Ökostrom-Kapazitäten steigen um mehr als ein Drittel - 332.000 Haushalte können
zusätzlich versorgt werden - Investitionen von rund einer Milliarde Euro ausgelöst
Wien (bmwfj) - Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner zieht eine positive Bilanz
über den zweimonatigen Abbau der Wartelisten bei Ökostrom-Anlagen, der mit Ende September zu Ende gegangen
ist: "Das neue Ökostromgesetz gibt die richtigen Rahmenbedingungen vor und beschleunigt den Weg zur technologischen
Marktreife: Mehr als 78 Prozent der Förderwerber für Photovoltaik-Anlagen haben das Angebot, zu reduzierten
Tarifen gleich bauen zu können, akzeptiert. Bei der Windkraft waren es sogar 97 Prozent", betont Mitterlehner.
Allein durch den Abbau der Warteliste durch Zusage von jährlich 108 Millionen Euro an zusätzlicher Ökostromförderung
und die seit dem Inkrafttreten der Novelle Ende Juli gestellten Neuanträge können 605 Megawatt Ökostrom
neu installiert werden. "Damit erhöhen wir die bisherigen Ökostrom-Kapazitäten um mehr als
ein Drittel und können zusätzlich über 332.000 Haushalte mit sauberem Strom versorgen. Gleichzeitig
kommen wir so unserem Ziel, bis 2015 bilanziell unabhängig von Atomstrom-Importen zu werden, deutlich näher",
sagt Mitterlehner.
Der Abbau der Warteliste inklusive der seit dem Beschluss des Ökostromgesetzes neu eingereichten Anlagen wird
laut Schätzungen rund eine Milliarde Euro an Investitionen bringen sowie rund 10.000 Arbeitsplätze sichern
bzw. schaffen. "Wir erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Ökostrom-Branche und ihrer
vielen innovativen Zulieferer. Das schafft neue Wachstumschancen im In- und Ausland", so Mitterlehner
Photovoltaik: Verdreifachung der bisherigen Kapazitäten
Von den knapp 4.600 Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von rund 95 Megawatt peak (MWp), die ohne Novelle
die Warteliste bis ins Jahr 2026 aufgefüllt hatten, sind mit Stand Ende September 3.586 Anlagen bzw. 78,8
MWp bei der Ökostromabwicklungsstelle (OeMAG) zum sofortigen Bau angemeldet worden. Bezogen auf die Leistung
sind das über 83 Prozent der bisher eingereichten Anlagen. Zusätzlich nutzten schon jetzt viele neue
Antragsteller die Möglichkeit, bei Einreichung bis zum Jahresende mit einem von der Größe und dem
Standort der Anlage abhängigen Tarifabschlag von 17,5 bis 22,5 Prozent neue Anlagen fördern zu lassen.
Damit können weitere 1.284 neue Anlagen mit einer Leistung von 38,3 MWp sofort gebaut werden. Alleine die
neu gestellten Anträge haben den Ende 2010 bei der OeMAG bestehenden Anlagenbestand von 35 MWp installierter
Leistung bereits übertroffen.
Insgesamt bedeutet das eine Verdreifachung der bisherigen Kapazitäten bei Photovoltaik, die heuer und im nächsten
Jahr ans Netz gehen werden. Damit können rund 32.000 Haushalte zusätzlich mit sauberem Ökostrom
versorgt werden.
Windkraft: Kapazitäten steigen um die Hälfte
Bei der Windkraft befinden sich 153 Anlagen mit einer Leistung von rund 545 MW in der Warteliste. Davon
haben bisher 148 Anlagenbetreiber, die eine Leistung von 472 MW installieren, das Angebot angenommen, zu reduzierten
Tarifen zu bauen. Auf die Leistung bezogen sind das über 87 Prozent der bisher eingereichten Windkraftanlagen.
Darüber hinaus wurden sechs neue Anlagen mit 15,2 MW zu reduzierten Tarifen (9,5 ct./kWh) eingereicht. Insgesamt
werden somit die bestehenden Windkraft-Kapazitäten per Ende 2010 in Höhe von 988 MW um die Hälfte
auf rund 1.475 MW erhöht. Mit der daraus resultierenden Stromerzeugung können rund 300.000 Haushalte
zusätzlich versorgt werden.
Budgetvolumen für den Wartelisten-Abbau
Von den für Photovoltaik bereit gestellten Mitteln in Höhe von 28 Millionen sind bereits 26,9 Millionen
Euro (96 Prozent) ausgeschöpft. Von den für Windkraft verfügbaren Mitteln in Höhe von 80 Millionen
Euro sind 62,8 Millionen Euro (78 Prozent) vergeben. Es können heuer nach dem First-come-first-serve-Prinzip
noch neue Anlagen eingereicht werden, bis diese Kontingente ausgeschöpft sind. Alle Anfragen, die danach kommen,
müssen im nächsten Jahr erneut eingereicht werden. |