Staatssekretär Wolfgang Waldner vertritt Österreich beim EU-Gipfel der Östlichen
Partnerschaft
Warschau (bmeia) - Die „Östliche Partnerschaft“ - eine Initiative im Rahmen der Europäischen
Nachbarschaftspolitik - hält derzeit ein Gipfeltreffen in Warschau ab. Neben den Vertretern der 27 EU-Staaten
sind auch die Regierungen der 6 Partnerländer der „Östlichen Partnerschaft“ – Ukraine, Moldau, Belarus,
Armenien, Aserbaidschan und Georgien – anwesend. Welchen Wert diese Region für Österreich hat, zeigt
nicht zuletzt die kürzlich eröffnete Botschaft in Baku und die geplante Eröffnung eines Koordinierungsbüros
für Entwicklungszusammenarbeit in Tiflis, sondern auch die geplanten Staatsbesuche des Bundespräsidenten
nach Aserbaidschan und Armenien.
Staatssekretär Dr. Wolfgang Waldner, der Österreich am 30.09. beim Gipfeltreffen vertrat, betonte in
seiner Rede vor den anderen Regierungsvertretern wie wichtig der Aufbau demokratischer und rechtsstaatlicher Strukturen
für die EU-Annäherung dieser Staaten sei. „Die drückende Last der autoritären Vergangenheit
abzuschütteln erweist sich als weit schwieriger als von vielen vorhergesehen. Das sollte aber nicht als Ausrede
dafür verwendet werden, rückwärtsgewandte Politik zu betreiben oder Veränderungen zu blockieren“,
appellierte Waldner, die begonnen Reformbemühungen zu beschleunigen und nicht in alte Denkmuster zurückzufallen.
Gerade die Ereignisse des „Arabischen Frühlings“ hätten gezeigt, dass sich die Bevölkerung ihr Recht
auf Mitbestimmung und freie Meinungsäußerung auf Dauer nicht nehmen lasse.
Die Östliche Partnerschaft habe dazu beigetragen, die Beziehungen zu den 6 Partnerstaaten zu dynamisieren
und Reformen anzustoßen. „Es wurden gute Fortschritte erzielt, aber es muss noch viel mehr getan werden,
um das volle Potential auszuschöpfen. Der Erfolg unserer Zusammenarbeit in der Östlichen Partnerschaft
wird sehr stark von der Bereitschaft unserer Partner zu weitreichenden Reformen abhängen. Dazu gehört
das gemeinsame Bekenntnis zu den universellen Werten von Demokratie, sowie der Respekt vor Menschenrechten und
Rechtsstaatlichkeit“, so Waldner.
Österreich sei stark daran interessiert, eine neue Ebene der partnerschaftlichen Beziehungen mit dieser Region
zu erreichen, um einen europäischen Raum von Stabilität und Prosperität zu schaffen. Die österreichische
Wirtschaft verzeichne seit Jahren stark steigende Exportzahlen in diesem Raum: So konnten etwa im Jahr 2010 die
heimischen Ausfuhren in die Ukraine um mehr als 25% - auf 667 Millionen Euro gesteigert werden. Österreichische
Unternehmen würden weiterhin einen führenden Platz unter den Auslandsinvestoren einnehmen.
Die Intensivierung der Beziehungen zu den östlichen Partnern mit dem Angebot einer politischen Assoziation
und wirtschaftlichen Integration sei zum Vorteil aller Beteiligten: „Wir müssen die „win-win“- Situation nützen,
die sich mit der Stärkung unserer Beziehungen bietet. Dafür braucht es Anstrengungen und Vertrauen auf
beiden Seiten“, so der Staatssekretär abschließend. |