Wirtschafts- und Energieminister will Versorgungssicherheit erhöhen und auf allen Ebenen
Effizienzpotenziale heben
Wien (bmwfj) - Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner sprach sich am 29.09. in Fuschl
bei der Konferenz "energy2050" für den Ausbau der Rolle Österreichs als Energiedrehscheibe
im Herzen Europas aus. "Die AKW-Abschaltungen in Europa, der Ausbau der Erneuerbaren Energien und die steigende
Bedeutung der Brückentechnologie Erdgas erhöhen unseren Stellenwert als Energiedrehscheibe. Dabei handelt
es sich um eines unserer wichtigsten Alleinstellungsmerkmale, das wir weiter stärken müssen", betonte
Mitterlehner. Österreich werde dank des Ausbaus der Pumpspeicherkraftwerke zunehmend zur "Grünen
Batterie" Europas, profitiere vom Pipeline-Projekt Nabucco und habe noch dazu große Speicherkapazitäten
geschaffen. "Gleichzeitig brauchen wir natürlich leistungsfähige Netze wie die 380kv-Leitung, um
die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Dieser Realität müssen wir uns stellen", sagte Mitterlehner.
Mitterlehner bekräftigte in Fuschl auch seine Forderung nach mehr Wettbewerb und Transparenz am Gasmarkt.
"Einerseits muss hier die EU-Kommission aktiver werden, andererseits müssen wir den Wettbewerb am Gasmarkt
in Österreich stärken", so Mitterlehner, der hier auf das neue Gaswirtschaftsgesetz (GWG) verwies.
"Damit stärken wir unter anderem die Kundenrechte und erhöhen die Überwachungsbefugnisse der
E-Control", sagte Mitterlehner, der sich zuversichtlich zeigte, die für den Beschluss des GWG notwendige
Zustimmung einer Oppositionspartei noch im Herbst zu erreichen.
Energieeffizienz erhöhen
Als zentralen Schwerpunkt nannte Mitterlehner die Erhöhung der Energieeffizienz: "Wir streben
ein bundeseinheitliches Energieeffizienzgesetz an, unter anderem um unterschiedliche Standards für die Unternehmen
zu vermeiden", kündigte Mitterlehner an. Man sei dazu auch schon mit den Ländern im Gespräch,
die eigene Bemühungen setzen. Zudem will Mitterlehner noch heuer die rechtlichen Rahmenbedingungen für
den Einsatz von Smart Meters in Haushalten schaffen. "Intelligente Messgeräte erhöhen die Preistransparenz
und unterstützen eine entsprechende Umstellung des Verbrauchsverhaltens", so Mitterlehner. Ein stärkeres
Bewusstsein für den sparsameren Einsatz von Energie wolle man auch mit dem Ausbau der Aktion "Energiespargemeinde"
schaffen.
Nachhaltig positive Effekte habe auch die Förderaktion für die thermische Sanierung, wie Mitterlehner
berichtete. "Mit der Förderoffensive 2011 können voraussichtlich rund 18.000 private und betriebliche
Projekte unterstützt werden, die ein Investitionsvolumen von 830 Millionen Euro auslösen", so Mitterlehner.
Ökostromtarife werden gut angenommen
Darüber hinaus verwies Mitterlehner auf den positiv verlaufenden Abbau der Warteliste für Ökostrom-Anlagen
durch das neue Ökostromgesetz. "Unsere Fördertarife kommen sehr gut an, obwohl wir eine Degression
eingebaut haben, um einen effizienten Einsatz der Mittel zu ermöglichen", so Mitterlehner. "Gleichzeitig
werden wir durch unsere Novelle spätestens 2015 bilanziell unabhängig von Atomstrom sein. Damit stärken
wir Österreichs Glaubwürdigkeit als Atomgegner auf internationaler Ebene", so Mitterlehner, der
hier auch auf die erhöhte Transparenz durch die neue Stromkennzeichnungsverordnung verwies.
Follow-Up-Veranstaltung zur Energiestrategie
"Wir haben mit der Energiestrategie Österreich bereits viel erreicht, wollen sie aber künftig
noch schneller und intensiver umsetzen", kündigte Mitterlehner an. "Daher wollen wir nun unter Einbeziehung
aller Stakeholder eine Zwischenbilanz legen und auf dieser Grundlage einen weiteren Sprung vorwärts bei der
Umsetzung machen", so Mitterlehner abschließend. |