Frauenberger: "Korruption den Boden entziehen"
Wien (rk) - Die Stadt Wien wird Mitglied von Transparency International - Austrian Chapter. Das hat
der Wiener Gemeinderatsausschuss für Integration, Frauenfragen, KonsumentInnenschutz und Personal am 10.10.
einstimmig beschlossen. Vorbehaltlich der Zustimmung durch den Wiener Gemeinderat ist Wien somit die erste Stadt
bzw. das erste Bundesland, das dieser Nichtregierungsorganisation als korporatives Mitglied beitritt.
"Korruption ist ein weltweit wachsendes, gesellschaftliches und wirtschaftliches Problem, das international,
national und regional bekämpft werden muss. Durch die Zusammenarbeit mit Transparency International baut die
Stadt Wien ihre eigenen Bemühungen zur Korruptionsbekämpfung weiter aus. Schulungen, Aufklärung
und strenge Kontrollen sind wichtig, um jeder Form von Korruption den Nährboden zu entziehen. Bei 65.000 MitarbeiterInnen
kann es - vor allem in gefährdeten Amtsbereichen - einzelne schwarze Schafe geben. Aber als Stadt und Dienstgeberin
betreiben wir hier eine Null-Toleranzpolitik", unterstreicht die zuständige Stadträtin Sandra Frauenberger.
Die Nichtregierungsorganisation "Transparency International" (TI) habe maßgeblichen Anteil daran,
dass das Thema Korruption in den letzten Jahren verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt ist.
Der gemeinnützige Verein "Transparency International - Austrian Chapter" ist die nationale Sektion
von Transparency International. Er verfolgt seit 2005 das Ziel, einen Beitrag zu transparenzfreundlichen und korruptionsresistenten
politischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und institutionellen Rahmenbedingungen zu leisten. Ein weiteres Ziel
ist die Steigerung der öffentlichen Sensibilität gegenüber Korruption. Die Kooperation mit öffentlichen
Institutionen, der Wirtschaft, der Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen gehört ebenso zu den
Vereinsaufgaben wie die systematische Erforschung der Ursachen für Korruption. Der jährliche Korruptionswahrnehmungsindex,
ein von TI herausgegebenes Ranking, das 178 Staaten umfasst, findet mittlerweile weltweit Anerkennung.
Stadt Wien bei Korruptionsprävention vorbildlich
Der Magistrat der Stadt Wien bekennt sich seit 2004 zu einer umfassenden und nachhaltigen Strategie zur
Korruptionsprävention, die mittlerweile auch international Beachtung gefunden hat. Die unter der Federführung
der Wiener Magistratsdirektion entwickelten Maßnahmen der Stadt Wien umfassen ein Ausbildungsprogramm, ein
Handbuch zur Korruptionsprävention, Webangebote im Internet und Intranet sowie eine Beratungsmöglichkeit
für MitarbeiterInnen und KundInnen der Stadtverwaltung am Wiener Antikorruptionstelefon (4000 82400).
Selbstverpflichtungserklärung im Wortlaut
Wer Transpareny International beitritt, muss eine Selbstverpflichtungserklärung abgeben: "Wir
treten Transparency International - Austrian Chapter bei, weil wir Korruption in jeder Form ablehnen. Wir unterstützen
alle Bestrebungen um hohe ethische Standards im Geschäftsverkehr und wollen korruptives Verhalten in unserem
Unternehmen nicht tolerieren. Unser Unternehmen hat eine für alle Beschäftigten verbindliche Geschäftspolitik
eingeführt, nach der Bestechung und andere Formen der Korruption weder eingesetzt noch toleriert werden dürfen.
Wir haben auch ein Umsetzungsprogramm zur Schulung unserer Beschäftigten für eine aktive Korruptionsprävention.
Wir setzen uns in unseren Interessenverbänden dafür ein, dass branchenspezifische Problembereiche erkannt
und angemessene Maßnahmen ergriffen werden", so die Erklärung im Wortlaut. |