Education at a glance  

erstellt am
13. 09. 11

 Schmied: "OECD-Studie bestätigt die Bildungsreform"
Ergebnisse der Studie Education at a glance zeigen: "Österreich ist Weltmeister bei berufsbildenden Schulen. Bildungsreform kommt im Klassenzimmer an."
Wien (OTS) - Bildungsministerin Dr. Claudia Schmied zeigt sich nach einer Analyse der Österreich-Daten zur OECD-Studie Education at a glance erfreut über die Fortschritte der Bildungsreform in Österreich: "Viele der Reformen kommen jetzt im Klassenzimmer an. Wir sind Weltmeister bei den berufsbildenden Schulen mit Platz 1 sowohl in der OECD- als auch in der EU-Wertung. In keinem anderen Land lernt ein so hoher Anteil an Jugendlichen in der Sekundarstufe II im berufsbildenden Bereich. Das ist ein wesentlicher Faktor für die niedrige Jugendarbeitslosigkeit, um den uns sehr viele Industriestaaten beneiden."

Auch dass Österreich beim Anteil der Bevölkerung, der einen Abschluss in der Sekundarstufe II erreicht, weit über dem OECD- und EU-Durchschnitt liegt, schlage sich positiv in den Daten zur Arbeitsmarktsituation nieder, so die Bildungsministerin.

"Besonders wichtig für die künftige Qualität des Unterrichts und mehr Möglichkeiten zur Individualisierung ist, dass eine der zentralen Bildungsreformen der Bundesregierung, die Senkung der Klassenschülerzahl, in den Klassenzimmern angekommen ist", erklärt Bildungsministerin Dr. Claudia Schmied weiter - sowohl bei der durchschnittlichen SchülerInnenzahl pro Klasse als auch beim Betreuungsverhältnis (SchülerInnen pro Lehrkraft) liegt Österreich mittlerweile klar besser als der OECD-Durchschnitt.

Die OECD unterstreicht erwartungsgemäß die wirtschaftlichen Implikationen von Bildung wie besseres Einkommen und höhere Steuerleistung. "Es ist mir ein Anliegen zu unterstreichen, dass sich Bildung und Ausbildung auch auf die Demokratie und das persönliche Lebensgefühl positiv auswirken", so Schmied abschließend.

 

Töchterle: Bessere Rahmenbedingungen für mehr Absolventinnen und Absolventen
Wissenschafts- und Forschungsminister zur OECD-Studie "Bildung auf einen Blick" – für erhöhte Verbindlichkeit im Studium – mehr öffentliche und private Mittel
Wien (bmwf) - „Wir brauchen verbesserte Rahmenbedingungen, damit mehr Studierende ihr Studium abschließen“, so Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle anlässlich der OECD-Studie „Bildung auf einen Blick“. Zu den verbesserten Rahmenbedingungen zählen Zugangsregeln und Studienbeiträge – „mit diesen beiden Maßnahmen würden wir auch die Verbindlichkeit des Studierens wesentlich erhöhen“, verweist der Minister auf die hohe Zahl an Studierenden, die ihrem Studium kaum nachgehen.

Bei der Weiterentwicklung des heimischen Hochschulraums gehe es sowohl um strukturelle Maßnahmen als auch um einen verstärkten Mitteleinsatz. „Mit dem Hochschulplan, der gerade erarbeitet wird, erreichen wir ein Mehr an Kooperation und Kooperation, um die Qualität im heimischen Hochschulsystem zu erhöhen“, so der Minister. Es gehe aber auch darum, die Mittel möglichst effizient zu investieren, denn bei den jährlichen Ausgaben pro Studierendem liegt Österreich im vorderen Drittel – „diese Ausgaben gilt es noch gezielter und leistungsorientierter einzusetzen“.

Betreffend Hochschulbudget „sind wir auf einem guten Weg“, sagte Töchterle zur in Aussicht gestellten Hochschulmilliarde für die Jahre 2013-2015, die Teil eines umfassenden Leistungs- und Qualitätspakets ist und derzeit mit dem Finanzministerium verhandelt wird. „Mehr Mittel müssen stets zu mehr Leistung, höherer Qualität und stärkerer Wettbewerbsfähigkeit führen“, so der Minister. Weiters müssten aber auch die privaten Mittel – sie betragen nur 0,1 Prozent des BIP, im OECD-Durchschnitt sind es 0,5 Prozent – gesteigert werden, unterstreicht Töchterle die Forderung nach Studienbeiträgen.

 

 Tumpel: Schwachpunkte im Bildungssystem rasch beheben
Zu wenige StudienanfängerInnen, zu viele ohne weiterführenden Abschluss: Bildungsreform darf nicht weiter verzögert werden
Wien (ak) - "Jetzt müssen die begonnenen Bildungsreformen rasch fortgesetzt werden", sagt AK Präsident Herbert Tumpel zum Abschneiden Österreichs im OECD-Bildungsvergleich. Der AK Präsident sieht vor allem zwei Schwachpunkte: dass im internationalen Vergleich von vornherein zu wenige junge Menschen eine weiterführende Ausbildung abschließen können; und dass der Anstieg des Anteils der StudienanfängerInnen hinter den anderen entwickelten Industriestaaten zurückbleibt. Erfreulich sei die positive Beurteilung der österreichischen Berufsbildung durch die OECD. "Aber wir müssen weitere Schritte setzen", sagt Tumpel. Die begonnenen Bildungsreformen müssen rasch fortgesetzt werden - mit einer gemeinsamen Mittelstufe und mehr Durchlässigkeit in der Schule bis hin zur Studienberechtigung und ausreichender Finanzierung der Hochschulen.

"Unsere jungen Leute dürfen nicht noch mehr ins Hintertreffen geraten", sagt Tumpel. Die wichtigsten Forderungen der Arbeiterkammer zur Bildungsreform:

  • Nur die Hauptschulen in Neue Mittelschulen umzuwandeln, ist zu wenig. Nötig ist eine echte gemeinsame Mittelstufe, damit niemand allein auf Grund der familiären Herkunft bei der Bildung benachteiligt wird.
  • Um den Anteil der Jugendlichen in weiterführenden Ausbildungen zu erhöhen, sollen sämtliche Bildungsabschlüsse bis zur Matura kostenlos nachgeholt werden können. Auf die jüngste Vereinbarung von Bund und Ländern, wonach vorerst Basisbildung und das Nachholen des Hauptschulabschlusses kostenlos angeboten werden, müssen weitere Schritte folgen. Außerdem sind effektive Frühwarn- und Auffangsysteme für Jugendliche nötig, denen droht, vorzeitig am Bildungssystem zu scheitern.
  • Um den Anteil der StudienanfängerInnen schneller als derzeit zu erhöhen, fordert die Arbeiterkammer endlich ausreichende Finanzierung der Universitäten, den deutlichen Ausbau der Fachhochschulen und die Verbesserung des Studienbeihilfensystems. Nötig sind außerdem Verhandlungen auf EU-Ebene, um die Kostenbelastung durch Studierende aus anderen EU-Ländern zu vermindern.

 

 Neumayer: OECD-Studie bestätigt Notwendigkeit von Zugangsregelungen und Studienbeiträgen
Zu viele Studierende, zu wenige Akademiker - Studiendauer muss verkürzt werden - Zugangsregelungen entsprechend den tatsächlichen Kapazitäten unumgänglich
Wien (pdi) - Die aktuelle OECD- Studie "Education at a glance" unterstützt aus Sicht der Industrie die Forderung nach Studienbeiträgen und Zugangsregelungen an den heimischen Universitäten: "Die heimische Hochschulzugangsquote ist um weitere 4-Prozent-Punkte auf 54 Prozent gestiegen. Selbst bereinigt um den Anteil ausländischer Studierender beträgt die Quote 43 Prozent gegenüber 39 Prozent im Vorjahr. Wir haben in Österreich also keineswegs zu wenig Studierende, wie oft behauptet wird, sondern zu wenig erfolgreich Studierende. Die Einführung von gerechten Studienbeiträgen würde dafür sorgen, dass sich auch wirklich nur jene für ein Studium anmelden, die dieses auch bis zum Ende absolvieren wollen", wie der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer betonte. Die "Mär des offenen Hochschulzugangs" sei ohnehin längst widerlegt, "wir müssen endlich Zugangsregelungen, die den tatsächlichen Kapazitäten der Universitäten entsprechen, einführen!"

Diese Notwendigkeit belege auch der wieder gestiegene Anteil ausländischer Studierender an Österreichs Universitäten. Laut OECD-Bericht liege Österreich im Spitzenfeld beim Anteil internationaler Studierender. "Wenn man dann aber im Detail die Herkunftsländer der Studierenden auflistet, sieht man dass die meisten ausländischen Studierenden aus Deutschland kommen. Da liegt die Vermutung nahe, dass diese Studierenden aufgrund der österreichischen Einzigartigkeit, nämlich der Kombination von nahezu kostenfreiem Studium und nahezu freiem Zugang, in unser Land strömen", so Neumayer. "Wir brauchen in Österreich endlich wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für die Universitäten. Anderenfalls gefährden wir langfristig unsere Zukunftschancen als von Innovationen abhängiges Industrieland", so Neumayer, der daher die Politik dazu aufforderte "die Zukunft des Landes im Blickfeld zu behalten, statt aus rein ideologischen Gründen sinnvolle Reformen zu verhindern."

 

ÖH: Klare Absage an Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen
Österreich benötigt für den tertiären Bildungssektor verpflichtenden Budgetpfad auf 2% des BIP
Wien (öh) - Die von der OECD präsentierte Bildungsstudie "Education at a glance" stellt Österreich für den Tertiärbereich ein alarmierendes Zeugnis aus. "Österreich hinkt sowohl bei der Zahl der StudienanfängerInnen als auch bei den AbsolventInnen dem OECD-Schnitt hinterher", so Janine Wulz vom Vorsitzteam der ÖH Bundesvertretung. "Wir brauchen jetzt endlich die Ausfinanzierung der Hochschulen und eine angemessene finanzielle Absicherung der Studierenden - bleibt die Regierung weiter untätig, werden wir noch weiter zurückfallen", so Wulz weiter.

"Den Studiengebühren-Plänen von Minister Töchterle hat die Studie jedenfalls eine klare Absage erteilt. Studiengebühren sind eine zusätzliche finanzielle Hürde, mit der sich viele Menschen ihr Studium nicht mehr leisten könnten - schon jetzt leben 65% der Studierenden unter der Armutsgrenze. Dem Ziel, die AkdademikerInnenquote zu steigern, stehen Gebühren wie auch Zugangsbeschränkungen jedenfalls diametral entgegen", so Peter Grabuschnig, ÖH-Generalsekretär.

"Rundherum wird investiert - nur in Österreich stagniert das Hochschulbudget seit 1995. Offensichtlich muss man die Regierung an ihre eigenen Aussagen erinnern. Denn seit Jahren bekennt sie sich zur Erhöhung des Hochschulbudgets auf 2% des BIP - doch passiert ist bis jetzt nix", so Angelika Gruber vom ÖH-Vorsitzteam. "Das 2%-Ziel darf kein Lippenbekenntnis bleiben - der Bildungshut brennt Lichterloh", so das Vorsitzteam abschließend.  
     

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