Wien (bmlfuw) - Äußerst positiv stimmen die jüngsten Marktforschungsergebnisse, zumal sie
den heimischen Bio-Lebensmitteln eine ebenso positive Entwicklung attestieren: Allein in den letzten drei Jahren
haben die Konsumenten um 10% mehr Bio-Produkte gekauft. 9 von 10 Konsumenten greifen bei ihrem täglichen Einkauf
zu Bio-Produkten.
„Bioprodukte liegen nicht nur voll im Trend, sie zählen mittlerweile sogar zum Fixinventar jedes Supermarkt-Sortiments.
Im tagtäglichen Rennen um die Gunst der KonsumentInnen verzeichnen österreichische Bioprodukte im In-
und Ausland gleichermaßen Erfolge. Unser Biolandbau mit 20% der Agrarnutzfläche ist ein unverzichtbarer
Aspekt der Visitenkarte Österreichs. Jeder siebente Bauer wirtschaftet heutzutage biologisch. Biolandbau ist
darüber hinaus ein wichtiger Jobmotor, in dem 23.000 Personen beschäftigt sind. Durch diese wertvollen
green jobs wird ein Umsatz von 1 Million Euro erzielt. Das gilt es zu erhalten und im Gleichklang mit dem Markt
auszubauen. Dafür werde ich mich auch im Rahmen der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) einsetzen",
betont Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich.
Der Bio-Boom ist nicht mehr aufzuhalten. Nach wie vor steigt die Anzahl der Bio-Landwirte, immer mehr Menschen
erkennen die Vorteile einer biologischen Ernährung und stellen ihr Konsumverhalten dementsprechend um. „Der
Anteil der Bio-Käufe in den ersten Monaten 2011 konnte den starken Aufwärtstrend des letzten Jahres bestätigen:
7,4 % aller Frischeeinkäufe der Konsumenten in Österreich bestanden aus Bio-Lebensmitteln“, freut sich
Dr. Stephan MIKINOVIC, GF der AMA-Marketing, der damit auf die Vorreiterrolle Österreichs in Sachen BIO hinweist.
Denn „weltweit liegt der Anteil bei gerade einmal bei 2%“, wie Dr. MIKINOVIC betont.
Die Highlights unter den Bio-Produkten waren auch heuer wieder Milchprodukte sowie Erdäpfel und Eier. Alleine
bei Frischmilch lag der Bio-Anteil bei 16,7 %, (mengenmäßige Betrachtung), bei ESL-Milch betrug er 13,8
%. Erdäpfeln wurden von den Konsumenten zu 12,5 % in Bio-Qualität gekauft und auch bei Eiern
(10,7 %), Fruchtjoghurt (9,8 %), Butter (9,5 %) und Frischobst (7,7 %) greifen die Österreicher überdurchschnittlich
häufig zu Bio.
Ebenfalls erfreulich ist die Entwicklung bei Bio-Gemüse, das die jüngste EHEC-Krise faktisch unbeschadet
überstanden hat, wie die neuesten Daten zeigen. Im Gegenteil: Gurken, die im Zuge des Skandals zu Unrecht
in Verruf geraten sind, haben im Bio-Bereich sogar zulegen können und die von den Konsumenten im Mai und Juni
gekaufte Menge an Bio-Gurken hat sich um 37,4 % erhöht gegenüber Mai und Juni 2010!
Bio-Kauf ist Vertrauenssache!
Am Beispiel Bio-Gurken wird deutlich, welch zentrale Rolle das Vertrauen bei der Entscheidung für
BIO spielt. Eine von der AMA durchgeführte Motivanalyse belegt, dass ¾ aller Österreicher davon
ausgehen, dass hierzulande angebotene Bio-Lebensmittel auch aus Österreich stammen. 83% der Befragten wissen,
dass die österreichische Herkunft durch das rot-weiß-rote AMA-Biozeichen garantiert wird.
„Es freut mich, dass die Konsumenten auf die Qualität der heimischen Bio-Produkte vertrauen und auch wissen,
woran sie diese Qualität erkennen. Dies zeigt, dass wir mit unseren kommunikativen Maßnahmen auf dem
richtigen Weg sind“, unterstreicht Dr. MIKINOVIC. Wobei die Marktforschung auch Informationsdefizite zutage gebracht
hat. So glauben immerhin noch 50% der Konsumenten, dass die banale Floskel „aus naturnahem Anbau“ bereits biologische
Herstellung garantiere.
Die AMA gibt Sicherheit!
Maßnahmen zur Aufklärung rund um biologische Lebensmittel und ihre Kennzeichnung werden von
der AMA sehr effizient gesetzt. Die 2011 gestartete Werbekampagne nimmt mit ihrem Motto „Ich will BIO“ nicht nur
auf die erfreuliche Marktentwicklung Bezug, sondern liefert auch fundierte Informationen über die Bestimmungen
des biologischen Landbaus. Denn diese bilden die Voraussetzung für eine Bio-Kennzeichnung durch eine zertifizierte
Kontrollstelle.
Nur wenn ein Lebensmittel mit dem rot-weiß-roten AMA-Biozeichen gekennzeichnet ist, kann man wirklich sicher
sein, dass es auch aus Österreich stammt. Dass dies kaufentscheidend ist, zeigt die aktuelle Motivanalyse,
wonach mehr als 50% der Befragten angaben, seit den EHEC-Fällen in Deutschland noch stärker als früher
auf die österreichische Herkunft der Lebensmittel zu achten
„Bio-Lebensmittel punkten durch ihre streng kontrollierte, hohe Qualität, die in hohem Maße dem Wunsch
der EU-Bürgerinnen und -Bürger nach gesunden, natürlichen, umweltschonend produzierten Lebensmittel
entspricht. Biologisch wirtschaften heißt in einem ganzheitlichen Sinne wirtschaften. Biobäuerinnen
und Biobauern erbringen vielfältige Leistungen für die Gesellschaft: Sie schützen den Boden, das
Wasser, das Klima und die Biodiversität. Die Konsumentinnen und Konsumenten erkennen zunehmend diesen zusätzlichen
Nutzen von Bio-Erzeugnissen“, stellt Bio Austria Obmann Rudi VIERBAUCH dazu fest, „Wir österreichische Biobäuerinnen
und Biobauern sind hocherfreut über diese Entwicklung, denn sie spiegelt die Wertschätzung für unsere
tägliche Arbeit durch die österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten wieder.“
Ein Blick in die Zukunft!
Wie wird sich BIO weiter entwickeln? „Ist BIO nur einer von vielen Trends, der bald wieder aus den Regalen
verschwinden wird?“ Auch diese Frage wurde im Rahmen der Marktforschung gestellt und das Ergebnis ist eindeutig:
BIO hat sich mittlerweile fest etabliert. Gerade mal ein Viertel der Befragten hegt noch Zweifel, ob sich BIO dauerhaft
halten wird.
Prognosen über die Zukunft zu geben ist immer heikel – doch gibt es Tendenzen, die Anlass zu großer
Zuversicht geben: Denn 47% der befragten Konsumenten gaben an, in 10 Jahren mehr biologische Produkte kaufen zu
wollen als heute. Addiert man sie zu den 38%, die zumindest gleich viele BIO-Lebensmittel konsumieren möchten,
darf die Bio-Landwirtschaft sehr optimistisch in die Zukunft blicken! |