Vorbereitungen für die Bayerisch-Oberösterreichische Landesausstellung 2012 voll
auf Touren
Linz (lk) - Die kommende, grenzübergreifende Landesausstellung mit Bayern ist in Oberösterreich
die 29. ihrer Art in der nunmehr 45jährigen Geschichte dieser kulturellen Großveranstaltung. Der Titel
"Verbündet - Verfeindet - Verschwägert. Bayern und Österreich" dokumentiert geradezu in
idealer Art die vielschichtigen Beziehungen zwischen Bayern und Österreich, natürlich mit besonderer
Berücksichtigung der Herrscherhäuser ‚Habsburg' und ‚Wittelsbach'.
Zusammenarbeit bei Landesausstellungen mit Bayern - ein Erfolgsmodell
Bereits im Jahr 2004 wurde gemeinsam mit der Stadt und dem Landkreis Passau als Partner - übrigens erstmals
in Österreich - grenzüberschreitend bei einer Landesausstellung mit bayerischen Partnern kooperiert.
Die Ausstellung stand unter dem Titel "grenzenlos" und dokumentierte die Geschichte der Entwicklung des
Lebensraums am unteren Inn, der früher Teil Bayerns, dann - als das Innviertel zu Österreich kam - Grenzraum
und, mit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union, wieder Land ohne Grenze war.
Rund 305.000 Gäste kamen damals in die Ausstellungsorte Kloster Asbach, Oberhausmuseum Passau, Schärding
und Stift Reichersberg. Die Region am unteren Inn konnte sich als gemeinsame Freizeit- und Erlebnisregion präsentieren,
die grenzüberschreitenden Besucherströme halten nach wie vor an und auch gemeinsame Kulturprojekte zwischen
den ehemaligen Ausstellungsstandorten bzw. -gemeinden, hüben und drüben, gibt es nach wie vor.
Nicht zuletzt der Erfolg dieser Landesausstellung hat die verantwortlichen Verwaltungen in Bayern und Oberösterreich
bewogen, im Jahr 2012 erneut grenzübergreifend zu kooperieren.
Dass diesmal das Haus der Bayerischen Geschichte - als Einrichtung beim Bayerischen Staatsministerium für
Wissenschaft, Forschung und Kunst - und die Stadtgemeinde Burghausen auf bayerischer Seite als Partner zur Verfügung
stehen, ist für Oberösterreich, sein kulturelles Schaffen und natürlich auch für die Oberösterreichischen
Landesausstellungen selbst eine ganz besondere Auszeichnung.
Bereits bei der Vorbereitung zeigt sich, dass beide Seiten, die die Ausstellung selbst organisieren, in Bayern
das Haus der Bayerischen Geschichte und in Oberösterreich die Direktion Kultur, große Erfahrung mit
der professionellen Abwicklung von Landesausstellungen haben.
Auch die Organisationsformen auf beiden Seiten gleichen einander so sehr, dass die Zusammenarbeit ohne jegliche
Reibungsverluste abläuft.
Ebenso positiv hervorzuheben ist das Engagement der drei Standortgemeinden, die dafür Sorge tragen, ein positives
Umfeld für die Ausstellung und deren Erfolg zu schaffen.
Die Landesausstellung als Chance für die Region zwischen Inn und Salzach
Die ähnliche Mentalität der auf beiden Seiten von Inn und Salzach lebenden Menschen und deren gut nachbarschaftliches
Verhältnis tragen das Ihre dazu bei, dass die Zusammenarbeit auch auf den Ebenen der Gemeinden und von Landkreis
und Bezirk bestens funktioniert.
Die Landesausstellung ist daher eine Chance für den Lebensraum beiderseits von Inn und Salzach, und zwar in
vielerlei Hinsicht:
- In kultureller, weil die Menschen einander näher kommen, weil das Bewusstsein für Geschichte gestärkt
wird und weil mit den in der Landesausstellung angesprochenen Themen auch ein gigantischer Wissenstransfer erbracht
wird. Zudem fördern die Rahmenveranstaltungen das gesellige Miteinander.
- In wirtschaftlicher Hinsicht, weil die Landesausstellung auch touristische Impulse mit sich bringt und der
"Besuch beim Nachbarn" auch auf beiden Seiten Wertschöpfung erzeugt; ebenso wie die flankierenden
Maßnahmen im Bereich von Tourismus und Infrastruktur auf beiden Seiten.
- In nachhaltiger Hinsicht, weil die meisten Investitionen zur Landesausstellung für die Nachnutzung erhalten
bleiben und öffentlich nachgenutzt werden können (z. B. Amtshaus in Mattighofen, Landesmusikschule in
Ranshofen, Themenwege in Braunau und Mattighofen etc.).
- In ideeller Hinsicht, weil mit der Landesausstellung und ihrer Bewerbung auch ein gewaltiger Imagegewinn für
die Region und die Städte auf beiden Seiten verbunden ist, indem diese für die Dauer fast eines Jahres
quasi als "kulturelle Visitenkarten" fungieren.
Es ist daher vor diesem Hintergrund geradezu selbstverständlich, dass auch auf Ebene der EU intensiv kooperiert
wird: Alle Maßnahmen zur Vermarktung und Bewerbung der grenzüberschreitenden Landesausstellung werden
von der Europäischen Union aus Mitteln des INTERREG-Programms mit je rund 350.000 Euro auf bayerischer und
auf oberösterreichischer Seite gefördert.
Der Vertrag als Dokument dieser guten Zusammenarbeit
Der heute zwischen Oberösterreichs Landeshauptmann, Dr. Josef Pühringer, und dem Bayerischen Staatsminister
für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Wolfgang Heubisch, unterzeichnete Vertrag, ist das Dokument dieser
erfolgreichen bilateralen Zusammenarbeit. Er nimmt Bezug auf:
- den Titel der Ausstellung
- deren Dauer, von 27. April 2012 bis 4. November 2012
- die Ausstellungsstandorte
- die Zusammenarbeit bei der Erstellung von Konzept und Marketingstrategie
- Details der Betriebsführung (Ticketing etc.)
Damit ist auch formal festgehalten und dokumentiert, was bei der Umsetzung der Ausstellung bereits seit Monaten
zwischen den betroffenen Partnern gelebt wird.
|