Treffen mit Vertretern chinesischer Zollbehörden
Wien (bmf) - „Die Aufgriffe im Bereich Produktpiraterie haben sich in den letzten Jahren regelmäßig
erhöht. Sie stellt für Konsumentinnen und Konsumenten eine Gefährdung der Gesundheit und für
die Wirtschaft einen Schaden des Wirtschaftsstandorts dar. Umso wichtiger ist der regelmäßige Austausch
mit Behörden aus Ländern, aus denen die gefälschten Waren stammen“, betont Staatssekretär Andreas
Schieder während eines Arbeitstreffens mit einer chinesischen Zolldelegation in Österreich.
„Die chinesischen Behörden sind an einer Verbesserung der Situation ebenso interessiert, wie die österreichischen.
In Zukunft muss verstärkt auf die Bekämpfung der Verbreitung gefälschter Waren vor Ort geachtet
werden“, so Schieder. China ist sowohl bei der Anzahl der Fälle, wie auch bei den aufgegriffenen Artikeln
das häufigste Herkunftsland. „Im Jahr 2010 wurden mehr als 2.000 Fälle gefälschter Produkte aus
China in Österreich aufgedeckt und 150.000 Artikel beschlagnahmt. Aufgegriffene gefälschte Schuhe, Bekleidungszubehör,
Schmuck, Sportartikel und Mobiltelefonen stammen zu 100 Prozent aus China“, erklärt Schieder.
Schieder wies während des Treffens auf die besondere Gefahr von Medikamentenfälschungen hin. „Gefälschte
Medikamente können nicht nur ohne die gewünschte Wirkung bleiben, sondern in schlimmen Fällen auch
gesundheitliche Folgeschäden nach sich ziehen. Hier setzt sich ein sehr gefährlicher Trend leider fort“,
bedauert Schieder. Im Jahr 2011 konnten vom österreichischen Zoll bereits mehr als 20.000 Medikamentenfälschungen
sichergestellt werden, um 4.000 mehr als im gesamten Jahr 2010. „Viele der entdeckten Plagiate werden über
das Internet bestellt, was wohl die gefährlichste Form der Produktpiraterie darstellt. Aber auch die Direktaufgriffe
nehmen deutlich zu. So konnten am Flughafen Wien Schwechat im ersten Halbjahr bereits mehr als 10.000 Stück
aufgegriffen werden“, so Schieder. |