F&E-Unternehmen stehen jetzt besser da als vor der Krise – Forschungsinvestitionen bringen
höheres Wachstum, mehr Arbeitsplätze und steigern Exportchancen
Wien (bmvit) - Unternehmen, die in Forschung und Entwicklung investieren, haben die Wirtschaftskrise
gut bewältigt und stehen jetzt besser da als vor der Krise: Das zeigt eine aktuelle Studie des WIFO. Demnach
hatten forschungsintensive Unternehmen während der Krise geringere Umsatz- und Beschäftigungsverluste
und hatten, anders als die Gesamtwirtschaft, bereits 2010 mehr MitarbeiterInnen als vor der Krise. Dieser Befund
gilt sowohl für die Sachgütererzeugung als auch für den Dienstleistungssektor. Und: Mit den F&E-Ausgaben
steigt auch die Exportquote der Unternehmen. "Diese Studie bestätigt unseren Weg", sagt Innovationsministerin
Doris Bures, "wir sind während der Krise für die Unternehmen eingesprungen und haben ganz massiv
in Forschung und Entwicklung investiert. Heuer investieren wir mit 420 Millionen Euro so viel wie noch nie in die
angewandte Forschung. Jetzt gilt es gemeinsam mit den Unternehmen den Schwung mitzunehmen und Österreich voranzubringen
auf dem Weg zu einer führenden Forschungsnation." Bures betont dabei die Wichtigkeit eines Schulterschlusses
zwischen Staat und Unternehmen. Erst vor wenigen Tagen haben sich elf renommierte heimische Unternehmen in der
gemeinsamen Deklaration "Innovationsland Österreich" verpflichtet, ihre Forschungsausgaben um 20
Prozent oder in Summe 125 Millionen Euro zu steigern.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) hat insgesamt 3.200 Unternehmen für den Zeitraum 2008 bis 2010 untersucht.
Die Ergebnisse:
- Unternehmen mit hohen Investitionen in F&E (zehn Prozent) haben die Krise besser überstanden als Unternehmen
mit geringen oder gar keinen Investitionen. Seit 2008 beträgt der Vorsprung im Beschäftigungswachstum
im Durchschnitt (je nach Größenklasse) zwei Prozentpunkte pro Jahr, beim Umsatzwachstum beträgt
der Wachstumsvorsprung sogar acht Prozentpunkte.
- Unternehmen mit den höchsten F&E-Investitionen (20 Prozent und mehr) haben seit 2008 pro Jahr durchschnittlich
fünf Prozent mehr Arbeitsplätze geschaffen. + Unternehmen mit hohen Investitionen in F&E haben 2010
im Durchschnitt eine um 15 Prozentpunkte höhere Exportquote gegenüber Unternehmen mit geringen oder mittel
hohen Investitionen in F&E
- Ein Vergleich der Beschäftigung aller F&E-betreibenden Unternehmen mit allen Unternehmen (mit oder
ohne Investitionen in F&E) zeigt, dass erstere bereits 2010 den Mitarbeiterstand vor der Krise wieder erreicht
(Sachgütererzeugung) oder sogar überschritten (Dienstleistungen) haben. In der Gesamtwirtschaft wird
der Mitarbeiterstand vor der Krise erst 2011 (im Bereich Dienstleister) oder sogar erst 2012 oder 2013 (im Bereich
Sachgütererzeugung) erreicht werden.
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