Förderperiode, Internationalisierung und Baltisch-Adriatische-Achse waren Themen in Brüssel
- Auch Treffen mit EU-Botschafter Walter Grahammer
Brüssel (lpd) - Seine Gespräche mit dem EU-Kommissar für Regionalpolitik, Johannes
Hahn, und dem EU-Botschafter Österreichs, Walter Grahammer, die am 03.10. in Brüssel stattfanden, bezeichnet
Landeshauptmann Gerhard Dörfler tags darauf als sehr positiv. Ein wichtiges Thema bildete die EU-Förderperiode
2014 bis 2020. Dabei soll über den Fonds Connecting Europe Facility eine verstärkte Finanzierung von
grenzüberschreitenden Projekten, im Bereich Transport, Energie und Informations- und Kommunikationstechnologie,
möglich werden. Dabei geht es um die Chancen eines europäischen Handelns und internationaler Vernetzung
sowie darum, die hierzu zur Verfügung stehenden Mittel effektiv zu nutzen. Die Gesamtsumme der Fördermittel
in der Programmperiode 2007 bis 2013 für Kärnten sieht 812 Mio. Euro vor.
Kärnten habe hier mit seiner "senza confini"-Positionierung als Drehscheibe nach Süd- und Südosteuropa
sehr gute Chancen, habe ihm Hahn versichert, so Dörfler. Die Internationalisierung voranzutreiben, sei ein
wichtiges Anliegen seitens der EU-Regionalpolitik. Der Landeshauptmann wies in diesem Zusammenhang auf das Projekt
des Vollausbaus der zweiten Röhre des Karawankentunnels hin und informierte über das gemeinsame Treffen
und die gemeinsame Vorgehensweise zwischen ihm und dem slowenischen Verkehrsminister Patrick Vlacic. Hahn bestätigte,
dass es der richtige Weg sei, eine gemeinsame Linie zu verfolgen.
Ein weiteres Thema war die Baltisch-Adriatische Verkehrsachse. Hier zeigte sich Dörfler sehr erfreut, mit
Hahn einen Mitstreiter gefunden zu haben. Der Regionalkommissar habe hier eine "patriotische" Einstellung
bewiesen und zugesichert, sich dafür einzusetzen, dass diese Verkehrsachse in das Core-Netzwerk aufgenommen
wird. Eine Entscheidung seitens der EU-Kommission soll am 19. Oktober d. J. fallen bzw. bekanntgegeben werden.
Auch der Ständige Vertreter Österreichs bei der EU, Walter Grahammer, sei ein Befürworter dieser
Achse und in dieser Hinsicht besonders aktiv für Österreich und Kärnten, so Dörfler.
Die Baltisch-Adriatische Verkehrsachse gilt als strategischer Korridor für Zentraleuropa und ist mit Anbindung
an die östlichen EU-Staaten zur Stärkung dieses Zentralraums von großer Bedeutung. Diese europäische
Verkehrsverbindung verläuft von Danzing, Warschau, Katowice, Bratislava, Brünn, Wien, über den Semmering
Basistunnel, die Koralmbahn, Klagenfurt, Udine und Venedig bis nach Bologna.
Damit werde eine Hochleistungsverbindung zwischen der Ostsee- und den Adriahäfen sowie dem Korridor 10 geschaffen,
die dem gesamten Kärntner Raum eine Art Knotenfunktion ermöglicht. "Alp-Log Villach würde für
Warenströme aus und in die EU der erste "Trockenhafen" in direkter Adria-Nähe sein. Durch bereits
im Vorfeld besprochene Kooperationen mit den Adriahäfen könnten damit gegenseitig Synergien zwischen
den Adriahäfen als Tor zu den Weltmeeren und Kärnten geschaffen werden.
Weiters teilte der Landeshauptmann mit, dass er Regionalkommissar Hahn bereits im nächsten Monat in Kärnten
zu weiteren Gesprächen willkommen heißen werde. |