Initiative des Verkehrsministeriums, unterstützt vom Roten Kreuz, dem Arbeiter-Samariter-Bund
Österreichs, ARBÖ und ÖAMTC
Wien (bmvit) - Wie sichert man eine Unfallstelle richtig ab? Welche Notrufnummern sind zu wählen?
Was ist zu tun, wenn ein Mensch reglos auf dem Boden liegt? Antworten auf all diese Fragen liefert die Erste-Hilfe-Karte
des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT). Die Karte zeigt anschaulich Schritt
für Schritt die richtigen Maßnahmen und Handgriffe für rasche und kompetente Erste Hilfe. "Bei
vielen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern liegt der Erste-Hilfe-Kurs schon lange zurück",
sagt Verkehrsministerin Doris Bures, "sie sind daher im Notfall verunsichert und haben Angst, etwas falsch
zu machen. Im Ernstfall zählt aber jede Sekunde. Mit der Erste-Hilfe-Karte geben wir den Lenke-rinnen und
Lenkern das notwendige Wissen in die Hand." Die Karte wurde gemeinsam mit dem Roten Kreuz, dem Arbeiter-Samariter-Bund
Österreichs, dem ÖAMTC und dem ARBÖ erstellt. Mehr als zwei Millionen Stück der Karte werden
in den nächsten Tagen in ganz Österreich verteilt - über die Clubzeitungen von ARBÖ und ÖAMTC,
über die Stützpunkte und Prüfzentren der beiden Verkehrsclubs. Die Karte gibt es auch gratis beim
Roten Kreuz und beim Arbeiter-Samariterbund-Österreichs und im BMVIT: unter der Nummer 0800 21 53 59 oder
über http://www.gut-reagiert.at. Hier gibt
es auch für insgesamt 2.000 Interessierte Gutscheine vom Roten Kreuz und vom Samariterbund für einen
zehnprozentigen Preisnachlass für einen 16-stündigen Erste-Hilfe-Kurs. "Verkehrssicherheit ist nicht
nur eine Frage der richtigen Gesetze. Jede und jeder Einzelne ist gefragt: beim Verhalten im Straßenverkehr
genauso wie bei der Hilfeleistung im Ernstfall", so Bures, "wenn alle zusammenhelfen, können wir
gemeinsam viel menschliches Leid im Straßenverkehr verhindern. Ich bedanke mich bei allen, die dabei mittun."
"Eine erst jüngst durchgeführte Erhebung des ÖAMTC bei einem simulierten Unfall hat gezeigt,
dass Helfen für 85 Prozent der Menschen nicht selbstverständlich ist und nur 15 Prozent bei einem Unfall
Hilfe leisten. Dabei sind gerade die Ersthelfer und -helferinnen das wichtigste Glied in der Rettungskette, denn
je schneller und effektiver geholfen wird, desto besser sind die Chancen für die Unfallopfer. Der gemeinsam
entwickelte Erste-Hilfe-Leitfaden hilft enorm. Übersichtlich sind die wichtigsten Schritte zusammengefasst
und sollten in keinem Fahrzeug fehlen. Denn das einzige, was man als Ersthelferin oder Ersthelfer am Unfallort
wirklich falsch machen kann, ist nichts zu tun", sagt ÖAMTC-Generalsekretär Oliver Schmerold.
"Egal ob wir klein oder groß sind, arm oder reich, Männer oder Frauen, alt oder jung, es kann uns
alle treffen. Jeder von uns kann irgendwo hilflos liegen und völlig auf die Hilfe der anderen angewiesen sein.
Umso wichtiger ist es, dass wir alle wissen, was im Ernstfall zu tun ist", sagt Lydia Ninz, Generalsekretärin
des ARBÖ, "gefordert sind hier auch die Betriebe. Sie sollten ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
Erste-Hilfe-Auffrischungskurse anbieten. Wir von ARBÖ sind mit gutem Beispiel vorausgegangen und haben in
den letzten Tagen im Generalsekretariat mit Hilfe des Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs unser Wissen auf
den letzten Stand gebracht. Das hat uns allen auch noch Spaß gemacht."
"Mich als Arzt erschreckt vor allem die Tatsache, dass nur so wenige Menschen bei einem Unfall helfen. Wir
müssen uns bewusst sein: in solchen Situationen zählt jede Sekunde, zumindest stehen bleiben, die Unfallstelle
absichern und einen Notruf absetzen muss für jedermann möglich sein", erklärt Primarius Dr.
Harald Hertz.
"Erste Hilfe ist oft die einzige Überlebenschance in Notfällen - bewahren Sie den Patienten diese
Chance, indem Sie beherzt zugreifen.", meint Werner Kerschbaum, stellvertretender Generalsekretär des
Österreichischen Roten Kreuzes. "Zum Glück ist Erste Hilfe leicht zu lernen.
Und wenn Sie sich unsicher sind:
- Notruf 144 wählen - wir helfen Ihnen auch bei der Ersten Hilfe.
- Wenn die Person nicht reagiert, aber atmet: Drehen Sie sie zur Seite.
- Wenn die Person nicht atmet - dann legen Sie sie auf den Rücken - und drücken sie schnell und kräftig
immer wieder in die Mitte des Brustkorbes."
"Das Eingreifen der Ersthelferin oder des Ersthelfers ist oft lebensentscheidend, denn gerade bei Schwerverletzten
und Herzinfarktpatienten zählt jede Sekunde", so Reinhard Hundmüller, Bundessekretär des Arbeiter-Samariter-Bund
Österreichs. "Für jene, die unsicher sind und ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen wollen, bietet
der Samariterbund nicht nur eine Vielzahl an individuell angepassten Erste-Hilfe-Kursen, sondern auch eine kostenlose
Applikation für iPhone, iPod touch und alle java-fähigen Handys an, die Ersthelfende mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen
in Bild und Text unterstützt: von der Absicherung eines Unfallortes über die stabile Seitenlage bis hin
zur Wiederbelebung nach einem Herzstillstand. Die Anleitungen ersetzen keinen Erste-Hilfe-Kurs, können aber
im Notfall den Ersthelfenden die nötige Sicherheit geben, bis die Rettungskräfte eintreffen. Idealerweise
werden die Anleitungen schon vorab durchgesehen, damit man im Notfall einen kühlen Kopf bewahrt. Das Programm
kann gratis auf dem iTunes App Store oder auf der Website des Arbeiter-Samariterbund-Österreichs bezogen werden."
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