…weit über den finanziellen Aspekt hinaus
Linz (lk) - Am 1. September 2009 wurde in Oberösterreich der beitragsfreie Kindergarten umgesetzt
und damit in der Kinderbetreuung ein neuer, zukunftsweisender Weg eingeschlagen. Der freie Zugang zur frühen
Bildung, die noch deutlichere Positionierung des Kindergartens als elementare Bildungseinrichtung und nicht zuletzt
die Entlastung der Eltern waren die Leitmotive für die Einführung des Gratiskindergartens. "Im städtischen
Bereich gibt es zusätzlich auch Verbesserungen bei der Integration und der Sprachförderung von Kindern
mit Migrationshintergrund", so die zuständige Landesrätin Doris Hummer.
Das von Steyreggs Bürgermeister Josef Buchner kritisierte Modell der pauschalen Gruppenförderung wurde
von Landesrat a.D. Josef Stockinger erarbeitet, da die Ungleichbehandlung jener Gruppen, die einen Beitrag zum
Personalaufwand erhielten und jenen Gruppen, die im Zuge des beitragsfreien Kindergartenjahres zur Gänze finanziert
wurden, bereits im ersten Jahr immer wieder zu Differenzen führte.
"Das neue Finanzierungssystem wurde von allen Parteien mitgetragen und im Oö. Landtag einstimmig beschlossen.
In die Vorgespräche zur Umsetzung der Novelle waren sowohl Städtebund und Gemeindebund eingebunden. Bei
der geplanten Evaluierung der gesetzlichen Bestimmungen werden die finanziellen Auswirkungen auf die Gemeinden
aber ohnehin im Zentrum stehen. Am Ergebnis orientieren sich die weiteren Schritte," so die Bildungs-Landesrätin.
Zu den von Bürgermeister Buchner präsentierten Zahlen meint Mag. Hummer, "dass sich aus der Erhebung
ergibt, dass sich der Abgang der Gemeinden durchschnittlich um 15 % gegenüber 2008 erhöht hat. Ein großer
Teil der Angebotsausweitung ist aber nicht unmittelbar auf den Gratiskindergarten zurückzuführen, sondern
auf die steigende Nachfrage nach Kinderbetreuungsangeboten durch die oberösterreichische Bevölkerung." |