Staatssekretär Waldner hält erste österreichische Rede im UN-Menschenrechtsrat
Wien (bmeia) - Im Rahmen der ersten österreichischen Mitgliedschaft im UN-Menschenrechtsrat
wird Staatssekretär Wolfgang Waldner am 19.09. in einer Grundsatzrede die Schwerpunkte für die kommenden
drei Jahre vorstellen. „Der Menschenrechtsrat hat eine zentrale Rolle im weltweiten Schutz der Menschenrechte.
Sowohl im Fall von schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen in Libyen als auch zu Syrien hat der Rat rasch gehandelt
und klar Position bezogen: Die internationale Staatengemeinschaft sieht bei schweren Menschenrechtsverletzungen
nicht tatenlos zu“, so Waldner. In beiden Fällen wurde eine Untersuchungskommission eingerichtet, die Verletzungen
untersucht und konkrete Vorschläge zur deren Aufarbeitung unterbreiten soll.
Zu den österreichischen Schwerpunkten im Menschenrechtsrat erläutert der Staatssekretär: „Wir werden
uns vor allem für den Schutz religiöser Minderheiten, den Schutz von Journalisten, sowie für die
Kinderrechte einsetzen. In diesen Bereichen gibt es einen Aufholbedarf. Die Zivilgesellschaft ist uns bei der Umsetzung
der österreichischen Prioritäten ein wichtiger Partner.“
Die Mitgliedschaft im Menschenrechtsrat sei ein bedeutender Schritt für Österreich. „Wir sind uns unserer
Verantwortung, insbesondere gegenüber Opfern von Übergriffen, bewusst“, unterstreicht Waldner. Österreich
könne in der UNO auf ein langes und erfolgreiches Engagement verweisen. Die Wiener Weltkonferenz zu Menschenrechten
im Jahr 1993 hat wesentlich zu einer Stärkung des internationalen Menschenrechtsschutzes beigetragen. Ein
bedeutendes Ergebnis der Konferenz war die Schaffung des Hochkommissariats für Menschenrechte.
Der Staatssekretär streicht auch die Bemühungen Österreichs hervor, im Kampf gegen den Rassismus
konkrete Maßnahmen im UNO-Rahmen voranzubringen. Ein besonderes Anliegen sei Österreich zudem die Beendigung
der Straflosigkeit. „Verantwortliche von schweren Menschenrechtsverletzungen müssen vor Gericht gestellt werden.
Opfern und deren Familien steht eine angemessene Entschädigung zu“, betont Waldner.
Im Rahmen seines Besuchs wird Staatssekretär Waldner auch mit Spitzenvertretern des Hochkommissariats für
Menschenrechte und der in Genf ansässigen humanitären Organisationen zusammentreffen. Gemeinsam mit dem
Vorsitzenden des UNO-Kinderrechtskomitees eröffnet Waldner am Nachmittag eine von Österreich in Zusammenarbeit
mit einer Gruppe internationaler Kinderrechte-NGOs organisierte Ausstellung zur Situation von Kindern, deren Eltern
in Haft sind. |