Griechenland Wertberichtigungen belasten Ergebnis - Strategie der Redimensionierung
wird konsequent fortgesetzt
Wien (övag) - Der Österreichische Volksbanken-AG Konzern (ÖVAG) weist zum Halbjahr
ein knapp positives Ergebnis aus. Das operative Ergebnis konnte im zweiten Quartal 2011 mit EUR 105 Mio. gegenüber
dem ersten Quartal 2011 (EUR 94 Mio.) gesteigert werden und liegt somit zum Halbjahr bei EUR 199 Mio. Verglichen
mit dem Halbjahresergebnis 2010 liegt der Wert für die ersten 6 Monate auf Grund der Reduktion innerhalb der
Geschäftsfelder jedoch erwartungsgemäß leicht unter dem Ergebnis im Vergleichszeitraum (EUR 234
Mio.). Trotz dieses soliden operativen Ergebnisses und gesunkener Risikovorsorgen ging der Periodenüberschuss
vor Steuern für das erste Halbjahr 2011 auf EUR 11 Mio. zurück. Belastet wurde das Ergebnis maßgeblich
durch Wertberichtigungen von Finanzinvestitionen, allen voran griechischer Anleihen. Das Konzernergebnis nach Steuern
und Minderheiten für das erste Halbjahr 2011 liegt als Konsequenz bei EUR 1 Mio.
Konzernergebnis aufgrund Griechenland und Marktsituation rückläufig
Die ÖVAG bildete umfassende Vorsorgen im Zusammenhang mit Griechenland. Bei den Wertpapieren in der Kategorie
„available for sale“ erfolgte eine erfolgswirksame Umbuchung der Rücklage in Höhe von EUR -17 Mio. Wertpapiere
der Kategorie „held to maturity“ wurden mit einem Barwert von 79 % bewertet, was einer Abwertung von EUR 7 Mio.
entspricht. Damit folgt der ÖVAG Konzern vollinhaltlich den Empfehlungen zur Bewertung der Griechenland Wertpapiere
der Wirtschaftsprüfer.
Zusätzlich wurde das Ergebnis durch einen Abschreibungsbedarf auf Länderrisiken negativ beeinflusst.
So wurde das Ergebnis aus Finanzinvestitionen durch Rückgänge bei Marktwerten von Wertpapieren, deren
Wertänderung auf Baskets mit verschiedenen Länderrisiken (u.a. Griechenland) beruht, im Umfang von EUR
36 Mio. belastet.
Stabile Kapitalquoten
Die bankrechtlichen Eigenmittel des ÖVAG Konzerns betrugen zum 30. Juni 2011 EUR 3,4 Mrd. Die Tier
I Ratio (Verhältnis Kernkapital zur Bemessungsgrundlage für das Kreditrisiko) erreichte 10,6 %. Die Tier
I Ratio bezogen auf das Gesamtrisiko betrug 9,7 %. Die Eigenmittelquote bezogen auf das Gesamtrisiko lag zum Stichtag
bei 12,8 %. Die vorhandenen Eigenmittel übersteigen das regulatorische Erfordernis um knapp EUR 1,3 Mrd. bzw.
60,4 %.
Kapital- und ergebnisstärkende Maßnahmen in Umsetzung
Gemäß der Strategie 2015, die im Wesentlichen die Fokussierung auf das Kerngeschäft, den
Verkauf von Beteiligungen wie der Volksbank International und der RZB Anteile sowie die Zusammenführung der
ÖVAG mit der Investkredit vorsieht, wurde der Prozess des Verkaufes der Volksbank International AG gestartet.
Am 14. Juli 2011 unterzeichneten die Aktionäre der Volksbank International AG (VBI) und die russische Sberbank
ein term sheet über die Eckpunkte eines Kaufvertrages über 100 % der Aktien an der VBI (der ÖVAG
Konzern hält 51 % dieser Anteile). Von dieser Transaktion ist die Volksbank Romania S.A. ausgenommen. Das
Closing soll bis Ende 2011 stattfinden. Die Veräußerung des RZB Aktienpakets wird wie geplant für
2011 angestrebt. Ebenfalls keine Änderung gibt es bezüglich der Abschichtung von EUR 300 Mio. PS-Kapital
des Bundes, die noch für heuer geplant ist.
Positiver Trend bei Risikovorsorgen fortgesetzt – RWAs deutlich reduziert
Bei den Risikovorsorgen konnte der positive Trend aus dem Geschäftsjahr 2010 auch im ersten Halbjahr 2011
fortgesetzt werden. Trotz des nach wie vor schwierigen wirtschaftlichen Umfelds in Teilen Mittel- und Osteuropas
konnten die Risikovorsorgen im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr um EUR 64 Mio. auf EUR 130 Mio. gesenkt werden.
Der größte Rückgang kommt dabei aus dem Segment Retail, wo in erster Linie das Geschäftsfeld
Leasing und die Volksbank in Rumänien dafür verantwortlich sind. Alle anderen Segmente konnten ebenfalls
sinkende Risikovorsorgen verzeichnen. Der deutliche RWA-Abbau erweitert zu dem die Möglichkeiten bei der Rückführung
des PS-Kapital des Bundes.
Ausblick
Aufgrund des nach wie vor schwierigen wirtschaftlichen Umfelds sowie des aktuellen Umsetzungsstandes der
ÖVAG Strategie 2015 kann eine Ausschüttung im Jahr 2012 für das Geschäftsjahr 2011 auf dividendentragende
Wertpapiere (Aktien, PS-Kapital) aus heutiger Sicht nicht zur Gänze oder nicht in Aussicht gestellt werden.
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