Wirtschaftsminister und Wirtschaftskammerpräsident eröffnen Symposium "KMU-Support
2011": Unternehmertum und Innovationen forcieren
Wien (bmwfj) - Das Symposium "KMU-Support 2011" findet am 05.10. im Rahmen der europäischen
KMU-Woche statt, die eine Stärkung des Unternehmertums zum Ziel hat. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner
und Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl bekannten sich zu besseren Rahmenbedingungen für kleine
und mittlere Unternehmen, diese seien vor allem in Hinblick auf die laut Prognosen abkühlende Konjunktur im
kommenden Jahr zu optimieren.
Aus der Krise hat Wirtschaftsminister Mitterlehner vor allem zwei Konsequenzen gezogen: Einerseits müsse sich
Österreichs Exportwirtschaft weniger abhängig von Europa machen, wohin derzeit 80 Prozent der Exporte
gehen. "Mit der Exportoffensive 'go international' haben wir entsprechende Impulse gesetzt, um Wachstumsmärkte
stärker zu forcieren", so Mitterlehner. Vor allem für KMU wurden mehrere Förderungen für
den Einstieg oder die Ausweitung des Exportes geschaffen. Andererseits sollen mit der Triple-I-Strategie des Wirtschaftsministeriums
Innovationspotenziale gehoben, Investitionen unterstützt und die Internationalisierung gefördert werden,
vor allem im Bereich der Energie- und Umwelttechnologien. Darüber hinaus müsse das Unternehmertum in
Österreich gestärkt werden: "Wir brauchen mehr Unternehmensgründer", so Mitterlehner.
Wirtschaftskammerpräsident Leitl verwies auf die Rolle der KMU während der Krise. Vor allem die kleineren
Betriebe hätten in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit ihre Mitarbeiter gehalten und nach der Krise neue
Arbeitsplätze geschaffen. "Nun steht die Wirtschaft wieder vor turbulenten Zeiten. Die Schatten der Finanzkrise
werden spürbar. Daher kommt unsere Internationalisierungsoffensive genau zum richtigen Zeitpunkt."
Leitl warnte vor negativen Auswirkungen durch die Umsetzung von BASEL III. Darüber hinaus zeige sowohl das
KMU-Factsheet der EU-Kommission als auch die Bewertung des UEAPME als wichtigster KMU-Verband in Brüssel:
Der Zugang der KMU zu Finanzen hat sich verschlechtert. Leitl fordert daher die Umsetzung einer Kredit-Garantie-Aktion.
Diese sehe die Schaffung eines EU-Garantiefonds vor: Rückgarantien an nationale und regionale öffentliche
Förderstellen und Garantiegesellschaften sollen die Haftungen an KMU gewähren. Dadurch wird diesen Gesellschaften
ein Teil ihres Risikos abgenommen. Es entsteht ein Anreiz, zusätzliche Haftungen für KMU-Kreditfinanzierungen
anzubieten. Jede Milliarde Euro Fondsvolumen könnte 50 Milliarden Euro neues Kreditvolumen generieren. "Die
EU-Kommission soll mit der KMU-Woche nicht nur Bewusstsein schaffen, sondern auch konkret etwas für die Betriebe
tun."
Bei der Finanzierung setzt Wirtschaftsminister Mitterlehner vor allem auf die Forcierung des Venture-Capitals.
Derzeit sei die europäische Wirtschaft - im Gegensatz zu den USA - sehr stark kreditfinanziert. Dies solle
sich durch die Verbesserung des Zugangs zu Venture-Capital ändern. Darüber hinaus machte sich Mitterlehner
auch für eine GmbH-Light stark, denn die Gründung einer GmbH sei derzeit ein zu großer Kostenfaktor.
"Wir müssen die Rahmenbedingungen weiter verbessern", verwies der Wirtschaftsminister auf das IMD-Ranking,
das Österreich im KMU-Bereich und auch bei der Sicherheit jeweils den ersten Platz bescheinigte. Bei den Steuern
liege Österreich jedoch auf dem 139. Platz. "Wir haben daher keinen Spielraum für die Erhöhung
der Steuer- und Abgabenquote." |