Mitterlehner: "Neue Handelsabkommen erleichtern die Erschließung neuer Märkte"   

erstellt am
26. 09. 11

Wirtschaftsminister beim Rat der EU-Handelsminister - Mitterlehner für WTO-Beitritt Russlands und Ausbau der Beziehungen zu wichtigen Drittstaaten wie Indien
Brüssel (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner begrüßt anlässlich der Tagung der EU-Handelsminister die positiven Signale, die bald zu noch besseren Handelsbeziehungen mit wichtigen Partnerländern führen könnten. "Neue Freihandelsabkommen und der geplante WTO-Beitritt Russlands verstärken die für Österreich wichtige Diversifizierung der Exportmärkte. Damit verteilen wir das Risiko besser und können das Potenzial stark wachsender Zukunftsmärkte optimal nützen. In diese Richtung gehen wir auch mit unserer Internationalisierungs-Offensive", sagte Mitterlehner am Montag in Brüssel. "Dazu kommt, dass eine aktive Nachbarschaftspolitik gerade in wirtschaftlich turbulenten Zeiten unerlässlich ist."

Eine zentrale Rolle in den Beratungen der EU-Handelsminister spielte der bevorstehende Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation WTO. "Russland ist die einzige große Wirtschaftsmacht, die sich noch außerhalb der WTO befindet. Ein Betritt wäre ein positives Signal und würde rechtlich verbindliche Spielregeln für unsere guten Handelsbeziehungen zu Russland schaffen. Wir sollten daher diese Chance ergreifen, auch wenn noch einige Punkte wie zum Beispiel die Investitionsgesetzgebung offen sind", sagte Mitterlehner. Ziel der WTO ist es, die Aufnahme Russlands bei der 8. Ministerkonferenz im Dezember beschließen zu können.

Beraten wurden auch die Chancen für den möglichst raschen Abschluss eines EU- Freihandelsabkommens mit Indien, das sowohl in wirtschaftlicher als auch politischer Hinsicht bedeutsam wäre. "Indien gehört zu unseren wachstumsstärksten Handelspartnern, ist aber noch ein recht abgeschotteter Markt. Österreich strebt daher unter anderem einen verbesserten Marktzugang für Maschinen, High-Tech-Produkte, landwirtschaftliche und chemische Produkte, Textilien, Papier und Zellstoff an", so Mitterlehner. Große Chancen biete auch der Export von Öko-Innovationen sowie Planungsdienstleistungen. "Unser Know-how stößt hier auf eine stark wachsende Nachfrage von Seiten Indiens", erläutert Mitterlehner.

Auch die Verhandlungen der EU mit der Ukraine sind in der Endphase. Neben dem Assoziationsabkommen ist vor allem der Abschluss eines weitreichenden Freihandelsabkommens für Österreichs Wirtschaft von besonderem Interesse. "Die Ukraine ist für uns ein zunehmend wichtiger Handelspartner. Das bilaterale Handelsvolumen hat im Vorjahr mit 1,46 Milliarden Euro einen neuen Rekord erreicht", betont Mitterlehner.
     
zurück