Innovative Umwelttechnik aus Leobersdorf erobert die Welt   

erstellt am
12. 09. 11

Leobersdorf (nöwpd) - Die in Leobersdorf angesiedelte Firma Seiler-Anlagenbau hat soeben eine Ultrafiltrationsanlage an die Nationalbank der Philippinen in Manila ausgeliefert. Das Unternehmen, das der KALOGEO-Firmengruppe angehört, ist auf derartige Abwasser-Reinigungsanlagen für Druckereien in Notenbanken spezialisiert und gilt auf diesem Gebiet als Weltmarktführer. Weltweit sind bereits zwölf solcher Seiler-Anlagen im Einsatz. Die Firma, die derzeit zehn Mitarbeiter beschäftigt, will ihren Jahresumsatz von heuer voraussichtlich knapp drei Millionen im nächsten Jahr auf mindestens vier Millionen Euro anheben.

KALOGEO hat sich mit dem innovativen Anlagenbau für die Abwasser- und Klärschlammbehandlung bereits über die Grenzen Österreichs hinaus einen Namen gemacht. Großen Anteil daran hat die Strategie der Nachhaltigkeit, mit der man trachtet, nichts verloren gehen zu lassen, was noch genutzt werden kann. "Bei der Klärschlammverbrennung setzen wir auf kleine dezentrale Anlagen, damit die Energie lokal eingesetzt werden kann", sagt Geschäftsführer und Mehrheitseigentümer Heinz Grossmann und verweist auf die erheblichen Mengen an Phosphor, die man aus dem Klärschlamm und dem Abwasser rückgewinnen kann. Großes Optimierungspotential sieht er auch in den gewerblichen Geschirrspülern: "Wasser in Kreislauf schicken - an solchen Entwicklungen sind wir dran."

Die dezentrale energetische Verwertung von Rohstoffen habe sich als ökologisch und ökonomisch sinnvollste Variante einer energieoptimierten Aufarbeitung biogener Reststoffe herausgestellt. In diesem Sinne arbeitet bereits die von KALOGEO errichtete Anlage in Bad Vöslau, die mit einem Biomasse-Fernheizwerk gekoppelt ist, das thermische Energie an das Fernwärmenetz der Stadt abgibt und 720 Tonnen fossile Energie einspart.

Für Niederösterreich ist die Umsetzung eines landesweiten Konzeptes zur Nutzung der Ressource Klärschlamm geplant, teilte Grossmann mit. Nach Bad Vöslau seien weitere Anlagen in Strengberg, Wiener Neustadt und Ziersdorf geplant. Die nächste Anlage zur thermischen Klärschlammverwertung wird noch in diesem Herbst im oststeirischen Großwilfersdorf eröffnet. Dabei handelt es sich um ein ökologisches Referenzprojekt, das schon jetzt europaweit auf großes Interesse stößt. Grossmann: "Nur die Verbrennung stellt sicher, dass keine Schwermetalle, Medikamentenrückstände und Hormone auf die Felder und damit ins Trinkwasser und in die Nahrungsmittelkette kommen."

Dezentral regionale Anlagen hemmen keineswegs den globalen Blick. So denkt Grossmann schon an die Gründung einer Tochter in Südkorea. Denn: "Dort werden zwei Drittel des Klärschlamms ins Meer gekippt."

Insgesamt ist die Firmengruppe KALOGEO - Seiler-Anlagenbau auch eine Bestätigung der Technologiepolitik des Landes Niederösterreich. Für ein mittelständisches Unternehmen ist es nicht einfach, Geld in ein Innovationsprojekt zu stecken und zu warten, bis das Geld wieder zurückkommt. Die Qualität des Projektes und ihr Vertrauen in das Firmenmanagement haben die NÖBEG - NÖ Beteiligungsfinanzierungen GmbH nicht zögern lassen, Beteiligungskapital zur Verfügung zu stellen.

Zusammen beschäftigen KALOGEO Anlagenbau und SEILER Anlagenbau 20 Personen. Sie werden heuer sieben Millionen Euro umsetzen. Langfristig spricht Heinz Grossmann von "20 bis 30 Millionen in einigen Jahren".
     
Informationen: http://www.kalogeo.at    
     
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