Wissenschaftsminister in der ORF-"Pressestunde"  

erstellt am
12. 09. 11

 Töchterle will Uni-Milliarde
In der ORF-"Pressestunde" tritt Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle für eine Uni-Milliarde und Studienzugangsregelungen ein.
Wien (övp-pd) - In der ersten ORF-"Pressestunde" nach der Sommerpause setzt sich Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle am 11.09. für eine "Uni-Milliarde" ein: "Die Wissenschaft ist vom Sparkurs ausgenommen!". Doch es reicht nicht, einfach nur mehr Geld von staatlicher Seite zur Verfügung zu stellen. Auch die Studierenden sollen bei Bedarf und nach ihren Möglichkeiten einen Beitrag leisten.

Dabei bietet Töchterle der SPÖ einen Kompromiss an. Er verzichtet auf die generelle gesetzliche Verpflichtung zu Studienbeiträgen und will es den Universitäten überlassen, Studienbeiträge einzuheben. Maximal 500 Euro sollen pro Semester fällig werden. Damit es auch weiterhin zu keiner sozialen Selektion kommt, wird das Stipendiensystem verbessert: Und: Studierende aus Nicht-EU-Staaten (und Nicht-Entwicklungsländern) sollen - wie auf den Fachhochschulen - die tatsächlichen Kosten ihres Studiums zahlen.

Auch bei der Studienzugangsregelung sieht Töchterle Handlungsbedarf. Er will weiter für die Studienvielfalt an den Unis sorgen - aber eine bessere und den Talenten mehr entsprechende Verteilung der Studenten erreichen.

 

Kuntzl: Freien Hochschulzugang gewährleisten
Reform der Studieneingangsphase beobachten – Zu Uni-Milliarde: Mehr Geld für Universitäten ist zu begrüßen
Wien (sk) - Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl betonte am Sonntag gegenüber dem Pressedienst der SPÖ, dass für die SPÖ der freie Hochschulzugang bestehen bleiben muss. "Vor dem Setzen weiterer Maßnahmen ist jedenfalls die Reform der Studieneingangsphase, die ab Oktober gilt, zu beobachten", sagte Kuntzl. Auch verwies Kuntzl darauf, dass den Universitäten der Entfall der Einnahmen aus den Studiengebühren bis 2013 jährlich mit 157 Millionen Euro zur Gänze ersetzt wird. "Also können die Studiengebühren nicht der Grund für die Probleme an den Universitäten sein", stellte Kuntzl fest.

Was die Studierenden aus dem EU-Raum, vor allem Deutschland betrifft, so seien Verhandlungen mit der EU etwa über Augleichszahlungen zu führen. "Die Flinte darf hier nicht ins Korn geworfen und einfach gesagt werden: Leichter ist es, die Studentinnen und Studenten in Österreich mit Studiengebühren zu belasten."

Als positiv bewertete Kuntzl die geplante Uni-Milliarde, mit der den Universitäten mehr Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden sollen, sowie die Ansage Töchterles, die Vielfalt der Studienfächer an den Universitäten erhalten zu wollen. Ansonsten betonte Kuntzl, dass sie den angekündigten Hochschulplan abwarten möchte. "Sobald der da ist, kann man darüber diskutierten."

 

Graf: Unverbindliche Pressestunde mit Wissenschaftsminister Töchterle
Universitäten brauchen endlich konkrete Zusagen - Zukunft braucht Rechtssicherheit
Wien (fpd) - Leider habe sich die ORF-"Pressestunde" mit Wissenschaftsminister Töchterle als völlig unverbindlich erwiesen, bedauert der freiheitliche Wissenschaftssprecher NAbg. Dr. Martin Graf. Neues habe es nichts gegeben. Ob jetzt der Pressesprecher des Ministeriums oder der Minister selbst in der Pressestunde sitze, hätte keinen Unterschied gemacht.

Töchterle müsse einen konkreten Plan vorlegen, wann die nötigen Reformen gemacht würden, und dürfe nicht auf kommende Legislaturperioden vertrösten, forderte Graf. Die Universitäten bräuchten endlich verbindliche Zusagen. Der Wissenschaftsminister hingegen huldige dem Credo: "Studiengebühren, Zugangsbeschränkungen und bloß keine Reform!"

Überhaupt werde es Zeit, endlich Wissenschaftspolitik zu betreiben. "Zukunft braucht Rechtssicherheit", betonte Graf. Mit den vagen Aussagen Töchterles würden die Universitäten hingegen nur weiter verunsichert und das Elend prolongiert. Die Uni-Milliarde müsse endlich unter Dach und Fach gebracht werden.

 

Widmann: Töchterle hat keine rasch umsetzbaren Lösungen für Unis
"Genug gezahlt!" für die Ausbildung ausländischer Studenten
Wien (bzö) - "Das Unichaos in diesem Herbst ist vorprogrammiert, auch Töchterle hat keine rasch umsetzbaren Lösungen für die Universitäten gegen Massenansturm und Geldnot", kritisiert BZÖ-Wissenschaftssprecher Abg. Mag. Rainer Widmann die Aussagen des Wissenschaftsministers in der "Pressestunde". "Töchterle will es allen Recht machen und keinem wehtun - so hilft er weder den Studenten noch den Universitäten", so Widmann, der die Wiedereinführung von Studiengebühren und eine Einschreibgebühr fordert.

Von den Universitäten selbst festlegbare Studiengebühren lehnt der BZÖ-Wissenschaftssprecher ab - "dann kostet das gleiche Studium in Innsbruck etwa weniger als in Wien!" Gefährlich sei auch Töchterles Vertrauen, dass Finanzministerin Fekter ab 2013 - dem Wahljahr - eine Uni-Milliarde locker machen werde. Doch egal, welche Ideen Töchterle auch präsentieren werde, "der Koalitionspartner SPÖ lässt Töchterle dann ohnedies im Regen stehen", ist Widmann überzeugt.

Deshalb fordert Widmann neben einer Wiedereinführung der Studiengebühren in der Höhe von 500 Euro pro Semester mit dazugehörigen leistungsorientierten und sozial gestaffelten Studienbeihilfen auch die sofortige Umsetzung des BZÖ-Uni-Bonus-Modells. "Wir wollen eine Einschreibgebühr von 5.000 Euro, wobei die Maturanten und Absolventen mit Studienberechtigungsprüfungen diese Gebühr in Form eines Uni-Bonus ersetzt bekommen. Dieses Modell würde die österreichischen Studenten finanziell schonen und den Ansturm von deutschen Studenten einbremsen", erklärt Widmann und verlangt, dass von Drittstaatangehörigen kostendeckende Gebühren eingehoben werden. "Wir haben "Genug gezahlt!" für die Ausbildung ausländischer Studenten!", erinnert der BZÖ-Bildungsssprecher.

 

 Grünewald: Zuckerbrot und Peitsche für Unis
Grüne: Unsicherheit für tertiären Bildungssektor verschärft
Wien (grüne) - Kritisch äußert sich der Grüne Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald zu den Aussagen des Bundesministers Töchterle in der "Pressestunde": "Wenn Töchterle behauptet, das Anmeldechaos wäre vorhersehbar gewesen, dann frage ich mich, warum er die Gesetzesnovelle dafür überhaupt eingebracht hat. Man kann nur hoffen, dass Schildbürgerstreiche dieser Art ein Ende haben", so Grünewald zur Abschaffung des Uni-Online-Anmeldesystems. Erfreut ist der Grüne darüber, dass Töchterle - wenn auch verhalten - die Unterfinanzierung der Universitäten zugibt. Grünewalds Euphorie über die "Hochschulmilliarde", die Töchterle in der Pressestunde für den tertiären Bildungssektor von 2013 bis 2015 in Aussciht stellt, wurde aber sogleich gedämpft, als der Bundesminister auf die Rahmenbedingungen zu sprechen kam: "Töchterle weist den Verdacht einer Junktumierung zwar energisch zurück, zeitgleich koppelt er die Milliarde allerdings an Rahmenbedingungen, die er ,Gesamtpaket' nennt.

Wenn Töchterle also Milliarden verspricht und gleichzeitig flächendeckende Zulassungsbeschränkungen und Studiengebühren erwähnt, klingt das schon seltsam in meinen Ohren", resümiert Grünewald. Der Grüne Wissenschaftsminister findet es außerdem "schlitzohrig", dass Töchterle den Staat aus den Entscheidungen herausnehmen möchte, indem er Unis die Einhebung von Gebühren und die Regelung der Befreiuungen frei entscheiden lassen möchte."Er versucht damit den Universitäten den schwarzen Peter zuzuschieben", so Grünewald. Dass Studiengebühren keinen Einfluss auf die soziale Durchmischung hätten, widerlegt Töchterle selbst: "Er sagt ja selbst, man brauche in der LehrerInnenausbildung lediglich keine Studiengebühren einheben, dann gäbe es mehr BewerberInnen für die LehrerInnenausbildung", erinnert der Grüne. Grünewalds Fazit über Töchterles Auftritt in der Pressestunde: "Heiß und kalt an allen Orten, niemand weiß, wann was wirklich geschieht. Diese Situation wird die Unsicherheit an den Universitäten noch verschärfen."

 

Sünkel begrüßt Ankündigung des Bundesministers
Wien (uniko) - Die Ankündigung von Bundesminister Karlheinz Töchterle in der ORF-"Pressestunde", wonach die Finanzministerin eine "Hochschulmilliarde" für die Jahre 2013 bis 2015 in Aussicht stelle, wird von der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko) mit Nachdruck begrüßt. "Damit wird auch der Forderung der Rektoren nach zusätzlichen 300 Millionen Euro jährlich Rechnung getragen", betont uniko-Präsident Hans Sünkel. Die Äußerungen des Bundesministers bestätigen auch, dass der jährliche Mehrbedarf von 300 Millionen Euro - eine Summe, die allein zur Aufrechterhaltung des Betriebes an den Universitäten ab 2013 notwendig ist - "nicht übertrieben" war.

Zu dem von Töchterle skizzierten Studienbeitragsmodell erklärt Sünkel: "Zuerst bedarf es wohl einer Einigung der beiden Regierungsparteien." Sobald diese vorliege, werde die Universitätenkonferenz die Vorschläge im Detail prüfen und sich konstruktiv in die Diskussion einbringen. "Optimistisch stimmt das klare Bekenntnis des Bundesministers zu Zugangsregelungen, die sich nach den Kapazitätsgrenzen bei den Studienplätzen orientieren", fügt der uniko-Präsident hinzu. Auch in dieser Frage ist darauf zu hoffen, dass die bisherige Blockadepolitik innerhalb der Koalition endlich aufgelöst wird.

 

Fachhochschul-Konferenz begrüßt die angekündigte Hochschulmilliarde
Wien (fhk) - Die Fachhochschul-Konferenz (FHK) reagiert erfreut auf die Ankündigung von Wissenschaftsminister Töchterle ab 2013 den österreichischen Hochschulen zusätzliche Mittel zur Verfügung stellen zu wollen. Mehr Geld für den Fachhochschulsektor bedeutet einen substantiellen Ausbau der im österreichischen Fachhochschulsektor angebotenen Studienplätze. "Damit kann die Nachfrage nach Studienplätzen seitens der BewerberInnen aber auch der Wirtschaft nach qualifizierten AbsolventInnen besser bedient werden", zeigt sich FHK-Präsident Holzinger erfreut.

 

ÖH: Töchterle will 30.000 Euro Studiengebühren pro Jahr
Neuer Gebührenmurks soll Drittstaatsangehörige vom Studium fernhalten
Wien (öh) - Entsetzt reagiert die Österreichische HochschülerInnenschaft auf die neuesten Studiengebühren-Pläne von Minister Töchterle. "Jetzt hat es Töchterle auf ausländische Studierende abgesehen: Drittstaatsangehörige sollen für ihr Studium in Österreich Gebühren in der Höhe der Studienplatzkosten zahlen - das sind bis zu 30.000 Euro im Jahr", so Angelika Gruber vom Vorsitzteam der ÖH Bundesvertretung.

"Töchterles neuer Gebührenmurks soll Drittstaatsangehörige vom Studium fernhalten", vermutet Martin Schott vom ÖH-Vorsitzteam. "Anstatt das Heft in die Hand zu nehmen und für die Ausfinanzierung der Universitäten zu kämpfen, lässt Töchterle die Studierenden für das Versagen der Regierung blechen - das ist ein absolutes No-Go!", so Schott weiter.

"Studiengebühren sind weder "dynamisch" noch sonderlich intelligent", sagt Janine Wulz vom ÖH-Vorsitzteam. "Die Gebühren führen nur dazu, dass sich viele Menschen ein Hochschulstudium nicht mehr leisten können - und das kann ja nicht das Ziel sein: Wir brauchen mehr Studierende, nicht weniger!", so Wulz abschließend.  

 

 Leitl begrüßt Minister Töchterles Hochschulkonzept
Uni-Finanzierung muss umsichtig, dynamisch und sozial verträglich sein
Wien (pwk) - Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl begrüßt die von Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle in der "Pressestunde" skizzierten Konzepte für Österreichs Hochhschulen. Leitl: "Das Modell von Minister Töchterle geht ganz klar in die richtige Richtung. Wir brauchen ein Hochschulsystem, das klar strukturiert, umsichtig finanziert und von hoher Planungssicherheit gekennzeichnet ist und sich im internationalen Wettbewerb erfolgreich positioniert. Die Wirtschaft hat immer wieder darauf hingewiesen, dass wir bei der Gestaltung unseres Bildungssystems auf Begabungsorientierung und Ressourcenoptimierung gleichermaßen achten müssen. Diesen Kurs hat der Minister in Bezug auf unsere Universitäten ganz klar vor Augen".

Leitl begrüßt insbesondere Töchterles Konzept in Bezug auf die Einhebung von Studiengebühren: "Töchterles Finanzierungs-Modell für Österreichs Universitäten ist umsichtig, dynamisch und sozial verträglich. Die vom Minister avisierte Hochschulmilliarde für die Jahre 2013 bis 2015 ist ein wesentliches, richtungsweisendes Zeichen in Zeiten der Unsicherheit. Darüber hinaus ist die zielgerichtete Einführung von Studiengebühren, gekoppelt mit einem vernünftigen Stipendiensystem, jedoch unerlässlich."

Die vom Minister geplante Autonomie der Universitäten bei der Einhebung von Studiengebühren könne einen wertvollen Lenkungseffekt haben, der bewirke, dass sich das Potenzial der Hochschulabsolventen stärker am Bedarf des Arbeitsmarktes und der Wirtschaft orientieren könne, so der WKÖ-Präsident. Leitl: "Unsere Unternehmen suchen schon jetzt händeringend nach Fachkräften, und diese Tendenz wird sich noch verschärfen. Die Wirtschaft unterstützt daher jede Bestrebung, das Universitätssystem fit für die Herausforderungen von morgen zu machen".

 

Sorger: Studenten-Zustrom zu einzelnen Fächern besser steuern
IV-Präsident: Begrüßen Töchterle-Aussagen zu Studienbeiträgen und Zugangsregelungen - Absolventen-Mangel in naturwissenschaftlichen und technischen Studien
Wien (pdi) - Die Industrie begrüßt die Aussagen von Wissenschaftsminister Dr. Karlheinz Töchterle zu dynamischen Studienbeiträgen und Zugangsregelungen an den Universitäten in der ORF-"Pressestunde". "Eine bessere Steuerung des Studenten-Zustroms zu den einzelnen Fächern ist unbedingt erforderlich, da weit mehr als die Hälfte der Studienanfängerinnen und -anfänger derzeit nur zehn Prozent der Studienrichtungen wählen. Dies führt dazu, dass es an Absolventinnen und Absolventen naturwissenschaftlicher und technischer Studienrichtungen mangelt - ein beträchtlicher Wettbewerbsnachteil für das Industrieland Österreich", erklärte der Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Dr. Veit Sorger heute, Sonntag. Zugangsregelungen und Eingangsphasen im Rahmen des "kreativen und innovativen" Gesamtpakets des zuständigen Bundesministers seien daher sinnvoll, um ein qualitativ hochwertiges Hochschulsystem zu schaffen.

"Österreich ist das einzige Land, wo es weder Zugangsregelungen noch Studienbeiträge an den Universitäten gibt. Mit Blick auf globale Wettbewerbsfähigkeit müssen wir für eine exzellente Ausbildung und optimale Rahmenbedingungen für die Studierenden sorgen. Nur so ist die im OECD-Vergleich niedrige Akademikerquote nachhaltig anzuheben", betonte der IV-Präsident. Im Zentrum der Bemühungen müsse stehen, Effizienzpotenziale durch Strukturbereinigungen zu heben, und die Mittel bestmöglich und treffsicher für die Ausbildung junger Menschen einzusetzen. "Nur so sind wir als Industrie- und Arbeitsstandort im internationalen Wettbewerb weiter vorne mit dabei", sagte Sorger. Die Industrie trete vor dem Hintergrund für Studienbeiträge ein, "wobei kein fähiger junger Mensch aus finanziellen Gründen vom Studium abgehalten werden soll". Hier seien etwa eine Stundung der Beiträge sowie kreditfinanzierte Modelle zielführende Varianten.

"Studienbeiträge sind sinnvoll, weil dadurch die Studienwahl überlegter erfolgt, prüfungsinaktive Studierende - derzeit rund 100.000 Personen - aus der Statistik bereinigt werden und die Studiendauer, die in Österreich im internationalen Vergleich überlang ist, sinkt", so der IV-Präsident. Das Argument von der sozialen Selektion sei "eine ewige Mär", da Stipendien-Bezieher ohnedies von den Beitragszahlungen befreit wären. Überdies könnten die Universitäten gemäß dem neuen Modell von Bundesminister Töchterle - das tatsächlich Brücken über bisherige politische Differenzen hinweg bauen könne - weitere Ausnahmen machen. "Über die Maßnahmen im Universitätsbereich hinaus gilt es, endlich auch die Reform des Schulsystems anzugehen. Daher unterstützt die Industrie auch das Bildungsvolksbegehren", sagte Sorger. Auch hier müsse man daran arbeiten, "dass nicht wertvolle Potenziale junger Menschen 'unterwegs' im Schulsystem verlorengehen".  
     
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