Pflegeeltern-Brunch: Dankeschön an alle Pflegefamilien   

erstellt am
19. 09. 11

Pflegeelternbrunch mit Stadtrat Christian Oxonitsch im Arkadenhof des Wiener Rathauses
Wien (rk) - Auf Einladung der MAG ELF kamen am 17.09. rund 800 Pflegeeltern in den Arkadenhof des Wiener Rathauses zum bereits traditionellen Pflegeelternbrunch. "Die Veranstaltung drückt die Wertschätzung der Stadt an die Pflegeeltern aus, die sich dieser verantwortungsvollen Aufgabe stellen und stellt sie als PartnerInnnen der Jugendwohlfahrt in den Mittelpunkt. An dieser Stelle möchte ich mich bei den Pflegeeltern bedanken und hoffe, dass noch viele ihrem Beispiel folgen werden", so der Bildungs- und Jugendstadtrat Christian Oxonitsch. Eingeladen waren alle Pflegefamilien - auch aus den Bundesländern -, die ein Wiener Kind bei sich aufgenommen haben.

Pflegefamilie ist die beste Alternative
Wenn Kinder zuhause nicht mehr versorgt werden können, brauchen sie eine liebevolle Ersatzfamilie. Pflegemamas und Pflegepapas sind in ihren persönlichen Fähigkeiten sehr gefordert, wie zum Beispiel in ihrem erzieherischen Geschick, in Einfühlungsvermögen, Toleranz, Gesprächsfähigkeit und Konfliktlösungskompetenz. Pflegekinder sind Kinder wie andere auch. Sie stellen aber besondere Anforderungen, denn sie haben meist belastende Erfahrungen hinter sich. Pflegeeltern müssen keine pädagogische Ausbildung haben. Freude und Engagement im Zusammenleben und im Umgang mit Kindern ist aber unbedingte Voraussetzung.

Kinder brauchen Pflegeeltern
Warum ein Kind zum Pflegekind wird, kann viele verschiedene Gründe haben. Familiäre Problemsituationen führen manchmal dazu, dass zuhause niemand die Erziehungs- und Betreuungsverantwortung tragen kann. Dann können Kinder nicht bei ihren Eltern bleiben. Sie brauchen Pflegeeltern, die für unbestimmte Zeit die Aufgaben der leiblichen Eltern übernehmen. Jedes Jahr suchen wir für rund 150 bis 200 Kinder nach Pflegemamas und Pflegepapas. Manchmal benötigen diese Kinder nur eine kurze Versorgung in einer Krisenpflegefamilie, manchmal eine langfristige Aufnahme in einer Ersatzfamilie.

Pflegekinder brauchen besonders gute Eltern
Wien legt besonders viel Wert auf die gute Ausbildung und Vorbereitung von Pflegeeltern. Derzeit besteht die Ausbildung aus einem Gespräch, in dem die Eignung festgestellt wird und einer in Modulen aufgebauten Schulung mit insgesamt 50 Ausbildungsstunden. Als Unterstützung neuer Pflegeltern sind seit kurzem erfahrene Pflegeeltern als ausgebildete Co-Trainer im Einsatz. Wiener Pflegeeltern erhalten für den finanziellen Aufwand der Pflegekinder 16 mal im Jahr abhängig vom Alter des Kindes Pflegeelterngeld in der Höhe von 450 bis 940 Euro monatlich. Um Pflegeeltern sozial abzusichern, besteht für sie die Möglichkeit, sich beim Verein "Eltern für Kinder" anstellen zu lassen

Pflegeeltern werden gesucht
Rund 3000 Wiener Kinder leben derzeit nicht in ihren Familien, die Hälfte davon in einer Pflegefamilie. 2010 ist es gelungen, die Zahl der in Pflegefamilien untergebrachten Kinder deutlich zu erhöhen. Für 193, bisher benachteiligte Kinder aus schwierigsten familiären Verhältnissen, eröffnete sich damit eine neue Chance. Derzeit können Kinder bis zum 3., manchmal bis zum 4. Lebensjahr in Pflegefamilien untergebracht werden. Langfristiges Ziel ist die Versorgung aller Kinder bis zum Schulalter in einer Pflegefamilie.
     
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