Eröffnung der Auslandskulturtagung 2011
Wien (bmeia) - „Krisenzeiten sind Zeiten der Reflexion, in denen alte Strukturen, Gewohnheiten und
Denkmuster in Frage gestellt und gegebenenfalls überwunden werden müssen, um Raum für Neues zu schaffen.
Dabei ist Kreativität gefragt“, erklärte Außenminister und Vizekanzler Michael Spindelegger am
05.09. bei der Eröffnung der Auslandskulturtagung 2011 im Museum für angewandte Kunst (MAK), die sich
dieses Jahr dem Thema „Krise fordert Kreativität – Auslandskulturarbeit in Zeiten des Umbruchs“ widmet.
„Trotz eines in schwierigen Zeiten engen budgetären Spielraums können wir auch in diesem Jahr eine überaus
positive Bilanz ziehen“, zeigte sich Spindelegger erfreut. Allein im Jahr 2010 wurden an den 30 österreichischen
Kulturforen, den Botschaften und Generalkonsulaten, den 60 Österreichbibliotheken und den neun Österreich-Instituten
mehr als 5400 Kulturveranstaltungen in 110 Ländern organisiert und erreichten 7,7 Millionen BesucherInnen.
„Ich bin mir sicher, dass es uns mit dem neuen Auslandskulturkonzept gelingen wird an den bisherigen Erfolg der
österreichischen Auslandskultur anzuknüpfen“, nutze Spindelegger die Gelegenheit das neue Auslandskulturkonzept
zu präsentieren, welches von der Kultursektion des Außenministeriums gemeinsam mit seinem Auslandskulturnetzwerk
erarbeitet wurde. Das Konzept stellt das innovativ-kreative Potenzial österreichischer Kulturschaffender in
den Mittelpunkt. Das Netzwerk der Auslandskultur soll „als Brücke fungieren“ österreichischen Kreativen
die Teilnahme am internationalen Kulturdialog zu erleichtern. Als weiteren Schwerpunkt hob Spindelegger hervor,
dass Österreich verstärkt an der „Weiterentwicklung der europäischen Integration“ mitwirken wolle.
„Wir werden uns in Zukunft noch stärker im Rahmen europäischer Kulturinitiativen engagieren und mit anderen
Partnern Projekte zur Stärkung eines gemeinsamen EU-Bewusstseins entwickeln“, so Spindelegger. Zu diesem Ziel
zähle etwa auch der geografische Schwerpunkt Donauraum und Schwarzmeer, wo im kommenden Jahr zahlreiche Projekte
umgesetzt werden sollen.
Ein wichtiges Ziel der Auslandskulturpolitik sei es, einen nachhaltigen Beitrag zur globalen Vertrauensbildung
und Friedenssicherung zu leisten, führte Spindelegger fort. „Wir wollen das insbesondere durch weitere Initiativen
im Bereich des Dialogs der Kulturen und Religionen tun“, so der Außenminister, der den Dialog als ein wichtiges
Instrument zur Förderung des interkulturellen und interreligiösen Zusammenlebens und der Integration
in Österreich und Europa hervorhob.
Auch auf EU-Ebene habe man den kulturellen Wert Europas seit ihrer Gründung sehr geschätzt und messe
auch ihrem wirtschaftlichen Faktor zusehends mehr Bedeutung bei, so Spindelegger. Dabei verwies er abschließend
auf das weltweit wachsende Netz Europäischer Kulturinstitute (EUNIC), zu dessen Gründungsmitgliedern
Österreich zählt.
Zum Abschluss der Auslandskulturtagung wird Staatssekretär Wolfgang Waldner auf das von der Bundesregierung
geplante Projekt des „Nation Branding“ eingehen. „Für Österreich bietet dieses Vorhaben eine hervorragende
Gelegenheit seine internationale Positionierung zu überprüfen und neuen Entwicklungen anzupassen. Dabei
ist es uns besonders wichtig, dass der Bereich der Kunst und Kultur seinen adäquaten Stellenwert erhält“,
so Waldner. |