Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny und Wohnbaustadtrat Michael Ludwig enthüllen nach
fünfmonatiger Restaurierungszeit das Johann-Strauss-Denkmal im Stadtpark
Wien (rk) - Das Johann-Strauss-Denkmal wurde am 29.09. von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny
und Wohnbaustadtrat Michael Ludwig enthüllt: "Nach fünfmonatiger Restaurierung kehrt Johann Strauss
an seinen Stammplatz in den Stadtpark zurück. Der goldene Schani steht als Kulturerbe unserer Stadt ab sofort
wieder als beliebtes Fotomotiv zur Verfügung", freut sich Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.
"Seine Rundumerneuerung wurde unter Organisation des Baumanagements der Stadt Wien in Bestzeit fertig gestellt.
Nach einem nur kurzen ,Bühnenabgang' können die Wienerinnen und Wiener und die vielen Gäste unserer
schönen Stadt nun wieder das glänzende Original bewundern", betonte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.
Zur Restaurierung
90 Jahre nach der Aufstellung des Denkmals konnten jetzt umfassende restauratorische Maßnahmen abgeschlossen
werden: Die Vergoldung der Statue wurde erneuert, die Oberfläche des Marmorbogens gereinigt und konservatorisch
behandelt, seine Risse durch Vernadelungen stabilisiert. Das Fundament wurde nachhaltig saniert und die Stufenanlage
gereinigt. Neben der Umsetzung konservatorischer Notwendigkeiten wie Reinigung, Festigung, Kittung von Fehlstellen
usw. war eine Gewährleistung der statischen Funktionalität Ziel der Maßnahmen. Die Kosten für
die Gesamtmaßnahmen von 300.000 Euro wurden von der Kulturabteilung (MA 7) bereitgestellt. Notwendig wurde
die Restaurierung, da im Zuge einer Zustandsbewertung Schäden festgestellt wurden.
Die Geschichte des Johann-Strauss-Denkmals
Die Geschichte der Entstehung des Strauss-Denkmals ist eine lange und erstreckt sich von der Idee bis zur
Enthüllung über 18 Jahre: 1903 konstituierte sich ein Komitee für die Errichtung eines Denkmals
zu Ehren des Komponisten Johann Strauss (Sohn) und wandte sich mit einem Aufruf an die Bevölkerung Wiens,
um die Finanzierung dieses Projektes zu gewährleisten. Der Gemeinderat unterstützte 1905 das geplante
Vorhaben mit einer Summe von 10.000 Kronen. Zu diesem Zeitpunkt war noch der Franz-Josefs-Kai als Aufstellungsort
vorgesehen. 1906 wurde ein Wettbewerb ausgerufen, mit dem Ziel, ein Denkmal zu schaffen, welches Strauss nicht
nur als den "Klassiker des Walzers und der Operette, sondern auch als Inbegriff des musikalischen Wienertums"
würdigen sollte. Der Entwurf des akademischen Bildhauers Prof. Edmund Hellmer wurde einstimmig vom Komitee
genehmigt. 1907 wurde dann der heutige Standort im Stadtpark festgelegt. Die Durchführung und Aufstellung
verzögerte sich allerdings, da es permanent Probleme bei der Finanzierung gab. Auch der Ausbruch des Ersten
Weltkrieges trug zur Verzögerung bei. In einer Gemeinderatssitzung vom 23. Januar 1920 bewilligte der Gemeinderat
noch einmal eine größere Summe. In der Folge konnte am 26. Juni 1921 die Enthüllung erfolgen. Nach
der Enthüllung wurde das Werk erst von der Bevölkerung kritisiert; man empfand es als unzeitgemäß
und zur untergegangenen Welt des Großbürgertum gehörend. 1935 wurde die schadhaft gewordene Vergoldung
der Statue abgenommen. Eine 1991 aufgebrachte Vergoldung stellte den intendierten Zustand des Denkmals wieder her. |