Bad Eisenkappel erhielt Zertifikat für Energiemanagement   

erstellt am
06. 09. 11

LR Prettner: Kärntens südlichste Gemeinde ist energiepolitischer Musterschüler - Nutzung regionaler Energieressourcen erhöht Wertschöpfung
Klagenfurt (lpd) - Am 02.09. präsentierte Kärntens Energiereferentin, Landesrätin Beate Prettner, gemeinsam mit Bürgermeister Franz Josef Smrtnik, Amtsleiter Ferdinand Bevc, Energieexperte Rainer Stifter und energie:bewusst Kärnten Geschäftsführer Gerhard Moritz den neuesten "energiegeladenen Erfolg" der Gemeinde Bad Eisenkappel. "Die e5-Gemeinde Eisenkappel-Vellach ist weltweit die erste Gemeinde, in der erfolgreich ein Energiemanagementsystem nach dem neuen Standard ISO 50001 eingeführt wurde, wofür sie nun auch ausgezeichnet wurde", zeigte sich Prettner stolz.

Aufbauend auf dem e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden, an welchem sich Bad Eisenkappel seit 2010 beteiligt und bereits im ersten Jahr 3 von max. 5 e's erreicht hat, erfolgte eine detaillierte Bestandsaufnahme aller Energieverbräuche und Schwachstellen, unter Einbindung von Gemeindebediensteten und Bevölkerung, sowie die Erarbeitung eines Programms zur schrittweisen Verbesserung. Bereits nach den ersten Monaten wurde eine Vielzahl von Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt. Zum erfolgreichen Abschluss wurde Eisenkappel im Juli 2011 - als weltweit erste Gemeinde - vom "Technischen Überwachungsverein" (TÜV) das ISO 50001 Zertifikat verliehen. Die Zertifikatsurkunde wurde der Gemeinde von Umweltminister Niki Berlakovich und Energiereferentin Prettner am 16. August 2011 übergeben.

Der Energiemanagementstandard ISO50001 bietet für eine langfristig nachhaltige Ausrichtung der Gemeinde ein optimales Rüstzeug. Nach der Formulierung der "Energiepolitik" müssen motivierte und verantwortliche Personen für das "Energieteam" ausgewählt werden, die für umfangreiche Erhebungen, aber auch Umsetzungsmaßnahmen und die laufende Kontrolle sorgen. Die Koordination des Teams übernimmt ein Energiebeauftragter. Die eigentliche Arbeit beginnt mit einer umfassenden Bestandsaufnahme: die Erhebung und Darstellung der Energieverbräuche, -kosten und -verbraucher. Bei bestimmten Energieverbrauchern werden genauere Messungen notwendig und Messstellen zur permanenten Überwachung installiert. Bereits in der ersten Erhebungsphase zeigen sich Schwachstellen und Prioritäten.

Kleinere Projekte können sofort umgesetzt werden, größere Projekte mit Investitionsbedarf müssen genauer geplant und über größere Zeiträume schrittweise realisiert werden.
Bürgermeister Smrtnik berichtete, dass die südlichste Gemeinde Österreichs, mit 2400 Einwohnern ihren eigenen Lösungsweg beschritten hat und weltweit erstmals einen neuen internationalen Standard zur kontinuierlichen Verbesserung der Energieeffizienz eingeführt hat.

Für Smrtnik stand dabei im Vordergrund, dass "durch laufende Einsparungen bei den Energiekosten das Gemeindebudget zugunsten anderer wichtiger Bereiche entlastet wird und die Nutzung regionaler Energieressourcen die Wertschöpfung in der Region hält".
Der Energiebeauftragte und Amtsleiter von Eisenkappel, Ferdinand Bevc, ergänzte noch "die umfassenden und dauerhaften Bemühungen, mit der nach einer Systematik gesucht wurde, mit der die Energieprobleme langfristig und strukturiert bewältigt werden und nicht durch kleine Hindernisse aufgehalten werden."

Der Energieexperte Rainer Stifter ergänzte: "In Bad Eisenkappel ist es gelungen, das seit Jahren in Großbetrieben bewährte Konzept von Managementsystemen - hier erstmals mit dem Schwerpunkt Energie - erfolgreich auf eine ländliche Gemeinde zu übertragen. Bad Eisenkappel ist ein echtes Vorzeigeprojekt geworden. Dabei spielte das hohe Engagement der Gemeindebediensteten, des Schuldirektors und der bereits sensibilisierten Bevölkerung eine wichtige Rolle."
     
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