RSO Wien im Oktober: Friedrich Cerhas Gesamtzyklus "Spiegel" live in Ö1   

erstellt am
07. 10. 11

Wien (orf) - Mehrere Ur- und österreichische Erstaufführungen stehen im Oktober auf dem Programm des ORF-Radio-Symphonieorchesters: beim "musikprotokoll" (8.10.), im Musikverein (16.10.) und im Wiener Konzerthaus (20.10.). Am 28. Oktober findet im Wiener Konzerthaus das Eröffnungskonzert von "Wien Modern" mit der Aufführung von Friedrich Cerhas Zyklus "Spiegel I - VII" statt – http://oe1.orf.at

Im Rahmen des "musikprotokolls" gastiert das RSO Wien unter Peter Eötvös am 8. Oktober in der Grazer Helmut-List-Halle mit zwei Uraufführungen und zwei österreichischen Erstaufführungen. Auf dem Programm stehen die Erstaufführungen von Balázs Horváths "Faust Groteske" und Marko Nikodijevics "cvetic, kucica ./la lugubre gondola. funeral music for orchestra after franz liszt" und die drei Preisträgerstücke des internationalen Gustav Mahler Kompositionswettbewerbs 2010: David Lukás' "Symphonie Nr. 1. Des cauchemars et des rêves", Rita Uedas "as the snowflakes return to the sky für Streichorchester" - beides Uraufführungen - und David Philip Heftis "Wendepunkt". Das Konzert beginnt um 19.00 Uhr, Auszüge davon sind in Ö1 am 10.10. in "Zeit-Ton" (23.03 Uhr) zu hören.

Am 16. Oktober spielt das RSO Wien unter Chefdirigent Cornelius Meister im Musikverein - Solistin: Baiba Skride, Violine - die Uraufführung von Klaus Langs "Siebzehn Stufen", ein Kompositionsauftrag des RSO Wien, das Konzert für Violine und Orchester von Jean Sibelius und Dmitrij Schostakowitschs Symphonie Nr. 9. Die Matinee beginnt um 11.00 Uhr, Ö1 überträgt live.

Mit Viktoria Mullova an der Violine, Matthew Barley am Violoncello und dem RSO Wien kommt es am 20. Oktober im Wiener Konzerthaus zur österreichischen Erstaufführung von Thomas Larchers Konzert für Violine, Violoncello und Orchester. Weiters sind Maurice Ravels "Alborada del Gracioso" und Modest Mussorgskis "Bilder einer Ausstellung" zu hören. Es dirigiert Cornelius Meister, Beginn ist um 19.30 Uhr.

Am 28. Oktober findet im Wiener Konzerthaus das Eröffnungskonzert von "Wien Modern" statt. Anlässlich des 85. Geburtstags von Friedrich Cerha steht die Aufführung von dessen Gesamtzyklus "Spiegel I - VII" auf dem Programm des RSO Wien unter Cornelius Meister. "Spiegel I - VII" gilt als Meilenstein der österreichischen Moderne der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Friedrich Cerha selbst merkte einmal an, wenn er die "Spiegel" heute höre, dann erkenne er, dass sie nicht möglich gewesen wären ohne die schrecklichen Erlebnisse des Kriegs. Vieles von Cerhas Nachdenken über Gewalt und Mensch, Masse und Individuum findet im Zyklus "Spiegel" unmittelbaren Ausdruck. "Zum einen sollte dieses Stück ein Spiegel meines damaligen musikalischen Denkens sein", so Cerha, "und - obwohl das jetzt vielleicht ein wenig hochgegriffen ist - auch ein Spiegel der Entwicklung des menschlichen Wesens. Der Anfang des ersten Teils ist ja sozusagen ein Ur-Anfang." Und gleich in diesem Welten-Anfang hört man dieses unheimliche, vorerst seltene, blockartige Rumoren, als kündigte sich gleich von der ersten Minute an ein Bedrohungspotenzial an, eine musikalische Energie, die jederzeit, wenn auch immer schrittweise, in einen Abgrund an Heftigkeit kippen kann. Um 18.30 Uhr findet im Schönberg-Saal eine Werkeinführung statt, das Konzert wird in Ö1 ab 19.30 Uhr live übertragen. Details zum Konzertprogramm des RSO Wien sind abrufbar unter http://rso.orf.at.
     
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