so Wissenschafts- und Forschungsminister
Dr. Karlheinz Töchterle. Bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Infrastrukturministerin Doris Bures am 25.08.
in Alpbach ging der Minister besonders auf die Förderangebote für junge Menschen, den Ausbau des Wissenstransfers
sowie die Forschungsförderungen auf europäischer Ebene ein. Weiters betonte der Minister: "Wir müssen
die Zahl der Absolventinnen und Absolventen guter Schulen und Hochschulen weiter erhöhen. Der bestehende Mix
aus verschiedenen Ausbildungsschienen hat sich dabei auch in Hinblick auf die Arbeitsmarktdaten als erfolgreich
erwiesen."
Die im Zuge der FTI-Strategie des Bundes neu eingerichtete Task Force FTI hat Humanressourcen - der Mensch im Mittelpunkt
der Forschung - als ersten, ressortübergreifenden Schwerpunkt definiert: "Wir arbeiten gemeinsam an der
Attraktivität des Forschungsstandortes. Dazu müssen wir verstärkt Talente entdecken und fördern",
betonte Töchterle. Für die Förderung der jungen Menschen und deren internationaler Mobilität
sowie für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses stehen im Jahr 2011 durch Programme des Wissenschafts-
und Forschungsministeriums insgesamt rund 80 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere 26 Millionen Euro wurden
mit EU-Förderungen eingeworben.
Die vier zentralen Förderschwerpunkte im Wissenschaftsministerium im Überblick:
- Young Science (zB. Programm "Sparkling Science", Kinderunis)
- Mobilität (z.B. Erasmus, Mobilitätsstipendien)
- Talente fördern (z.B. Programme Hertha Firnberg und Elise Richter)
- Exzellenz (z.B. Startpreise, Wittgensteinpreis)
Weiters investiert das Wissenschaftsministerium 180 Millionen Euro in die Studienförderung/Studienbeihilfe,
um allen jungen Menschen mittels Stipendien und Unterstützung ein Studium zu ermöglichen. 2010 wurden
mehr als 42.000 junge Menschen gefördert, das sind knapp 15 Prozent mehr als 2001.
"Hochschulen und Forschungseinrichtungen müssen ihre qualitativ hochwertigen Forschungsergebnisse stärker
in die Gesellschaft und Wirtschaft tragen", ging der Minister weiters auf das Thema Wissenstransfer ein. "
Wissenschaft und Wirtschaft sind eine starke Brücke in die Zukunft", bekräftigt der Minister eine
zentrale Botschaft der EU2020-Strategie und der FTI-Strategie des Bundes: Die Stärkung des technologischen
Wachstums. "Österreich ist hier schon auf einem guten Weg", so der Minister. Bereits jetzt sind
25 Prozent aller originären Gründungen im Jahr auf forschungs- und wissensintensive Branchen zurückzuführen.
42 Prozent davon (das sind rund 1.990) wurden von Akademikern gegründet, 560 stammen aus dem wissenschaftlichen
Umfeld. Eine im Wissenschaftsministerium eingerichtete Nationale Kontaktstelle konnte sich als "Drehscheibe
des Wissenstransfers" entwickeln. "Dieser stärkt gezielt die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft
und Wirtschaft und unterstützt die Hochschulen beim professionellen Umgang mit geistigen Eigentumsrechten",
so der Minister. Gerade für Klein- und Mittelbetriebe, die Großteils keine Forschung betreiben (können),
seien Hochschulen als Forschungspartner "wichtig und wertvoll".
Um die Verbindung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft noch stärker bewusst und sichtbar zu machen, zeichnet
das Wissenschaftsministerium künftig junge, innovative Unternehmer/innen mit dem "Phönix-Award -
Gründungen mit Zukunft" aus. Dieser wird in drei Kategorien vergeben (Phönix für junge Unternehmen,
Phönix Frauen für innovative Unternehmerinnen, Phönix Junior für Newcomer/innen mit besonders
aktuellen und innovativen Themen), die Ausschreibung erfolgt im Herbst 2011, die Verleihung ist für das Frühjahr
2012 geplant.Rund 120 Millionen Euro fließen jährlich an Forschungsgeldern aus Brüssel nach Österreich.
"Jeder vierte Euro, der in Österreich für Forschungsprojekte kompetitiv vergeben wird, kommt bereits
aus Brüssel. Österreich erhält im Forschungsbereich mehr aus Brüssel zurück, als es einzahlt",
so Töchterle. Ende Juli 2011 startete die vorletzte Ausschreibung im 7. Rahmenprogramm (2007-2013) mit einem
Fördervolumen von rund 8,5 Milliarden Euro. Österreich weist im 7. Rahmenprogramm eine Erfolgsbilanz
auf: österreichische Teams arbeiten in jedem neunten bewilligten Projekt mit, konnten bislang rund 556 Millionen
einwerben.
Erfolgsbilanz auch bei den ERC-Grats: Österreich konnte in den sechs Ausschreibungen bisher 48 ERC-Grants
einwerben und somit Fördergelder in der Höhe von 78 Millionen Euro lukrieren. In der aktuellen 7. Ausschreibung
sind bereits zehn Starting Grants an Wissenschaftler/innen aus Österreich vergeben worden. Besonders erfolgreich
sind die Quantenphysiker, sie konnten seit 2007 mehr als ein Drittel aller ERC-Grants im Bereich der Quantenphysik
einwerben und damit ihre führende Rolle in Europa weiter ausbauen. Für das kommende 8. EU-Rahmenprogramm
"Horizon 2020" laufen die nationalen Vorbereitungen auf Basis des im Dezember 2010 verabschiedeten Reflexionspapiers
der Bundesregierung.
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