Wirtschaftsminister bei "Headquarters Dialog": Aktuelle Studien zeigen hohe Bedeutung
Österreichs als Standort für Ansiedlungen - Rahmenbedingungen laufend verbessern
Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner betonte am Abend des 03.10. beim "Headquarters
Dialog" im Wirtschaftsministerium die steigende Bedeutung einer aktiven Standortpolitik. "Die Ansiedlung
von Headquarters ist eine Schlüsselfrage für den nachhaltigen Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit
des Standorts Österreich. Wir sind hier sehr erfolgreich unterwegs, müssen aber laufend an besseren Rahmenbedingungen
und effizienteren Strukturen arbeiten", sagte Mitterlehner. "Unser Ziel muss es daher sein, die Steuer-
und Abgabenquote zu senken, den Wettbewerb zu stärken, den Fachkräftenachwuchs zu sichern, die Verwaltung
effizienter zu gestalten und insgesamt mehr Transparenz zu schaffen", so Mitterlehner unter Verweis auf sein
kürzlich präsentiertes Fünf-Punkte-Programm für den Wirtschaftsstandort.
Dass der Headquarters-Standort Österreich im internationalen Vergleich gut aufgestellt ist, zeigt eine neue
Erhebung der renommierten Rechtsanwalt-Sozietät Wolf Theiss: "Mit derzeit 303 Headquarters liegen wir
weit vor unseren Konkurrenz-Standorten Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn, wo in Summe nur 84 internationale
Headquarters angesiedelt sind", so Mitterlehner. Auch die jüngsten Entwicklungen zeigen einen Aufwärtstrend.
"Seit September 2009 haben wir in Österreich einen Zuwachs von 14 neuen regionalen Unternehmens-Headquarters
erzielt", sagte Mitterlehner. "Wir profitieren unter anderem von unserer Drehscheiben-Funktion in Richtung
Zentral- und Osteuropa, den guten Verkehrsverbindungen, der hohen Lebensqualität und dem insgesamt stabilen
wirtschaftlichen Umfeld", so Mitterlehner.
Positive Ergebnisse zeigt auch eine beim "Headquarters Dialog" präsentierte Befragung von Kreutzer
Fischer & Partner zur „Rolle und Herausforderung Internationaler Headquarters in Österreich“. Demnach
bewerten rund 70 Prozent der 111 befragten CEO´s und CFO´s von Headquarters-Unternehmen die Rolle des
österreichischen Headquarters innerhalb des Konzerns als sehr groß oder groß. Laut Andreas Kreutzer,
dem Geschäftsführer von Kreutzer Fischer & Partner, sind die Befragten zudem grundsätzlich zufrieden
mit der österreichischen Wirtschaftspolitik. Für die Zukunft sehen sie die größten Herausforderungen
neben der Konjunkturentwicklung beim Recruiting von Fachkräften sowie durch eventuelle neue Steuern und Abgaben.
Wichtige Headquarters-Ansiedlungen
Prominentester Headquarters-Neuzugang ist der BMW-Konzern, der Ende 2010 die Vertriebsregion Central East Europe
von München nach Salzburg verlegt hat und dort bereits 100 neue, sehr attraktive Arbeitsplätze geschaffen
hat. Weitere Beispiele für Neuansiedlungen sind die deutsche METRO Cash & Carry in Wien, die Südtiroler
DURST Fototechnik mit einem Forschungs-Headquarter in Lienz und das weltweite Münztechnologie-Entwicklungszentrum
von Wincor-Nixdorf in Linz.
Diese Ansiedlungen untermauern auch den Erfolg der im Auftrag Mitterlehners gestarteten Headquarters-Offensive
der ABA-Invest in Austria. „Damit verfolgen wir zwei Ziele“, so Mitterlehner, „einerseits die intensive Betreuung
der bereits angesiedelten Headquarters und andererseits die verstärkte Neuakquisition.“ Seit dem Start der
Initiative wurden acht Headquarters (HQs) und drei Leading Competence Units (LCUs) neu in Österreich angesiedelt.
Weiters konnten 13 Regional-Kompetenz-Zentren (Vorstufe eines regionalen Headquarters) sowie drei Headquarters-Expansionsprojekte
realisiert werden.
Neben der Präsentation der Studienergebnisse fand auch eine Podiumsdiskussion mit hochkarätigen Unternehmern
statt, in der die Vorzüge des Standorts Österreich und die wichtigsten Zukunftsaufgaben analysiert wurden.
Dabei diskutierten Monika Kircher-Kohl (Vorstandsvorsitzende von Infineon Technologies Austria AG), Mike Borze
(Vizepräsident BenQ Europe), Klaus Huttelmaier (Alleinvorstand Robert Bosch AG) sowie Elmar Wieland (Vorstandvorsitzender
Schenker & CO AG, Regional Head Office Austria + South East Europe). |