Vor zwanzig Jahren wurden die ersten Frauen für den Polizeidienst aufgenommen. Innenministerin
Mikl-Leiter möchte den Anteil von Frauen in der Polizei künftig verdoppeln.
Wien (bmi) - "Die österreichische Polizei ist – auch – weiblich", sagte Innenministerin
Mag. Johanna Mikl-Leitner bei der Feierveranstaltung "Zwanzig Jahre Frauen in der Polizei" am 1. September
2011 in Wien. "Und ich möchte, dass sie noch weiblicher wird: Mein klares Ziel ist es, mehr Frauen für
die Arbeit im Polizeidienst zu gewinnen. Ich will künftig doppelt so viele Kolleginnen."
Erste "vollwertige" Polizistinnen
Vor zwanzig Jahren wurden erstmals Frauen als vollwertig ausgebildete und ausgerüstete Polizeibedienstete
aufgenommen. Vorher waren sie entweder unbewaffnet, nur für den ruhenden Verkehr zuständig oder sie wurden
im Kriminaldienst ausschließlich für "frauenspezifische" Tätigkeiten eingesetzt, etwa
für die Vernehmung von Frauen und Kindern, die Opfer von Sexualdelikten geworden waren. Mittlerweile haben
Frauen in der Polizei einen Anteil von 13 Prozent erreicht.
Mikl-Leitner erinnerte daran, dass seit Ende 2004 fast durchwegs Frauen an der Spitze des Innenministeriums standen.
Vor allem Liese Prokop als erste "Frau Bundesminister" habe "mit ihrer gewinnenden Art gezeigt,
dass eine Frau als Chefin dem Innenministerium mehr als gut tut".
58 Frauen in Spitzenpositionen
In Führungsfunktionen ist die Frauenquote dennoch weiterhin überschaubar. Nur jede fünfte Polizistin
hat es bisher zur dienstführenden oder leitenden Beamtin geschafft. Über Verwaltung und Exekutive hinweg
sind 58 Frauen in Spitzenpositionen, etwa Dr. Michaela Kardeis als Polizeivizepräsidentin von Wien, Dr. Esther
Krug als Polizeidirektorin in Villach, Dr. Ulrike Weiß als Polizeidirektorin von Eisenstadt und Astrid Schrenk
als stellvertretende Landespolizeikommandantin von Kärnten.
Gleiches Geld für gleiche Arbeit
Sektionschef Dr. Franz Einzinger wies auf die Fortschrittlichkeit des Bundes hin, was die Bezahlung von Frauen
betrifft: "Was in der Privatwirtschaft noch keineswegs selbstverständlich ist – nämlich, dass Frauen
für die gleiche Arbeit die gleiche Entlohnung wie Männer bekommen – ist bei öffentlich Bediensteten
längst durchgesetzt." Generaldirektor Dr. Herbert Anderl erklärte, dass das Geschlecht keine Aussage
über die Kompetenz mache: "Nicht das Geschlecht, sondern die individuellen Fähigkeiten und die Professionalität
der Polizistinnen und Polizisten sind entscheidend." |