Spiel und Spaß auf der Donauinsel - unter anderem am Familienbadestrand
Wien (rk) - Skaten, Rad fahren, baden und relaxen: "Die Donauinsel ist seit Jahren das Top-Freizeitparadies
Wiens", betont Umweltstadträtin Ulli Sima. Was viele aber nicht wissen: Das 21 Kilometer lange Areal
wurde einst für den Hochwasserschutz erbaut. Die Donau floss nämlich nicht immer in derart geregelten
Bahnen wie jetzt.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war der Fluss in zahlreiche Haupt- und Nebenarme verzweigt. Dies hatte zur Folge,
dass das Wasser bei starken Regenfällen oder Schneeschmelze nicht rasch genug abfließen konnte. So hieß
es in Stadtteilen wie Kaisermühlen, Aspern oder Stadlau regelmäßig "Land unter".
Von 1869 bis 1875 wurde schließlich von Nußdorf bis Albern in einer ersten Donauregulierung ein 13
Kilometer langes, künstliches Flussbett geschaffen und am linken Donauufer ein 474 Meter breites Überschwemmungsgebiet
ausgebildet. Zusätzlich wurde zum Schutz der Bezirke Floridsdorf und Donaustadt ein Hochwasserschutzdamm,
der Hubertusdamm, geschaffen. Doch trotz dieser Maßnahmen kam es in den Jahren 1897, 1899 und 1957 zu gewaltigen
Überschwemmungen.
Mit Bau des Entlastungsgerinnes - der Neuen Donau - entstand schließlich auch die Idee der Donauinsel, welche
aus dem Aushubmaterial im Zuge dieser zweiten Donauregulierung geschaffen wurde.
Sicher leben an der Donau
Als Entlastungsgerinne, gebaut von 1972 bis 1988, schützt die Neue Donau die Stadt vor Hochwasser.
Sie ist mit Wehranlagen ausgestattet und wird nur bei Hochwasser durchflossen. Insgesamt ist die Donauregulierung
(Neue Donau und Donaustrom) für ein Hochwasser ausgelegt, welches mit bis zu 14.000 m3/sek fließt, und
statistisch gesehen nur einmal in mehreren tausend Jahren eintritt.
Das Einlaufbauwerk bei Langenzersdorf regelt im Hochwasserfall die Aufteilung der Wassermenge zwischen Donau und
Neuer Donau. Zwei Wehre sorgen für den Hochwasserabfluss bzw. verhindern den Rückfluss in den Staubereich.
In der hochwasserfreien Zeit wird mittels der beiden Wehranlagen dafür gesorgt, den Wasserspiegel auf einem
gleichbleibenden Niveau zu halten.
Eine richtige Bewährungsprobe musste die Neue Donau beim Jahrhunderthochwasser im August 2002 bestehen und
hat diese großartig gemeistert.
Wasserspielplatz und Radfahr-Vergnügen
Die Donauinsel ist 21 km lang und bis zu 250 m breit. Sie erfüllt nicht nur den Zweck, die Stadt vor
Hochwasser zu schützen, sondern avancierte in den Jahren seit der Fertigstellung auch zu Wiens beliebtestem
Freizeitparadies.
Zum Skaten und Radfahren stehen beispielsweise insgesamt 80 Kilometer asphaltierte Wege zur Verfügung. Darüber
hinaus gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Wassersport fans . Mit Segeln, Surfen und sogar Wasserschifahren,
Bootsverleih und natürlich der Option, ins kühle Nass zu springen, ist die Palette weit gefächert.
Für Kinder bietet die Donauinsel allerlei Spannendes. Ein großer Wasserspielplatz nahe der Reichsbrücke
lässt das Element Wasser zum einmaligen Erlebnis werden. Auf zahlreichen anderen Spielplätzen oder auch
einer Trampolinanlage lässt es sich auch gut "im Trockenen" toben. Auch der neue Familienbadestrand
verspricht den Jüngsten Badespaß vom Feinsten. Zwischen Nordbahnbrücke und Brigittenauer Brücke
bietet die eigens für die Bedürfnisse von Familien und Kleinkindern gestaltete Uferzone sanftgeneigte
Liegeflächen und eine Flachwasserzone. Ein großflächiges Angebot von Grillplätzen und -zonen
sowie ein eigener Hundebadebereich runden die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung optimal ab.
Von der City auf die Insel
Die Donauinsel ist optimal in das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Von der City zur Station Donauinsel
gelangt man mit der U1 in sechs Minuten. Doch auch die U2 (Donaustadtbrücke) und die U6 (Station Neue Donau)
vernetzen das Erholungsgebiet perfekt mit dem Rest Wiens. Wer's sportlich mag, gelangt auf zahlreichen Radwegen
rasch auf die Insel. Für PKWs stehen an verschiedenen Standorten Parkplätze zur Verfügung.
Fakten auf einen Blick
- Länge der Neuen Donau: 21,1 km
- Breite der Neuen Donau: 200 bis 250 m
- Wasserfläche: 330 ha
- Wege: ca 135 km, davon 70 km asphaltiert
- Hochwasserkapazität: 14.000m3/s
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