2011 belegt: Österreich will Bio!   

erstellt am
05. 09. 11

Wien (bmlfuw) - Äußerst positiv stimmen die jüngsten Marktforschungsergebnisse, zumal sie den heimischen Bio-Lebensmitteln eine ebenso positive Entwicklung attestieren: Allein in den letzten drei Jahren haben die Konsumenten um 10% mehr Bio-Produkte gekauft. 9 von 10 Konsumenten greifen bei ihrem täglichen Einkauf zu Bio-Produkten.

„Bioprodukte liegen nicht nur voll im Trend, sie zählen mittlerweile sogar zum Fixinventar jedes Supermarkt-Sortiments. Im tagtäglichen Rennen um die Gunst der KonsumentInnen verzeichnen österreichische Bioprodukte im In- und Ausland gleichermaßen Erfolge. Unser Biolandbau mit 20% der Agrarnutzfläche ist ein unverzichtbarer Aspekt der Visitenkarte Österreichs. Jeder siebente Bauer wirtschaftet heutzutage biologisch. Biolandbau ist darüber hinaus ein wichtiger Jobmotor, in dem 23.000 Personen beschäftigt sind. Durch diese wertvollen green jobs wird ein Umsatz von 1 Million Euro erzielt. Das gilt es zu erhalten und im Gleichklang mit dem Markt auszubauen. Dafür werde ich mich auch im Rahmen der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) einsetzen", betont Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich.

Der Bio-Boom ist nicht mehr aufzuhalten. Nach wie vor steigt die Anzahl der Bio-Landwirte, immer mehr Menschen erkennen die Vorteile einer biologischen Ernährung und stellen ihr Konsumverhalten dementsprechend um. „Der Anteil der Bio-Käufe in den ersten Monaten 2011 konnte den starken Aufwärtstrend des letzten Jahres bestätigen: 7,4 % aller Frischeeinkäufe der Konsumenten in Österreich bestanden aus Bio-Lebensmitteln“, freut sich Dr. Stephan MIKINOVIC, GF der AMA-Marketing, der damit auf die Vorreiterrolle Österreichs in Sachen BIO hinweist. Denn „weltweit liegt der Anteil bei gerade einmal bei 2%“, wie Dr. MIKINOVIC betont.

Die Highlights unter den Bio-Produkten waren auch heuer wieder Milchprodukte sowie Erdäpfel und Eier. Alleine bei Frischmilch lag der Bio-Anteil bei 16,7 %, (mengenmäßige Betrachtung), bei ESL-Milch betrug er 13,8 %. Erdäpfeln wurden von den Konsumenten zu 12,5 % in Bio-Qualität gekauft und auch bei Eiern
(10,7 %), Fruchtjoghurt (9,8 %), Butter (9,5 %) und Frischobst (7,7 %) greifen die Österreicher überdurchschnittlich häufig zu Bio.

Ebenfalls erfreulich ist die Entwicklung bei Bio-Gemüse, das die jüngste EHEC-Krise faktisch unbeschadet überstanden hat, wie die neuesten Daten zeigen. Im Gegenteil: Gurken, die im Zuge des Skandals zu Unrecht in Verruf geraten sind, haben im Bio-Bereich sogar zulegen können und die von den Konsumenten im Mai und Juni gekaufte Menge an Bio-Gurken hat sich um 37,4 % erhöht gegenüber Mai und Juni 2010!

Bio-Kauf ist Vertrauenssache!
Am Beispiel Bio-Gurken wird deutlich, welch zentrale Rolle das Vertrauen bei der Entscheidung für BIO spielt. Eine von der AMA durchgeführte Motivanalyse belegt, dass ¾ aller Österreicher davon ausgehen, dass hierzulande angebotene Bio-Lebensmittel auch aus Österreich stammen. 83% der Befragten wissen, dass die österreichische Herkunft durch das rot-weiß-rote AMA-Biozeichen garantiert wird.

„Es freut mich, dass die Konsumenten auf die Qualität der heimischen Bio-Produkte vertrauen und auch wissen, woran sie diese Qualität erkennen. Dies zeigt, dass wir mit unseren kommunikativen Maßnahmen auf dem richtigen Weg sind“, unterstreicht Dr. MIKINOVIC. Wobei die Marktforschung auch Informationsdefizite zutage gebracht hat. So glauben immerhin noch 50% der Konsumenten, dass die banale Floskel „aus naturnahem Anbau“ bereits biologische Herstellung garantiere.

Die AMA gibt Sicherheit!
Maßnahmen zur Aufklärung rund um biologische Lebensmittel und ihre Kennzeichnung werden von der AMA sehr effizient gesetzt. Die 2011 gestartete Werbekampagne nimmt mit ihrem Motto „Ich will BIO“ nicht nur auf die erfreuliche Marktentwicklung Bezug, sondern liefert auch fundierte Informationen über die Bestimmungen des biologischen Landbaus. Denn diese bilden die Voraussetzung für eine Bio-Kennzeichnung durch eine zertifizierte Kontrollstelle.

Nur wenn ein Lebensmittel mit dem rot-weiß-roten AMA-Biozeichen gekennzeichnet ist, kann man wirklich sicher sein, dass es auch aus Österreich stammt. Dass dies kaufentscheidend ist, zeigt die aktuelle Motivanalyse, wonach mehr als 50% der Befragten angaben, seit den EHEC-Fällen in Deutschland noch stärker als früher auf die österreichische Herkunft der Lebensmittel zu achten

„Bio-Lebensmittel punkten durch ihre streng kontrollierte, hohe Qualität, die in hohem Maße dem Wunsch der EU-Bürgerinnen und -Bürger nach gesunden, natürlichen, umweltschonend produzierten Lebensmittel entspricht. Biologisch wirtschaften heißt in einem ganzheitlichen Sinne wirtschaften. Biobäuerinnen und Biobauern erbringen vielfältige Leistungen für die Gesellschaft: Sie schützen den Boden, das Wasser, das Klima und die Biodiversität. Die Konsumentinnen und Konsumenten erkennen zunehmend diesen zusätzlichen Nutzen von Bio-Erzeugnissen“, stellt Bio Austria Obmann Rudi VIERBAUCH dazu fest, „Wir österreichische Biobäuerinnen und Biobauern sind hocherfreut über diese Entwicklung, denn sie spiegelt die Wertschätzung für unsere tägliche Arbeit durch die österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten wieder.“

Ein Blick in die Zukunft!
Wie wird sich BIO weiter entwickeln? „Ist BIO nur einer von vielen Trends, der bald wieder aus den Regalen verschwinden wird?“ Auch diese Frage wurde im Rahmen der Marktforschung gestellt und das Ergebnis ist eindeutig: BIO hat sich mittlerweile fest etabliert. Gerade mal ein Viertel der Befragten hegt noch Zweifel, ob sich BIO dauerhaft halten wird.

Prognosen über die Zukunft zu geben ist immer heikel – doch gibt es Tendenzen, die Anlass zu großer Zuversicht geben: Denn 47% der befragten Konsumenten gaben an, in 10 Jahren mehr biologische Produkte kaufen zu wollen als heute. Addiert man sie zu den 38%, die zumindest gleich viele BIO-Lebensmittel konsumieren möchten, darf die Bio-Landwirtschaft sehr optimistisch in die Zukunft blicken!
     
Informationen: http://    
     
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