Wirtschafts- und Familienminister startete "Zukunftsforum Familie & Wirtschaft"
- Familienfreundlichkeit schafft Mehrwert und erhöht Wettbewerbsfähigkeit
St. Pölten (bmwfj) - Wirtschafts- und Familienminister Reinhold Mitterlehner hat am Abend des
12.09. in St. Pölten das "Zukunftsforum Familie & Wirtschaft" lanciert - eine neue Veranstaltungsreihe
in allen Bundesländern für mehr Familienfreundlichkeit in Unternehmen und damit eine leichtere Vereinbarkeit
von Familie und Beruf. „Allein schon aufgrund des demographischen Wandels und des sich abzeichnenden Fachkräftemangels
wird es für Unternehmen immer wichtiger, Familienfreundlichkeit als ihre Marke zu etablieren. Wer flexible
Modelle für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf umsetzt, wird attraktiver für qualifizierte
Mitarbeiter und verschafft sich nachhaltige Wettbewerbsvorteile", sagte Mitterlehner. "Der Mehrwert ist
enorm: In familienorientierten Betrieben steigt die Motivation, gehen die Krankenstände zurück und funktioniert
die Mitarbeiterbindung besser", betonte Mitterlehner.
Da es bei der Vereinbarkeit kein Patentrezept gebe, sei ein prozessorientierter Zugang notwendig, der flexible
Modelle möglich mache, so Mitterlehner unter Verweis auf die beim Zukunftsforum präsentierten Best-Practice-Beispiele.
"Es geht vor allem darum, mehr Wahlfreiheit zu ermöglichen und durch eine familienbewusste Unternehmenskultur
für jede Lebenslage die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Im Rahmen unseres Zukunftsforums wollen wir
dafür erfolgreiche Lösungsansätze vorstellen und so die Betriebe beim Thema Vereinbarkeit noch stärker
ins Boot holen", betonte Mitterlehner. Bewährt habe sich zum Beispiel das vom Familienministerium durchgeführte
Audit "berufundfamilie" - ein Monitoring-Instrument zur gezielten Erhebung und Verbesserung der Familienfreundlichkeit
in Unternehmen.
Rund 130 Unternehmerinnen und Unternehmer bzw. Wirtschaftstreibende informierten sich beim Auftakt des Zukunftsforums
aus erster Hand über die Vorteile von mehr Familienfreundlichkeit. Die Eröffnung übernahmen Niederösterreichs
Landesrätin Barbara Schwarz sowie Sonja Zwazl, Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich,
die ebenfalls die steigende Bedeutung einer guten Vereinbarkeit von Familie und Beruf hervorhoben. "Das Thema
geht uns alle an. Der Schlüsselbegriff bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie heißt Flexibilität.
Diese Flexibilität kann keine Einbahnstraße sein. Familienfreundlichkeit seitens der Unternehmen auf
der einen Seite muss auf der anderen Seite Betriebsfreundlichkeit seitens der Belegschaften gegenüberstehen",
erläuterte Zwazl. "Nur so kann die Vereinbarkeit von Beruf und Familie richtig funktionieren, nur so
können beide Seiten profitieren."
Der Familienforscher Wolfgang Mazal analysierte beim Zukunftsforum die betriebswirtschaftlichen Chancen und Herausforderungen.
"Es gibt bei der Vereinbarkeit kein Patentrezept, aber einen Königsweg: das Audit berufundfamilie. Denn
es braucht Lösungen, die auf das jeweilige Unternehmen abgestimmt sind", betonte Mazal. "Nützen
Sie daher die Chance auf ein Investment in stabile, effiziente und motivierte Arbeitskräfte."
Erfolgsmodelle für mehr Familienfreundlichkeit aus Niederösterreich
Beim Zukunftsforum werden Vorzeigebetriebe vor den Vorhang geholt, um anderen Unternehmen Mut zu neuen
familienfreundlichen Maßnahmen zu machen. So setzt etwa die Palmers Textil AG mit Sitz in Wiener Neudorf
auf flexible Arbeitszeiten, die auf familiäre Bedürfnisse abgestimmt sind, bietet spezielle Seminare
für Wiedereinsteiger/innen an und baut die Möglichkeiten für dezentrales Arbeiten aus. Familienorientierte
Maßnahmen werden auch von der Weichenwerk Wörth GmbH aus St.Georgen/Steinfeld umgesetzt. Für die
Zukunft geplant sind das Angebot einer Väterkarenz, die Verbesserung der betrieblichen Gesundheitsförderung
sowie die verstärkte Einbindung karenzierter Mitarbeiter. Beide Unternehmen nehmen am Audit berufundfamilie
teil und sind als familienfreundliche Betriebe zertifiziert.
Das neue "Zukunftsforum Familie & Wirtschaft" soll auf Initiative von Wirtschaft- und Familienminister
Mitterlehner die wachsende Bedeutung von Familienfreundlichkeit in Unternehmen hervorheben, Wettbewerbsvorteile
und Chancen anhand von Best-Practice-Beispielen aufzeigen und damit der Diskussion in ganz Österreich neue
Impulse verleihen. Das nächste Zukunftsforum findet am 7. Oktober 2011 in Linz statt. |