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15 Jahre Wien-Haus in Brüssel - Kooperation Wien - Burgenland |
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erstellt am
22. 09. 11
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Häupl und Niessl eröffnen Burgenland-Verbindungsbüro im Wien-Haus. Städte
und Regionen brauchen hohe Durchsetzungskraft in der EU
Wien/Brüssel (rk) - "Unsere Städte, Gemeinden und Regionen sind die Motoren der wirtschaftlichen,
sozialen und gesellschaftlichen Entwicklung Europas. Und diese Motoren brauchen ein starkes politisches Gewicht
und eine hohe Durchsetzungskraft innerhalb der Europäischen Union. Deshalb hat Wien bereits 1996 sein 'Wien-Haus'
in Brüssel eröffnet, gleichsam als Augen und Ohren Wiens vor Ort", so Bürgermeister Michael
Häupl am 21,09. in Brüssel im Rahmen seines Besuches anlässlich des 15jährigen Bestehen des
Wien-Hauses.
Der Wiener Bürgermeister erinnerte daran, dass Wien seit jeher - auch im Verbund mit dem Rat der Gemeinden
und Regionen Europas - für starke Regionen eingetreten sei und daher die Eröffnung des Wien-Hauses in
Brüssel vor 15 Jahren nur ein logischer Schritt gewesen sei. "Die Bürger und Bürgerinnen wollen
sozialen Zusammenhalt, Arbeitsplätze und Wohlstand. Sie wollen funktionierende Städte und vor allem auch
eine funktionierende, leistungsfähige und leistbare kommunale Infrastruktur. Eine solche kommunale Infrastruktur
ist zudem eine wesentliche Voraussetzung für eine prosperierende Wirtschaft in den Städten und damit
für die gesamte Europäische Union. Und daher ist die Vertretung der Städte- und Gemeindeinteressen
auf europäischer Ebene keine gewöhnliche Lobbyingtätigkeit, wie sie etwa von Industrie- und Wirtschaftsbranchen
in Brüssel durchgeführt wird, sondern die Vertretung der Interessen der Bevölkerung der Wirtschaftsmotoren
der EU", so Häupl weiter.
Im Rahmen des Brüssel-Besuches eröffneten Bürgermeister Michael Häupl und der burgenländische
Landeshauptmann Hans Niessl das Verbindungsbüro des Landes Burgenland im Wien-Haus.
Wien-Haus: Kontinuierlicher Einsatz für EU-Städtepolitik und Daseinsvorsorge
In den ersten Jahren der Tätigkeit des Verbindungsbüros der Stadt Wien in Brüssel ging es vor allem
darum, die Struktur und Arbeitsweise der EU kennenzulernen, Kontakte aufzubauen und Wien als aktive Fürsprecherin
für eine starke städtische Dimension in der europäischen Politik zu positionieren. Die wichtige
Frage einer starken Betonung der städtischen Dimension - nicht nur, aber auch - im Rahmen der Strukturfonds
wurde und wird aktiv von Seiten Wiens betrieben. Wie ein roter Faden zieht sich bis heute das Thema "Daseinsvorsorge"
und die Absicherung kommunaler Selbstverwaltung durch die Arbeit des Verbindungsbüros - und der Wiener Europapolitik.
Ob im Bereich des öffentlichen Verkehrs, des Wassers, der sozialen und Gesundheitsdienstleistungen, des Vergabe-
und Beihilfenrechts: immer wieder beschäftigen sich die MitarbeiterInnen in Brüssel, gemeinsam mit ihren
KollegInnen in Wien, mit der Frage der Bewahrung der Gestaltungsfähigkeit von Leistungen der Daseinsvorsorge
für die BürgerInnen auf kommunaler und lokaler Ebene. Dabei wurden und werden immer wieder Bündnisse
mit anderen Regionen, Städten und Städtenetzwerken geschlossen, um die Verhandlungsposition in Richtung
EU zu stärken.
Beispiele: Verkehr, URBAN, CENTROPE...
So gelang es u.a. mit Hilfe des Verbindungsbüros in Brüssel das TINA-Büro (Transport Infrastructure
Needs Assessment) im Auftrag der Europäischen Kommission in Wien anzusiedeln und zum ersten Mal EU-Strukturfondsmittel
im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative URBAN für die Revitalisierung der Gürtelzone für Wien anzusprechen
(1996 - 1999). Die ständige Präsenz Wiens in Brüssel führte schließlich dazu, dass Wien
neben der Fortsetzung des Gemeinschaftsinitiative URBAN (rund um den ehemaligen Schlachthof St. Marx und den sog.
Erdberger Mais) auch städtische Strukturfondsmittel im Rahmen von Ziel 2 ansprechen konnte. Letztere wurden
insbesondere im 2. und 20. Bezirk zur Revitalisierung des Höchstädtplatzes eingesetzt.
Auch in der grenzüberschreitenden Kooperation wurden wichtige Kontakte zu den an Österreich angrenzenden
Nachbarregionen geknüpft. Dies war nicht nur für konkrete Kooperationsvorhaben, wie beispielsweise den
Twin-City-Liner zwischen Wien und Bratislava, bedeutsam, sondern bildete auch eine wichtige Grundlage für
die 2005 politisch ins Leben gerufene "Europaregion Mitte" - CENTROPE unter Beteiligung von insgesamt
16 Kooperationspartnern. Ohne die grundlegenden Erfahrungen Wiens in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
der EU - Förderprogramme wäre auch die erfolgreiche Bewerbung Wiens als Verwaltungsbehörde des größten
europäischen Regionalförderprogramms "CENTRAL EUROPE" nicht möglich gewesen. Hier werden
von Wien im Zeitraum 2007 - 2013 rd. 250 Mio. EURO EFRE - Mittel für die Europäische Kommission in acht
Mitgliedstaaten verwaltet.
Daseinsvorsorge im öffentlichen Personennahverkehr
2000 legte die Europäische Kommission den ersten Verordnungsentwurf zur Liberalisierung öffentlicher
Personenverkehrsdienste auf Schiene und Straße vor. Wien stieg unter Federführung des Verbindungsbüros
in Brüssel in die europaweite Auseinandersetzung dazu ein. In der sogenannten "Major Metropolises Group"
(MMG - ein Zusammenschluss der öffentlichen Verkehrsunternehmen der größten europäischen Städte
- darunter Transport for London, Régie Autonome des Transports Parisiens, Berliner Verkehrsbetriebe etc.)
setzte sich Wien vehement für die Aufrechterhaltung integrierter öffentlicher Verkehrsdienstleistungen
in urbanen Gebieten und gegen die Liberalisierung des Öffentlichen Personennahverkehrs in Europa ein. Wichtige
Städte wie London, Paris, Berlin, Barcelona, München, Lissabon, Luxemburg und Nürnberg schlossen
sich einer Resolution des Wiener Bürgermeisters an und so konnten letztlich weitreichende Liberalisierungspläne
der Kommission verhindert werden.
Aktuelle Themen 2011 und danach
Aktuelle und künftige Themen für die Arbeit des Verbindungsbüros sind zur Zeit die Implementierung
der EU-Donauraumstrategie, die Stärkung der städtischen Dimension auf europäischer Ebene, die Beschäftigung
mit der Europa 2020-Strategie, deren Ziele auch in Wien für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und die
Aufrechterhaltung der Errungenschaften des sozialen Zusammenhaltes von grundlegender Bedeutung sind. Das Thema
Energieeffizienz im Zusammenhang mit den Klimaschutzzielen der EU wird zunehmend an Bedeutung für viele Ebenen
der Stadtverwaltung und die kommunalen Unternehmen gewinnen. Wien als Umweltmusterstadt kann intelligente Lösungen
und Ansätze bei einer breiten Themenpalette - von Biodiversität über Wasserqualität bis hin
zu Fernwärme/Fernkälte - in die Debatten auf europäischer Ebene einbringen. Und rund um das Thema
"Smart Cities" wird es ein Bündel von Maßnahmen der EU geben. Hier gilt es, Wien als Stadt
mit hoher Kompetenz in vielen Bereichen, insb. einer bürgernahen und nachhaltigen Stadtentwicklung zu positionieren
und best practices wie die "Seestadt Aspern" vor der Vorhang zu holen. Schließlich können
im Bereich der sozialen und Gesundheitsdienstleistungen Wiener Modelle in Brüssel präsentiert werden
- das EU-Jahr des Aktiven Alterns und der Solidarität zwischen den Generationen 2012 bietet dafür zahlreiche
Anknüpfungspunkte. |
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15 Jahre erfolgreiche kommunale Interessensvertretung in Brüssel
Der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union im Jahr 1996 erforderte auch eine rasche Positionierung
der österreichischen Bundesländer in Brüssel. Bereits ein halbes Jahr nach dem Beschluss des Wiener
Gemeinderats im Mai 1995, ein entsprechendes Haus in Brüssel zu kaufen, nahm das "Wien-Haus" in
Brüssel seinen Betrieb auf. Die Ziele des "Verbindungsbüros der Stadt Wien zur EU" und des
"Büros Brüssel der Wirtschaftsagentur Wien", die seit damals in enger Bürogemeinschaft
unter einem Dach arbeiten, waren von Anfang an, zeitgerecht Entwicklungen auf europäischer Ebene und ihre
möglichen Auswirkungen auf Wien erkennen zu können, aktiv an Entscheidungsprozessen mitzuwirken, Fachdelegationen
und BesucherInnengruppen aus Wien zu betreuen, VertreterInnen der Stadt Wien aus Politik und Verwaltung bei Kontakten
zur EU zu unterstützen und ganz allgemein Wien in fachlicher, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht zu
präsentieren.
Arbeit in europäischen Gremien und Netzwerken
Ein wichtiger Vorteil eines Verbindungsbüros vor Ort in Brüssel ist die direkte Anbindung an
das Geschehen in den europäischen Institutionen und verschiedenen Netzwerken. So werden insb. der Ausschuss
der Regionen, das Städtenetzwerk "Eurocities", der Zusammenschluss der Regionen mit Gesetzgebungs-kompetenzen
(RegLeg) vom Verbindungsbüro in Brüssel aus betreut - in enger Abstimmung mit den Fachdienststellen in
Wien. Diese "kurzen" Wege in der Kommunikation sind für eine rasche Informationsbeschaffung wichtig
und erleichtern das "Mainstreaming" von Positionen quer durch die verschiedenen Gremien und Netzwerke.
Offenes Haus der Stadt Wien in Brüssel
Insgesamt erhielten in den 15 Jahren des Bestehens des Wien-Hauses 85 Personen Gelegenheit, ein Praktikum
im Verbindungsbüro zu absolvieren, davon in den Jahren 1998 bis 2003 insgesamt 23 KollegInnen aus den Mittel-
und Osteuropäischen Staaten im Rahmen eines eigenen Trainingsprogramms im Zusammenhang mit der Ostöffnung.
Der Großteil der PraktikantInnen waren aber MitarbeiterInnen der Wiener Stadtverwaltung, die bei ihrem Aufenthalt
in Brüssel Europa besser kennenlernen und konkrete Projekte und Themen mit EU-Bezug im Auftrag ihrer Abteilung
vorantreiben konnten.
151 BesucherInnengruppen und Netzwerktreffen fanden ihren Weg ins Verbindungsbüro, aus Wiener Schulen, Fachhochschulen
und Universitäten, von KinderpädagogInnen und JugendarbeiterInnen über MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung
bis hin zu Fachleuten aus dem Bereich Energie und Klimaschutz. Netzwerke wie "Eurocities" oder "Capital
Cities and Regions" halten immer wieder Arbeitssitzungen im Wien-Haus ab.
Bis Mitte September 2011 fanden insgesamt 312 Fach- und Kulturveranstaltungen im Wien-Haus statt. Dabei konnten
so prominente Gäste wie die früheren EU-Kommissare Bangemann, Barnier und Fischler und - 2010 - der jetzige
Regionalkommissar Hahn begrüßt werden, der Wiener Bürgermeister und die Wiener StadträtInnen
kamen regelmäßig zum Austausch auf europäischer Ebene, ebenso wie die Abgeordneten zum Europäischen
Parlament und andere prominente EuropäerInnen, wie Erhard Busek und Ewald Nowotny. Immer wieder waren auch
WissenschafterInnen und KünstlerInnen zu Gast, wie Konrad Paul Liessmann, Anton Zeilinger. Norbert Leser,
Mercedes Echerer, Wolf Haas, Ditha Brickwell, Wendelin Schmidt-Dengler, oder Stefan Slupetzky.
Rund 400 Partnersuchen, Konferenzhinweise und ähnliches werden pro Jahr über das Verbindungsbüro
nach Wien übermittelt; hinzu kommen Recherchen zu diversen Themen für Stellen in Wien und in Brüssel.
Das "Wien-Haus" ist ein Scharnier zwischen der EU und der Stadt Wien, das sich - in beide Richtungen
- als Dienstleister für alle Bereiche der Stadt und ihrer Organisationen und Unternehmen versteht.
Wirtschaftsagentur Wien - Büro Brüssel
Bereits seit 1994 war der damalige Wiener Wirtschaftsförderungsfonds in Brüssel vertreten und bereitete
die Präsenz der Stadt Wien vor Ort vor. Die Schwerpunkte der Arbeit der Wirtschaftsagentur erstrecken sich
auf Information und Beratung von Unternehmen zu verschiedenen Themenbereichen auf Europäischer Ebene (v.a.
europäische Förderprogramme, Ausschreibungen Forschung, Innovation, Energie, Umwelt, KMU, Beihilferecht)
und Unterstützung bei der Suche nach internationalen Projektpartnern. Zu den weiteren Aufgaben zählen
Lobbying für Projekte von Wiener Unternehmen sowie die Herstellung von Kontakten zu den Europäischen
Institutionen. Das Büro Brüssel organisiert Kooperationsveranstaltungen und Seminare für Unternehmen,
Unternehmenspräsentationen und Präsentationen zur Bewerbung des Wirtschaftsstandorts Wien. Mittels verschiedener
Informationsprodukte werden Wiener Unternehmen und die MitarbeiterInnen der Wirtschaftsagentur Wien über die
wichtigsten wirtschaftlichen Ereignisse auf Europäischer Ebene informiert. |
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