Fertigung erfolgt im Siemens-Werk Simmering - Fahrwerke kommen aus Graz
Wien/Prag (siemens) - Siemens hat von der tschechischen Staatsbahn Ceske Drahy (CD) einen Auftrag über
die Lieferung von 16 siebenteiligen Railjet-Zügen erhalten. Es handelt sich um die Übernahme einer Vertrags-Option,
die ursprünglich für die Österreichische Bundesbahn (ÖBB) bestimmt war. Mit diesen Intercityzügen
von Siemens modernisiert die tschechische Staatsbahn ihren Fahrzeugpark. Die Railjets werden künftig auf der
nationalen Hauptstrecke zwischen Prag und Brünn sowie im grenzüberschreitenden Fernverkehr nach Österreich,
Deutschland, Ungarn und in die Slowakei verkehren. Die Auslieferung der Züge beginnt ab 2013. "Der Railjet
ist eine unserer großen Innovationen. Die Railjet-Züge erfüllen alle Anforderungen des internationalen
Hochgeschwindigkeitsverkehrs und bieten Bahnfahrern und -innen höchsten Komfort", erklärt Siemens-Österreich-Chef
Wolfgang Hesoun.
Die Railjet-Züge von Siemens fahren in der Spitze 230 km/h und erfüllen alle Anforderungen des internationalen
Hochgeschwindigkeitsverkehrs. Die technische Basis bilden die bewährten Intercityfahrzeuge vom Typ Viaggio
Comfort. Die Standardkonfiguration besteht aus einem Steuerwagen und sechs Mittelwagen, die mit einer Lokomotive
im "Push-pull"-Betrieb zum Einsatz kommen. Die Serviceausstattung jeder Garnitur umfasst einen Bistrowagen
mit barrierefreiem WC und eigenem Sitzbereich für mobilitätseingeschränkte Reisende, einen Rollstuhl-Hebelift
auf jeder Ausstiegsseite sowie Plätze für Kinderwagen und ein kleines Kino für Kinder. Die gesamte
Fahrzeuglänge beträgt 185,5 Meter.
Bei dem Auftrag der tschechischen Staatsbahn handelt es sich um die Übernahme einer Vertrags-Option, die ursprünglich
für die Österreichische Bundesbahn (ÖBB) bestimmt war. "Die Lösung, die nun am Tisch liegt,
bringt allen beteiligten Unternehmen einen gemeinsamen Nutzen - sowohl für die Siemens AG Österreich
wie auch für die ÖBB" so Generaldirektor Hesoun.
Die jetzt von Ceske Drahy bestellten Züge waren die dritte und letzte Tranche eines Großauftrags über
67 Railjet-Züge. Insgesamt hat die ÖBB 51 Fahrzeuge bei Siemens fest geordert, von denen bereits 40 Garnituren
ausgeliefert worden sind.
Bis 2014 plant Siemens alle 16 Intercityzüge an die tschechische Staatsbahn auszuliefern. Im Siemens-Werk
Simmering erfolgt die Fertigung der Garnituren. Die Fahrwerke kommen aus dem Siemens-Werk in Graz.
Wien: Weltweiter Geschäftsbereich für Metros, Reisezugwagen und Light Rails
Am Standort Wien Simmering von Siemens ist das weltweite Geschäft für Metros, Light Rails und Reisezugwagen
gebündelt und damit ein wichtiger Eckpfeiler der Siemens-Bahntechnik. Hier ist das Know-how der gesamten Logistik-
und Prozesskette von Forschung, Entwicklung, Engineering, Fertigung, Endmontage bis zur Inbetriebsetzung vereint.
Mit neuesten Fertigungstechnologien, wie zum Beispiel Schweiß-Robotern, werden in Wien Fahrzeuge aus rostfreiem
Stahl oder in Aluminium-Großprofilbauweise produziert. In der fast 14.000 m2 großen Endmontagehalle
können Fahrzeuge an sieben Modulen gleichzeitig montiert werden. Bis zu 500 Fahrzeuge verlassen die Fabrik
jedes Jahr. Die Entwicklungs- und Fertigungstradition reicht mehr als 150 Jahre in die Zeit der "k&k-Waggonfabrik"
zurück.
Graz: Das Welt-Kompetenz-Zentrum für Fahrwerke von Siemens
Siemens in Graz ist als Entwickler und Produzent von High-Tech-Fahrwerken ein wichtiger Partner der weltweiten
Schienenfahrzeug-Industrie. Das Welt-Kompetenz-Zentrum in Graz ist der Fahrwerk-Produzent mit dem weltweit höchsten
Automatisierungsgrad. Beispielsweise werden dank der sogenannten "Fließfertigung" mit Hilfe modernster
Robotertechnik jährlich 1.500 km Schweißnähte erzeugt. Siemens gehört zu den größten
Schienenfahrzeug-Herstellern der Welt. |