LR Wilfing zum Schulbeginn in Niederösterreich
St. Pölten (nlk) - Knapp vor dem Schulbeginn wurde am 30.08. in den Räumen des NÖ
Medienzentrums in St. Pölten über aktuelle Entwicklungen im niederösterreichischen Schulwesen informiert.
"Ein Schwerpunkt für heuer ist, die Schnittstelle vom Kindergarten zur Volksschule zu verbessern",
betonte Landesrat Mag. Karl Wilfing. "Weiters müssen in den Volksschulen die Grundkompetenzen der Schüler
in Schreiben, Lesen und Rechnen gestärkt werden", sagte der Landesrat. "Um dieses Ziel zu unterstützen,
werden ab diesem Schuljahr Lesecoaches eingesetzt, die auch direkt mit den Schülern arbeiten und Lesetests
durchführen." In diesem Zusammenhang stelle das Land Niederösterreich mit Folke Tegetthoff, dem
bekannten Geschichtenerzähler, den Schulen für jeden Tag eine Geschichte über das Internet zur Verfügung.
Damit werde einerseits die Lesekompetenz gestärkt und gleichzeitig auch das Zuhören gefördert, so
Wilfing.
Was die Vorbildfunktion Niederösterreichs im Schulwesen betreffe, so führte der Landesrat insbesondere
die Senkung der Klassenschülerhöchstzahl auf 25 und die Einführung der neuen NÖ Mittelschule
an. "Die NÖ Mittelschule kommt, das Gymnasium bleibt", betonte Wilfing. Mit dem Schuljahr 2011/12
gibt es in Niederösterreich insgesamt 78 NÖ Mittelschulen mit 8.557 Schülerinnen und Schülern
in 424 Klassen. Zudem werde in den NÖ Mittelschulen ab der 7. Schulstufe ein Schwerpunkt in dem Gegenstand
Informatik oder eine zusätzliche Sprache angeboten. Eine Evaluierung durch Universitätsprofessor Stefan
Hopmann in den 49 NÖ Mittelschulen habe eine hohe Zufriedenheit bei Schülern und Lehrern ergeben, sagte
Wilfing. Ab September 2011 werde in 230 Schulen in Niederösterreich eine Nachmittagsbetreuung angeboten, kündigte
der Landesrat an.
Hermann Helm, der Amtsführende Präsident des NÖ Landesschulrates, hielt fest: "Niederösterreich
hat einen historischen Höchststand an Schulstandorten, der Auftrag von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll,
Schule wohnortnah zu installieren, wurde umgesetzt." Niederösterreich verfüge aktuell über
1.020 Pflichtschulstandorte (Volksschule, Hauptschule bzw. NÖ Mittelschule, Sonderschule, Polytechnische Schule),
54 Allgemeinbildende höhere Schulen, 80 Berufsbildende Schulen und 22 Berufsschulen. Insgesamt stehen für
203.000 Schüler 21.462 Lehrerinnen und Lehrer zur Verfügung. "Diese hohe Betreuungsdichte ist einzigartig
in Österreich und nur möglich, da 400 Dienstposten allein von Niederösterreich finanziert werden,
obwohl das Land dazu nicht verpflichtet ist. Dabei geht es darum, die wohnortnahen Standorte, Kleinstschulen und
die kleinräumige Schulstruktur im ländlichen Raum zu erhalten", so Helm. Insgesamt 16.381 Schülerinnen
und Schüler besuchen heuer die erste Klasse Volksschule, um 350 mehr als im vergangenen Schuljahr, führte
Helm aus. |