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Wirtschaftsrat |
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erstellt am
05. 10. 11
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Faymann:
"Wirtschaftsstandort Österreich durch Bildungsmaßnahmen absichern"
Wirtschaftsrat der Bundesregierung zu Bildung und Ausbildung - Dialog wird in Arbeitsgruppen
weitergeführt
Wien (sk) - "Das heutige Treffen hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass sich Politik und Wirtschaft
in ihren Zielen verschränken. Wir haben heute über Vorschläge der Wirtschaft diskutiert, die schnell
in den Ausbildungsbereich einfließen sollen", sagte Bundeskanzler Werner Faymann am Nachmittag des 04.10.
bei der zweiten Sitzung des im Juni 2011 von der Bundesregierung initiierten Wirtschaftsrats. Schwerpunktthemen
waren diesmal Bildung und Ausbildung vor dem Hintergrund der jüngsten Konjunkturprognosen und Arbeitsmarktdaten.
An der Diskussionsrunde nahmen als Vertreter der Bundesregierung Bundeskanzler Werner Faymann, Außenminister
und Vizekanzler Michael Spindelegger, die Bundesministerinnen Claudia Schmied und Doris Bures sowie die Bundesminister
Rudolf Hundstorfer, Reinhold Mitterlehner und Karlheinz Töchterle teil.
Im Zentrum der Beratungen stand das Thema, wie Österreich an der Spitze bleibt. Dazu gibt es Forderungen der
Wirtschaft, etwa im Bereich der Kinderbetreuung. "Investitionen in Bildung tragen dazu bei, den Wirtschaftsstandort
Österreich abzusichern. Ich trete daher für den flächendeckenden Ausbau der neuen Mittelschule und
die ganztägige Kinderbetreuung ein. Das sind Investitionen, die wir uns leisten", so der Bundeskanzler.
"Jedes Regierungsmitglied hat heute berichtet, an welchen konkreten Bildungsprojekten derzeit gearbeitet wird.
Die Umsetzung all dieser Vorhaben kostet aber Geld, das erst verdient werden muss", so Faymann.
Nicht zuletzt im Hinblick auf die Erhaltung des Wirtschaftsstandorts Österreich "muss man sich aber den
weiteren Ausbau im Bereich des Schulwesens leisten. Wir wissen jedoch genau, wo wir zu sparen haben, um unsere
Aufgaben gut bewältigen zu können", so der Bundeskanzler abschließend. |
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Spindelegger: Ausbildungsreife sicherstellen und Fachkräftemangel bekämpfen
Bildung und Ausbildung zentrale Themen im Wirtschaftsrat
Wien (övp-pd) - Pflichtschulabsolventen haben ein doppelt so hohes Arbeitslosenrisiko wie Personen
mit höherer Ausbildung. "Der heutige Wirtschaftsrat hat sich deshalb besonders der Themen Bildung und
Ausbildung angenommen. Wir müssen unsere Jugendlichen besser qualifizieren und den Fachkräftemangel wirkungsvoll
bekämpfen", betont Vizekanzler Michael Spindelegger im Anschluss an den von ihm initiierten Wirtschaftsrat.
"Für Österreichs Jugendliche können wir drei wesentliche Punkte umsetzen: Wir müssen erstens
die Ausbildungsreife sicherstellen. Schüler müssen optimal gefördert werden und die Grundkompetenzen
beherrschen. Zweitens müssen die Berufsschulen auf Höhe der Zeit bleiben und sich technologisch mitentwickeln.
Und drittens muss das Modell 'Lehre und Matura' forciert werden: Es soll geübte Praxis werden, die Matura
über eine Lehrlingsausbildung zu absolvieren", so Spindelegger.
Ebenso zentral ist die Bekämpfung des Fachkräftemangels. Drei Viertel der österreichischen Unternehmen
haben bereits Probleme, ihren Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern zu decken. "Laut Prognosen steigt der
Bedarf der Unternehmen bis 2015 um 184.600 Arbeitskräfte. Auch hier müssen wir konkrete Schritte setzen:
Wir benötigen an den Universitäten Studienbeiträge, um mit diesem Lenkungseffekt mehr Mathematiker,
Informatiker und Naturwissenschaftler auf den Markt zu bringen", hält Spindelegger fest. Der Vizekanzler
drängt weiters auf die rasche Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters und die Abschaffung von Sonderpensionsrechten.
"Im heutigen Wirtschaftsrat wurde festgehalten, dass die Erwerbstätigkeit von Frauen gesteigert werden
soll", so Spindelegger, der hier auf den vergangene Woche beschlossenen Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen
verweist. "Und wir müssen das Potential von bereits in Österreich lebenden Menschen mit Migrationshintergrund
besser nutzen. Mit der Rot-Weiß-Rot-Karte haben wir bereits einen Meilenstein für erfolgreiche Integration
in Österreich gesetzt. Die Bundesregierung wird diese Anliegen des Wirtschaftsrates vorantreiben, um weiterhin
erfolgreich an der Zukunft Österreichs zu arbeiten", schließt Vizekanzler Spindelegger. |
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Schmied präsentiert drei Reformpakete für die Pädagogischen Hochschulen
Stärkung der Forschungskompetenz, neue Studienangebote und Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung
- Entwicklungsrat für PH eingerichtet
Wien (sk) - Bildungsministerin Claudia Schmied hat am 05.10., dem Welt-LehrerInnentag, in einer gemeinsamen
Pressekonferenz mit Bildungsexperten Andreas Schnider drei Reformpakete zur Weiterentwicklung der Pädagogischen
Hochschulen (PH) präsentiert. Kernpunkte der Reformpakete sind: 1.) Maßnahmen zur Stärkung der
Forschungskompetenz und Personalentwicklung; 2.) Neue Studienangebote zur Weiterentwicklung der PH und 3.) Maßnahmen
zur Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung. Ministerin Schmied machte heute, Mittwoch, deutlich,
dass dieses "große Reformpaket einen wichtigen Entwicklungsschritt für die Pädagogischen Hochschulen"
darstellt. Schon im Studienjahr 2012/13 werden zwei bis drei PH-Pilotstandorte erste neue Studienangebote anbieten.
Überdies wurde zur Koordination und Begleitung der Weiterentwicklung der Pädagogischen Hochschulen ein
Entwicklungsrat unter Vorsitz von Andreas Schnider eingerichtet.
Die Weiterentwicklung der PH ist im Regierungsprogramm verankert und stellt ein zentrales Instrumentarium für
eine Reform der Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer dar. Diese Reform sei auch deshalb so wichtig, weil die Lehrenden
ganz wesentlich für das Gelingen von Bildung sind, so Ministerin Schmied, die am heutigen Welt-LehrerInnentag
den Lehrenden für ihren großen Einsatz dankte. Vor dem Hintergrund der Lehrer-Pensionierungswelle und
personalintensiven Projekten wie z.B. den kleineren Klassen ist für die Bildungsministerin klar: "Der
Lehrer-Beruf hat Zukunft. Wir brauchen bestens ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer. Die Pädagogischen Hochschulen
sind hierbei entscheidend." Die PH haben eine "erstklassige Entwicklung vollzogen und sind die Zentren
der Lehrerfortbildung", sagte Schmied. Um die PH weiterzuentwickeln und "auf Augenhöhe mit den Universitäten
zu bringen", hat eine eigens eingesetzte Vorbereitungsgruppe eine Reihe von Empfehlungen ausgearbeitet, die
jetzt Schritt für Schritt umgesetzt werden.
Die Reformpakete im Überblick
Paket 1: Stärkung der Forschungskompetenz - Personalentwicklung
Hier geht es um eine Stärkung des akademischen Charakters durch folgende Maßnahmen: 1.) Neues Dienst-
und Besoldungsrecht für Lehrende an den PH; 2.) Doktorats-Stipendienprogramme für PH und 3.) Weiterbildungsangebote
für Lehrende an den Pädagogischen Hochschulen.
Paket 2: Weiterentwicklung der PH - Neue Studienangebote
Bereits ab dem Studienjahr 2012/13 sollen an den PH in einer ersten Ausbaustufe neue Studienangebote z.B. als Lehrgang
für "akademische LerndesignerInnen" umgesetzt werden. In Ausbaustufe 2 - nach nötiger Änderung
des Hochschulgesetzes 2005 - sollen an den PH auch im öffentlich-rechtlichen Auftrag Master-Studien absolviert
werden können. Vorgesehen sind hier Masterstudien für Individualisierung und Kompetenzorientierung sowie
Masterstudien für Mentoring und Schulmanagement. Zudem sollen Studienangebote für Quereinsteiger starten.
Paket 3: Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung
Dieses Paket umfasst standardisierte Eignungsprüfungen ebenso wie eine koordinierte Entwicklung der Curricula
sowie eine Überarbeitung der Lehrpläne der Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik.
Ministerin Schmied bekräftigte, dass die Pädagogischen Hochschulen auf bestem Weg sind. Das zeigen auch
die aktuellen Studierendenzahlen an den PH: Die Zahl der Erstsemestrigen hat sich von 1.738 im Studienjahr 2008/09
auf 3.786 Erstsemestrige im Studienjahr 2011/12 deutlich erhöht. Eine "erfreulich große Nachfrage",
wie die Bildungsministerin betonte. |
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Töchterle: Leistungs- und Qualitätspaket für Österreichs Hochschulen ist Gebot
der Stunde
Es soll auch ein quantitativer Ausbau der Fachhochschulen erfolgen.
Wien (övp-pd) - Im Rahmen der zweiten Sitzung des Wirtschaftsrates der Bundesregierung bekräftigte
Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle erneut die Dringlichkeit des Leistungs- und
Qualitätspaketes für Österreichs Hochschulen. "Wir brauchen die besten Absolventinnen und Absolventen
und müssen dafür auch die optimalen Rahmenbedingungen für höchstwertige Lehre und Forschung
zur Verfügung stellen", betont Töchterle mit Blick auf die wachsenden Herausforderungen für
Österreichs Unternehmen und Arbeitnehmer/innen im internationalen Wettbewerb.
"Der tertiäre Bildungssektor nimmt dabei eine zentrale Funktion ein und trägt wesentlich zur Ausbildung
hoch qualifizierter Arbeitskräfte bei", erklärt Töchterle. Im Vergleich zu führenden Nationen
seien die Universitäten in Österreich jedoch finanziell schlechter gestellt. "Mit der in Aussicht
gestellten Hochschulmilliarde für die Jahre 2013 bis 2015 soll von Seiten des Bundes ein Beitrag zur Stärkung
der Hochschulen erfolgen. Daneben müssen aber auch die privaten Investitionen in den Tertiärbereich steigen.
Eine Möglichkeit dazu bietet auch ein modernes, sozial ausgerichtetes Studienbeitragsmodell", so Töchterle
zu einem Teil seines Drei-Säulen-Modells.
Ein solches könne neben neuen Steuerungsinstrumenten für den Hochschulzugang auch zur Erhöhung der
Verbindlichkeit des Studiums beitragen. "Auch diese ist besonders wichtig, um die Studiendauer zu verkürzen
und die Absolventenzahlen zu steigern", berichtet Töchterle und verweist dabei auf die diesbezüglich
besseren Ergebnisse an den Fachhochschulen. Die Steuerung des Zugangs zum Studium mache es zudem möglich,
Studierende auf Alternativen bei der Studienwahl und berufliche Perspektiven anderer Fächer hinzuweisen. "In
Verbindung mit Instrumenten der Studien- und Berufsberatung kann es dadurch gelingen, zusätzliche Studierende
für den standortrelevanten MINT-Bereich zu gewinnen", so der Wissenschaftsminister, der diesbezüglich
auf die aktuellen Förderungen seitens des Bundes für Aktivitäten der Universitäten bei den
MINT-Fächern im Rahmen der Offensivmittel verweist.
Um das in Österreich ungünstige Verhältnis zwischen Studienplätzen an den Universitäten
und an den Fachhochschulen zu verbessern, soll auch ein quantitativer Ausbau der Fachhochschulen erfolgen. "Dieses
Ziel verfolgt auch der Hochschulplan, der als wichtiges Planungsinstrument zu einer gesamthaften und zugleich differenzierten
Weiterentwicklung des österreichischen Hochschulraumes beitragen soll", so Töchterle. Abschließend
erneuerte Töchterle sein Bekenntnis zur universitären Ausbildung als "intellektuell, nicht jedoch
sozial elitäre Spezialausbildung". "Ich habe große Achtung vor anderen Lebensentwürfen
und Berufsbildern, die individuell, gesellschaftlich und für den Wirtschaftsstandort Österreich ebenso
wertvoll sind", so Töchterle abschließend. |
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Walser: Endlich modernes Berufsbild schaffen
Grüne wollen LehrerInnen als Coaches statt als "RichterInnen"
Wien (grüne) - "Wir können von Lehrkräften an Österreichs Schulen nicht ständig
mehr fordern und ihnen gleichzeitig keine entsprechende Arbeitsbedingungen bieten", erklärt Harald Walser,
Bildungssprecher der Grünen, am "Welt-LehrerInnen-Tag". Dazu gehört an erster Stelle ein modernes
Dienst- und Besoldungsrecht: "Im Zentrum muss dabei stehen, dass LehrerInnen mehr von ihrer Arbeitszeit mit
den SchülerInnen verbringen und dafür massiv von Verwaltungsarbeiten und Tätigkeiten, die nicht
direkt mit dem Unterricht zusammenhängen, entlastet werden. Zudem muss es deutlich höhere Einstiegsgehälter
geben", meint Walser. Er fordert eine umfassende Neugestaltung des Arbeitsumfeldes: "In den Schulen müssen
SozialarbeiterInnen, Fachkräfte zur Lösung von Lernblockaden, für Legasthenie oder Dyskalkulie selbstverständlich
sein."
Der Bildungssprecher der Grünen verlangt auch ein verändertes Berufsbild: "Das Rollenverständnis
der Lehrkräfte muss sich ändern - weg vom Richter oder der Richterin, die durch die Notengebung über
den Bildungsweg entscheidet, hin zum Coach, der oder die SchülerInnen betreut und unterstützt. Viele
LehrerInnen setzen das, soweit es derzeit möglich ist, schon um. Das gegenwärtige System hemmt die Lehrkräfte
aber oft, anstatt sie zu motivieren. Glücklicherweise lassen sich aber immer Weniger davon abschrecken."
Im Zentrum all unserer Bemühungen muss das Wohl der SchülerInnen stehen: "Wir brauchen Bedingungen,
die jene optimalen Förderungen gewährleisten, die ihnen zusteht - ein ganztägiger verschränkter
Unterricht mit abwechselnden Lern-, Bewegungs- und Erholungseinheiten", erklärt Walser. |
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