85 Tonnen schwer, 15 Meter langer Greifarm, 355 Pferdestärken
Wien (rk) - Am Containerterminal im Hafen Freudenau herrscht Hochbetrieb. Turmhoch sind die bunten Container
im Hafen Wien gestapelt. Tausende lagern derzeit auf dem Gelände bis sie weitertransportiert werden. Eben
ist ein Containerzug aus Rotterdam eingetroffen. Jetzt werden die Container von den Eisenbahnwaggons auf die Trucks
verladen. Und genau das geht jetzt noch schneller.
Seit wenigen Tagen sind zwei völlig neue, riesige Vollcontainerstapler im Einsatz. Elf Meter lang und vier
Meter breit sind die Stapler-Riesen. 85 Tonnen bringt jeder von ihnen auf die Waage. Unter der Motorhaube ist die
geballte Kraft von 355 PS gebündelt. 15,2 Meter hoch kann so ein neuer Stapler seinen Greifarm ausfahren.
Mit Leichtigkeit packt er die voll beladenen Container, um sie übereinander zu stapeln oder auf die wartenden
Container-Trucks zu hieven. Und noch ein weiterer Containerstapler - und zwar für Leercontainer - wird ab
Anfang Dezember die Umschlag-Flotte der WienCont ergänzen. Damit werden mit allen Umschlagseinrichtungen (7
Vollcontainerstaplern, 8 Leercontainerstaplern und zwei Kranbrücken) derzeit bis zu 1.800 TEU (Twenty Foot
Equivalent Unit = Containereinheit) täglich umgeschlagen.
WienCont: Big-Player im heimischen Containergeschäft
Der Hafen Wien, ein Unternehmen der Wien Holding, hat sich mit seinem Tochterunternehmen WienCont zum Big-Player
im heimischen Containergeschäft entwickelt. Er zählt mittlerweile zu den wichtigsten zentralen Knoten
im Containerverkehr mit den europäischen Seehäfen wie etwa Rotterdam und Hamburg. "Unser Ziel ist
es mit einer modernen Infrastruktur für unsere Kunden bestes Service und ein attraktives Leistungsangebot
bieten zu können", so die WienCont-Geschäftsführer Mag. Karin Zipperer und Robert Groiß.
"Die Investitionen in neue Geräte sind für ein langfristiges Wachstum des Containerumschlags am
Standort Wien-Freudenau wichtig und stärken die Transportmöglichkeiten im kombinierten Verkehr".
Dieser kombinierte Verkehr ist die große Stärke des Hafens Wien. Durch die optimale Lage an der Donau
und die direkte Anbindung an die Verkehrsträger Bahn und LKW sowie die Nähe zum Flughafen Schwechat spielt
der Hafen Wien eine wichtige logistische Rolle auf den internationalen Handels- und Transportwegen. Auf einer Gesamtfläche
von 3,5 Millionen Quadratmetern bietet der Hafen Wien neben Lagerlogistik, Warehousing, einem Zollfreilager, einem
multimodalen Güterumschlag, einem Autoterminal und einem Containerterminal auch Flächen zur Betriebsansiedlung.
Containergeschäft wächst konsequent
Herausragend war im Jahr 2010 die Performance am Containerterminal im Hafen Wien. Der von der Tochtergesellschaft
des Hafens Wien - der WienCont - betriebene Terminal verzeichnet einen Zuwachs von 10 Prozent bei Vollcontainern
und 17 Prozent bei Leercontainern. Insgesamt wurden knapp 320.000 TEU bewegt. Pro Woche werden rund 100 Blockzüge
abgefertigt, die Wien mit großen Seehäfen wie Hamburg, Rotterdam oder Bremerhaven verbinden. Auch der
Containerhandel, also der Verkauf bzw. die Vermietung von Containern, verzeichnete - wie in den Vorjahren - eine
ausgezeichnete Entwicklung. Für 2011 erwartet WienCont einen Umschlag von insgesamt 400.000 TEU und damit
einen Anstieg von über 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. |