Lenzing Gruppe finalisiert Kapazitätsausbau am Standort Heiligenkreuz   

erstellt am
08. 09. 11

Niessl: „Brauchen Leitbetriebe wie Lenzing, auch die Klein- und Mittelbetriebe profitieren davon.“
Heiligenkreuz (blms) - Die Lenzing Gruppe hat die seit rund drei Jahren laufende Kapazitätserweiterung am Faserproduktionsstandort Heiligenkreuz erfolgreich abgeschlossen. In mehreren Ausbauschritten wurde die Produktionskapazität der Cellulosefaser Tencel® um 25.000 Tonnen auf nunmehr 60.000 Jahrestonnen angehoben. In diesem Zeitraum wurden in den Standort Heiligenkreuz insgesamt rund 60 Millionen Euro investiert und der Beschäftigungstand auf aktuell über 200 Mitarbeiter erweitert. „Die Lenzing Gruppe hat sich für das Burgenland als verlässlicher Partner erwiesen. Lenzing Heiligenkreuz wurde in den vergangenen 15 Jahren zu einem der bedeutendsten Industriebetriebe. Für das Südburgenland ist Lenzing ein entscheidender Impulsgeber für den gesamten Wirtschaftsraum. Das Land Burgenland steht dazu, Leitbetriebe wie Lenzing zu unterstützen. Es gab auch kritische Stimmen zum Standort Heiligenkreuz, aber es war die richtige Entscheidung. Lenzing ist auch ein Musterbeispiel dafür, wie man regionale Wirtschaftspolitik macht. Klein- und Mittelbetriebe - vom Energiebereich, dem Transportwesen bis zum Nahrungsmittelhändler - profitieren von Leitbetrieben wie Lenzing“, so Landeshauptmann Hans Niessl zum Abschluss der Kapazitätsausbaus.

Insgesamt hat Lenzing in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten rund 250 Millionen Euro in den Standort Heiligenkreuz investiert. Ein erheblicher Anteil dieser Investitionssumme floss heimischen Betrieben über Aufträge zu. Seit 2003 betreibt Lenzing die Energie- und Medienzentrale im Wirtschaftspark Heiligenkreuz, die 2005 übernommen wurde.

Die in Heiligenkreuz produzierten Tencel® Fasern seien nicht nur ein innovatives Produkt das Jobs in einer strukturschwachen Region schafft, auch der umweltfreundliche Herstellungsprozess sei vorbildlich, betont Landeshauptmann Niessl. Die Fasern werden aus Zellstoff hergestellt, der aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gewonnen wird. Im Jahr 2000 wurde Lenzing für Tencel® mit dem Europäischen Umweltpreis ausgezeichnet. Unter anderem wegen des geringen Wasserverbrauchs bei der Produktion der Faser und der hohen Energieeffizienz, so der für das weltweite Fasergeschäft der Lenzing Gruppe verantwortliche Vorstand Friedrich Weninger: „Der Wasserverbrauch je Kilogramm Tencel® Faser beträgt nur ein Zwanzigstel im Vergleich zur bewässerungsintensiven Baumwolle. Die Emissionen in der Produktion sind ebenfalls sehr gering.“

„Was vor über 15 Jahren mit bisweilen heftig geführten Standortdiskussionen begonnen hat, ist heute eine Erfolgsgeschichte“, sagt Wirtschaftsreferent Landeshauptmann-Stv. Franz Steindl anlässlich des Vollausbaus in Heiligenkreuz. Mit mittlerweile über 200 Mitarbeitern sei die Firma Lenzing nicht nur ein Leitbetrieb für das gesamte Südburgenland, sondern auch der drittgrößte Arbeitgeber im Bezirk Jennersdorf. Die aktuelle Betriebserweiterung sei der Beweis, dass Lenzing auf eine nachhaltige Absicherung des Standortes Heiligenkreuz setze. Das bestätigt auch Weninger: „Der Standort Heiligenkreuz ist heute ein unverzichtbarer Bestandteil von Lenzing. Die hier produzierten Fasern werden vom Burgenland in alle Welt, vor allem nach Asien versandt, ein Beweis für Qualität und Wettbewerbsfähigkeit der Produkte aus Heiligenkreuz.“

Breites Anwendungsgebiet
„Tencel® Fasern haben aufgrund ihrer herausragenden Eigenschaft ein besonders breites Anwendungsgebiet“, so Lenzing Fibers Geschäftsführer Bernd Zauner. Die Fasern kommen beispielsweise bei hochwertiger Damen-Oberbekleidung ebenso zum Einsatz, wie bei modisch-weichen Jeans, bei Bettdecken bis hin zu Matratzen, im Hygienebereich, im Automotiv-Bereich oder im Bau. Dass die Standortwahl Heiligenkreuz die richtige Wahl war, davon sind Zauner und Weninger ebenso überzeugt, wie die politischen Spitzen des Landes.
Die Lenzing Gruppe ist weltweit der einzige großindustrielle Anbieter von Tencel® Fasern. Neben Heiligenkreuz stellt Lenzing diese Fasern auch an den Standorten Grimsby (UK) und Mobile (Alabama, USA) her. Bis 2015 will Lenzing seine globale Tencel® Produktionskapazität von derzeit 140.000 Tonnen auf rund 275.000 Tonnen im Jahr fast verdoppeln.

Land steht zum Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und zur Reststoffverwertung
„Das Land Burgenland steht zum Ausbau der S7 und zur Energiegewinnung aus Reststoffen und Abfall. Auch wenn es kritische Stimmen gibt“, bekräftigt Niessl. Sowohl der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur als auch die Frage der Energiegewinnung seien entscheidend für die positive Entwicklung eines Wirtschaftsstandortes. Bezüglich S7 wird in den nächsten Tagen die Umweltverträglichkeitsprüfung auf dem Tisch liegen, und sie wird positiv im Sinne des Baues der S7 ausfallen, ist der Landeshauptmann überzeugt. Infolge werde die ASFINAG das Straßenbauprojekt ausschreiben, bereits im Frühjahr 2011 könnte mit dem Bau begonnen werden, rechnet Niessl.
Keinen genauen Zeitplan könne man zur geplanten Reststoffverwertungsanlage in Heiligenkreuz machen. „Es wäre unseriös über einen Zeitplan zu sprechen. Die Umweltverträglichkeitsprüfung läuft noch, man kann noch nicht sagen, ob und wenn ja welchen Einsprüchen recht gegeben wurde. Das Land steht zu diesem Projekt, wir werden nicht umfallen“, so Niessl. Eine kostengünstige Energieversorgung sei für den Wirtschaftsstandort Heiligenkreuz von großer Bedeutung.
     
zurück