Umweltstadträtin Ulli Sima und stv. Forstdirektor der Stadt Wien, Herbert Weidinger, überreichen
den Holzhabichtskauz an Projektleiter Richard Zink
Wien (rk) - Die große Eule feiert ihr Comeback! Schon vor mehr als 100 Jahren ausgerottet,
ist der Habichtskauz nun wieder in den Wiener Wäldern heimisch. "Dank der verbesserten Lebensbedingungen,
dem strengen Schutz der Wälder und der aktiven Beteiligung an dem Projekt ist das Überleben der Großeule
nun gesichert", freut sich Umweltstadträtin Ulli Sima. "Die Jungvögel, die unlängst schlüpften,
sind ein Zeichen dafür, dass Artenschutz auch in einer Millionenstadt möglich ist."
Holz-Habichtskauzes als Dankeschön
Maßgeblich an dem Erfolg beteiligt war das Forschungsteam des Instituts für Wildtierkunde und
Ökologie der Veterinärmedizinischen Uni Wien wesentlichen Anteil. Umweltstadträtin Ulli Sima und
Herbert Weidinger, stv. Forstdirektor der Stadt Wien, überreichen dem Projektleiter Richard Zink daher ein
besonderes Geschenk für seinen unermüdlichen Einsatz: Der Holz-Habichtskauz der Wiener Förster ist
ein Dankeschön für die gute Zusammenarbeit von Wildtierforschungsinstitut und Forstamt, das das Wiederansiedelungsprojekt
bereits seit 2008 unterstützt.
Die Eule erobert sein Revier zurück
Das Schrumpfen der Lebensräume und die Jagd auf die wild lebenden Habichtskäuze ließen
die Eule aus den Wäldern Österreichs verschwinden. Durch nachhaltigen Umgang mit dem Wald, Ausweisung
von Schutzgebieten und Unterstützung der Artenschutzziele durch die Jägerschaft verbesserten sich die
Lebensbedingungen in den letzten Jahrzehnten zunehmend. Heute findet der Habichtskauz wieder optimale Bedingungen
zur Wiederbesiedlung unserer Wälder.
Bisher wurden 50 junge Habichtskäuze im Biosphärenpark Wienerwald bzw. im Wildnisgebiet am Dürrenstein
wieder angesiedelt. Die über 5.000 Hektar Kernzonen im Biosphärenpark und das Wildnisgebiet Dürrenstein
bieten gute Voraussetzungen, dass die wieder angesiedelten Jungvögel dauerhaft heimisch werden.
Die Quellschutzwälder als künftige Heimat
Sowohl die Käuze im Wienerwald als auch jene aus dem Wildnisgebiet Dürrenstein haben bereits
weite Ausflüge unternommen. "Mittelfristig ist daher anzunehmen, dass die Vögel auch die Quellschutzgebiete
der Stadt Wien im Schneeberg-, Rax- und Hochschwabgebiet als geeigneten Lebensraum entdecken werden", erklärt
Herbert Weidinger, stellvertretender Forstdirektor der Stadt Wien. Bereits 2010 wurde daher vom Forstamt das Projektgebiet
auf das Quellenschutzgebiet erweitert. In einem ersten Schritt werden Beobachtungen gesammelt und die Lebensraumeignung
im Modell analysiert. Sollte sich aus den Beobachtungen zukünftig ergeben, dass sich Habichtskäuze im
Quellenschutzgebiet ansiedeln, werden von der MA 49 und dem Habichtskauz-Team durch gezieltes Anbringen einzelner
Nistkästen weitere Planungen und Maßnahmen gesetzt. |