Bozen (lpa) - Exakt 20 Jahre nach dem Fund von Ötzi hat sich die Landesregierung mit am 19.09. dem
Mann aus dem Eis beschäftigt. „Ötzi ist ein für Südtirol und die ganze Welt einzigartiges Erbe.
Der Besucherzustrom im Archäologiemuseum ist ungebrochen und das hat uns veranlasst, über eine Erweiterung
des Museums nachzudenken. Sollte in Bozen kein Platz für eine Erweiterung sein, könnte die Mumie auch
an einem anderen Ort ausgestellt werden“, so Landeshauptmann Luis Durnwalder.
Durnwalder hat auf der Pressekonferenz nach der Sitzung der Landesregierung noch einmal auf die Bedeutung des Fundes
am Hauslabjoch hingewiesen: „Der Eismann ist ein einmaliger Fund, nicht nur für Südtirol, sondern für
die ganze Welt. Nicht nur das Alter der Mumie ist außergewöhnlich, unglaublich ist vor allem der Umstand,
dass es sich bei Ötzi um eine natürliche Mumie handelt. Nichts am Körper ist durch einen Bestattungsritus
oder sonstiges menschliches Zutun verändert worden. Der Mann aus dem Eis mit seiner kompletten Bekleidung
und Ausrüstung scheint direkt aus dem Leben gerissen. Ein Leben, das er um 3300 vor Christus geführt
hat, also 600 Jahre bevor König Cheops in Ägypten die Cheopspyramide erbauen ließ.“
Das 20-Jahr-Jubiläum des Fundes soll der Bedeutung entsprechend auch gefeiert werden. Landeshauptmann Durnwalder
berichtete, dass zum Jubiläum nicht nur in Südtirol gefeiert werde, sondern dass im November auch in
der US-Hauptstadt Washington eine Ausstellung über den Eismann gezeigt werde. Außerdem wird in der vom
renommierten Magazin „National Geographic“ organisierten Schau auch das Unesco-Weltnaturerbe Dolomiten gewürdigt.
Die Landesregierung wird bei der Vorstellung und der Eröffnung der Ausstellung von Landesrat Michl Laimer
vertreten.
Die Landesregierung hat sich heute auch dafür ausgesprochen, das Institut für Mumien und den Iceman an
der Eurac weiterzuführen und den eingeschlagenen Weg zu intensivieren. In Sachen Vermittlung ist die Landesregierung
der Meinung, dass der 5300 Jahre alten Mumie mehr Raum gewidmet werden müsse. Seit 13 Jahren ist Ötzi
im Archäologiemuseum untergebracht und bis zum heurigen Jahr sind der Mann auf dem Eis und seine Beifunde
auf einem von vier Stockwerken gezeigt worden.
Heuer findet hingegen im ganzen Archäologiemuseum die Sinderschau „Ötzi 20“ statt. In dieser Größenordnung
möchte die Landesregierung wohl auch in Zukunft die Ausstellung rund um den Eismann haben. Landeshauptmann
Durnwalder: „Wir denken über eine permanente Erweiterung der Ausstellung nach. Wenn in Bozen kein Platz dafür
sein sollte, halten wir uns auch andere Standorte offen. Wir wollen uns nicht auf die Landeshauptstadt fixieren.
Als Alternativstandort könnte auch die Franzensfeste in Frage kommen, auch wenn ich persönlich nicht
für diese Lösung bin. Ich hoffe, dass die Erweiterung der Ausstellung auch in Bozen möglich ist.“ |