Hauptthemen: Koralmbahn als Teil der Baltisch-Adriatischen-Achse und EU-Regionalpolitik - Gute
Chancen für grünes Licht seitens der EU-Kommission
Klagenfurt (lpd) - Am 03.10. reist Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler erneut nach
Brüssel, um wichtige Gespräche mit höchsten Vertretern der Europäischen Kommission hinsichtlich
der Koralmbahn als Teil der Baltisch-Adriatischen-Achse zu führen. Dabei wird Gerhard Dörfler mit dem
EU-Kommissar für Regionalpolitik Johannes Hahn zusammentreffen. "Das Gespräch mit Hahn ist in der
derzeitigen Phase, wir befinden uns kurz vor der Entscheidung, ob die EU die Baltisch-Adriatische Achse in das
Prioritäre Streckennetz aufnimmt, von großer Bedeutung", erklärte heute, Samstag, Dörfler.
Demnach geht es darum, in Brüssel alle Entscheidungsträger für dieses Jahrhundertbahnprojekt mit
der Koralmbahn als Herzstück zu mobilisieren, dass die Baltisch-Adriatische-Achse ins Core-Verkehrsnetz der
EU aufgenommen wird.
Wie bereits aus Kreisen der EU zu hören ist, stehen die Chancen sehr gut, dass die Eisenbahnverbindung der
Baltisch-Adriatischen-Achse von Danzig über Wien, die Koralmbahn bis nach Bologna in das von der EU unterstützte
Netzwerk aufgenommen wird. "Ich gehe davon aus, dass sich Hahn im Entscheidungsprozess auf EU-Ebene positiv
für die Baltisch-Adriatischen-Achse einbringen und das Projekt unterstützen wird", so der Landeshauptmann.
Positiv sei derzeit zudem, dass Polen den EU-Ratsvorsitz über habe und damit auch selbst an einer positiven
Entscheidung im Sinne der Baltisch-Adriatischen Achse interessiert ist.
Die Baltisch-Adriatische Verkehrsachse gilt als strategischer Korridor für Zentraleuropa und ist mit Anbindung
an die östlichen EU-Staaten zur Stärkung dieses Zentralraums von großer Bedeutung. Die Verkehrsverbindung
verläuft von Danzing, Warschau, Katowice, Bratislava, Brünn, Wien, über den Semmering Basistunnel,
die Koralmbahn, Klagenfurt, Udine und Venedig bis nach Bologna. Damit werde eine Hochleistungsverbindung zwischen
der Ostsee- und den Adriahäfen sowie dem Korridor 10 geschaffen, die dem gesamten Kärntner Raum eine
Art Knotenfunktion ermöglicht.
Alp-Log Villach würde für Warenströme aus und in die EU der erste 'Trockenhafen' in direkter Adria
Nähe sein. Durch bereits im Vorfeld besprochene Kooperationen mit den Adriahäfen konnten damit gegenseitig
Synergien zwischen den Adriahäfen als Tor zu den Weltmeeren und Kärnten geschaffen werden. "Die
Baltisch-Adriatische Achse wäre eine Wirtschaftsverkehrsachse mit unheimlicher Bedeutung. Kärnten setzt
damit auf die Schiene als Transportmittel der Zukunft", stellte Dörfler fest.
Neben der Baltisch-Adriatischen Achse hat der Termin des Landeshauptmannes bei Hahn aber auch große Bedeutung
hinsichtlich der EU-Regionalförderung für die Periode 2014 bis 2020. So wird in den nächsten Wochen
über die Fördervergabe für die einzelnen Regionen Europas entschieden. "Kärnten wurde
in der letzten Förderperiode seitens der EU mit Finanzmittel von über 800 Millionen Euro unterstützt.
Es ist mein Ziel, diese Unterstützung der EU auch für die nächsten Jahre sicher zu stellen. Gemeinsam
mit Hahn werden wir die Entwicklungspotentiale von neuen Projekten besprechen, so dass Kärnten auch in den
nächsten Jahren mit EU-Geldern rechnen kann", kündigte Dörfler an. Beispielsweise hätten
die überregionale Zusammenarbeit im Rahmen der Euregio "Senza Confini" sowie Transport- und Alternativenergieprojekte
gute Chancen auf Unterstützung seitens der EU. |