Pflegeelternbrunch mit Stadtrat Christian Oxonitsch im Arkadenhof des Wiener Rathauses
Wien (rk) - Auf Einladung der MAG ELF kamen am 17.09. rund 800 Pflegeeltern in den Arkadenhof des
Wiener Rathauses zum bereits traditionellen Pflegeelternbrunch. "Die Veranstaltung drückt die Wertschätzung
der Stadt an die Pflegeeltern aus, die sich dieser verantwortungsvollen Aufgabe stellen und stellt sie als PartnerInnnen
der Jugendwohlfahrt in den Mittelpunkt. An dieser Stelle möchte ich mich bei den Pflegeeltern bedanken und
hoffe, dass noch viele ihrem Beispiel folgen werden", so der Bildungs- und Jugendstadtrat Christian Oxonitsch.
Eingeladen waren alle Pflegefamilien - auch aus den Bundesländern -, die ein Wiener Kind bei sich aufgenommen
haben.
Pflegefamilie ist die beste Alternative
Wenn Kinder zuhause nicht mehr versorgt werden können, brauchen sie eine liebevolle Ersatzfamilie.
Pflegemamas und Pflegepapas sind in ihren persönlichen Fähigkeiten sehr gefordert, wie zum Beispiel in
ihrem erzieherischen Geschick, in Einfühlungsvermögen, Toleranz, Gesprächsfähigkeit und Konfliktlösungskompetenz.
Pflegekinder sind Kinder wie andere auch. Sie stellen aber besondere Anforderungen, denn sie haben meist belastende
Erfahrungen hinter sich. Pflegeeltern müssen keine pädagogische Ausbildung haben. Freude und Engagement
im Zusammenleben und im Umgang mit Kindern ist aber unbedingte Voraussetzung.
Kinder brauchen Pflegeeltern
Warum ein Kind zum Pflegekind wird, kann viele verschiedene Gründe haben. Familiäre Problemsituationen
führen manchmal dazu, dass zuhause niemand die Erziehungs- und Betreuungsverantwortung tragen kann. Dann können
Kinder nicht bei ihren Eltern bleiben. Sie brauchen Pflegeeltern, die für unbestimmte Zeit die Aufgaben der
leiblichen Eltern übernehmen. Jedes Jahr suchen wir für rund 150 bis 200 Kinder nach Pflegemamas und
Pflegepapas. Manchmal benötigen diese Kinder nur eine kurze Versorgung in einer Krisenpflegefamilie, manchmal
eine langfristige Aufnahme in einer Ersatzfamilie.
Pflegekinder brauchen besonders gute Eltern
Wien legt besonders viel Wert auf die gute Ausbildung und Vorbereitung von Pflegeeltern. Derzeit besteht
die Ausbildung aus einem Gespräch, in dem die Eignung festgestellt wird und einer in Modulen aufgebauten Schulung
mit insgesamt 50 Ausbildungsstunden. Als Unterstützung neuer Pflegeltern sind seit kurzem erfahrene Pflegeeltern
als ausgebildete Co-Trainer im Einsatz. Wiener Pflegeeltern erhalten für den finanziellen Aufwand der Pflegekinder
16 mal im Jahr abhängig vom Alter des Kindes Pflegeelterngeld in der Höhe von 450 bis 940 Euro monatlich.
Um Pflegeeltern sozial abzusichern, besteht für sie die Möglichkeit, sich beim Verein "Eltern für
Kinder" anstellen zu lassen
Pflegeeltern werden gesucht
Rund 3000 Wiener Kinder leben derzeit nicht in ihren Familien, die Hälfte davon in einer Pflegefamilie.
2010 ist es gelungen, die Zahl der in Pflegefamilien untergebrachten Kinder deutlich zu erhöhen. Für
193, bisher benachteiligte Kinder aus schwierigsten familiären Verhältnissen, eröffnete sich damit
eine neue Chance. Derzeit können Kinder bis zum 3., manchmal bis zum 4. Lebensjahr in Pflegefamilien untergebracht
werden. Langfristiges Ziel ist die Versorgung aller Kinder bis zum Schulalter in einer Pflegefamilie. |