LR Prettner: Kärntens südlichste Gemeinde ist energiepolitischer Musterschüler
- Nutzung regionaler Energieressourcen erhöht Wertschöpfung
Klagenfurt (lpd) - Am 02.09. präsentierte Kärntens Energiereferentin, Landesrätin
Beate Prettner, gemeinsam mit Bürgermeister Franz Josef Smrtnik, Amtsleiter Ferdinand Bevc, Energieexperte
Rainer Stifter und energie:bewusst Kärnten Geschäftsführer Gerhard Moritz den neuesten "energiegeladenen
Erfolg" der Gemeinde Bad Eisenkappel. "Die e5-Gemeinde Eisenkappel-Vellach ist weltweit die erste Gemeinde,
in der erfolgreich ein Energiemanagementsystem nach dem neuen Standard ISO 50001 eingeführt wurde, wofür
sie nun auch ausgezeichnet wurde", zeigte sich Prettner stolz.
Aufbauend auf dem e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden, an welchem sich Bad Eisenkappel seit
2010 beteiligt und bereits im ersten Jahr 3 von max. 5 e's erreicht hat, erfolgte eine detaillierte Bestandsaufnahme
aller Energieverbräuche und Schwachstellen, unter Einbindung von Gemeindebediensteten und Bevölkerung,
sowie die Erarbeitung eines Programms zur schrittweisen Verbesserung. Bereits nach den ersten Monaten wurde eine
Vielzahl von Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt. Zum erfolgreichen Abschluss wurde Eisenkappel im Juli 2011
- als weltweit erste Gemeinde - vom "Technischen Überwachungsverein" (TÜV) das ISO 50001 Zertifikat
verliehen. Die Zertifikatsurkunde wurde der Gemeinde von Umweltminister Niki Berlakovich und Energiereferentin
Prettner am 16. August 2011 übergeben.
Der Energiemanagementstandard ISO50001 bietet für eine langfristig nachhaltige Ausrichtung der Gemeinde ein
optimales Rüstzeug. Nach der Formulierung der "Energiepolitik" müssen motivierte und verantwortliche
Personen für das "Energieteam" ausgewählt werden, die für umfangreiche Erhebungen, aber
auch Umsetzungsmaßnahmen und die laufende Kontrolle sorgen. Die Koordination des Teams übernimmt ein
Energiebeauftragter. Die eigentliche Arbeit beginnt mit einer umfassenden Bestandsaufnahme: die Erhebung und Darstellung
der Energieverbräuche, -kosten und -verbraucher. Bei bestimmten Energieverbrauchern werden genauere Messungen
notwendig und Messstellen zur permanenten Überwachung installiert. Bereits in der ersten Erhebungsphase zeigen
sich Schwachstellen und Prioritäten.
Kleinere Projekte können sofort umgesetzt werden, größere Projekte mit Investitionsbedarf müssen
genauer geplant und über größere Zeiträume schrittweise realisiert werden.
Bürgermeister Smrtnik berichtete, dass die südlichste Gemeinde Österreichs, mit 2400 Einwohnern
ihren eigenen Lösungsweg beschritten hat und weltweit erstmals einen neuen internationalen Standard zur kontinuierlichen
Verbesserung der Energieeffizienz eingeführt hat.
Für Smrtnik stand dabei im Vordergrund, dass "durch laufende Einsparungen bei den Energiekosten das Gemeindebudget
zugunsten anderer wichtiger Bereiche entlastet wird und die Nutzung regionaler Energieressourcen die Wertschöpfung
in der Region hält".
Der Energiebeauftragte und Amtsleiter von Eisenkappel, Ferdinand Bevc, ergänzte noch "die umfassenden
und dauerhaften Bemühungen, mit der nach einer Systematik gesucht wurde, mit der die Energieprobleme langfristig
und strukturiert bewältigt werden und nicht durch kleine Hindernisse aufgehalten werden."
Der Energieexperte Rainer Stifter ergänzte: "In Bad Eisenkappel ist es gelungen, das seit Jahren in Großbetrieben
bewährte Konzept von Managementsystemen - hier erstmals mit dem Schwerpunkt Energie - erfolgreich auf eine
ländliche Gemeinde zu übertragen. Bad Eisenkappel ist ein echtes Vorzeigeprojekt geworden. Dabei spielte
das hohe Engagement der Gemeindebediensteten, des Schuldirektors und der bereits sensibilisierten Bevölkerung
eine wichtige Rolle." |