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"Mehr Licht! Über die Notwendigkeit der Aufklärung" |
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Oberösterreichische Kulturvermerke 2011 – Symposion 13. bis 16. Oktober
2011, Stadttheater Gmunden Gmunden (festwochen) - Zwischen 13. und 16. Oktober 2011 treffen in der Salzkammergut-Metropole am Traunsee wieder Intellektuelle, Wissenschaftler und Künstler rund um das Stadttheater mit einem denkfreudigen und neugierigen Publikum zusammen. Einmal mehr gehen die OÖ Kulturvermerke – kuratiert von Jutta Skokan, Lutz Ellrich, Florian Sedmak und Franz Schuh - daran, die Zeichen der Zeit zu deuten. Das prominent besetzte Symposion widmet sich der Frage nach der Notwendigkeit der Aufklärung - ein Thema, das in jüngster Vergangenheit wieder zunehmend an Aktualität gewonnen hat. Die Eröffnung der Veranstaltungsreihe findet am 13. Oktober um 18 Uhr im Stadttheater Gmunden statt. Ab 20.30 Uhr liest der mehrfach ausgezeichnete Schauspieler Wolfram Berger aus Immanuels Kants Aufsatz „Was ist Aufklärung“ (1784). „Bilder aus dem Innersten“ von Franz A. Fellner werden in einer visuellen Präsentation zu sehen sein. Oliver Welter, Frontman der Kärntner Kultband Naked Lunch, begleitet musikalisch. Darüber hinaus gestalten die OÖ Kulturvermerke: Der Rechtsphilosoph Peter Strasser, der Musiker, Musikjournalist/kritiker und Autor Rainer Krispel, der Philosoph und Autor Franz Schuh, der Kulturpolitiker, Künstler und Begründer des Sozialkunstkollektivs „WochenKlausur“ Wolfgang Zinggl, der Sänger und Akkordeonist Stefan Sterzinger, die Schauspielerin Dorothee Hartinger, der Gitarrist Karl Ritter, der Literaturwissenschaftler und Germanist Klaus Zeyringer, der Maler Josef Schützenhöfer, der Journalist und Historiker Peter Huemer, die Filmemacherin Ella Raidel, der Leiter des Robert Musil-Instituts Klaus Amann, der Drehbuchautor, Regisseur und Gründungspräsident der OÖ Kulturvermerke Andreas Gruber, der deutsche Schriftsteller, Historiker und Journalist Philipp Blom, der Professor für Pädagogik Johannes Bilstein, der Autor, Komponist, Interpret und Pädagoge Thomas Raab, die Autorin, Slammerin und Rapperin Mieze Medusa, die Chefredakteurin der Tageszeitung „Der Standard“ Alexandra Föderl-Schmid, die Historikerin, Autorin und Journalistin Barbara Tóth, der Medienforscher, Aktivist, Autor und Komponist Konrad Becker, der Philosoph Knut Boeser, der Medienwissenschaftler Lutz Ellrich und andere. "Einmal im Jahr leisten wir uns mit den Oberösterreichischen Kulturvermerken den Luxus, einige Herbsttage lang in Gmunden aus dem Hamsterrad des Alltags auszusteigen und ein Gegenwartsthema aus verschiedensten Perspektiven gründlich in Augenschein zu nehmen", sagt Jutta Skokan, die als Veranstalterin seit 1992 für das Symposion verantwortlich zeichnet. Heuer dreht sich das Programm um die "Aufklärung": 1784 begann der Aufsatz des Philosophen Immanuel Kant zur Frage der Aufklärung mit den Sätzen: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“ Im 20. Jahrhundert – angesichts von Faschismus und Nationalsozialismus – sprachen die Philosophen Adorno und Horkheimer von einer „Dialektik der Aufklärung“. Ihr gleichnamiges Buch, das ja der Aufklärung dienen sollte, spaltet diese dementsprechend: Einerseits bleibt Aufklärung eine Bedingung der Freiheit (gegen die Mythisierung der Gesellschaft und der Geschichte durch Faschismus und Nationalsozialismus). Anderseits ist es nach Adorno und Horkheimer die Aufklärung selbst, die in sich den „Keim“ zum Umschlagen in ihr Gegenteil trug: „Seit je hat Aufklärung im umfassendsten Sinne fortschreitenden Denkens das Ziel verfolgt, von den Menschen die Furcht zu nehmen und sie als Herren einzusetzen. Aber die vollends aufgeklärte Erde strahlt im Zeichen triumphalen Unheils.“ Danach war es die „Entzauberung der Welt“ durch Aufklärung, die nicht zuletzt durch den „Mythos dessen, was der Fall ist“, also durch eine irrationale, sich aber höchst rational gebende Tatsachengläubigkeit eine bis dahin ungeahnte Barbarei ermöglichte. Die Oberösterreichischen Kulturvermerke gehen diesen Fragen und vielen anderen Facetten der Aufklärung nach. Wie historisch die Beispiele auch sein mögen, im Wesentlichen geht es dabei um die Gegenwart: Wie halten wir es mit der Aufklärung – wo hilft sie uns und was haben wir von ihr zu befürchten? (Franz Schuh) Was also heißt Aufklärung heute? Welche und wieviel davon brauchen wir? Die Kulturvermerke 2011 gehen mit Referaten und Diskussionen dieser Frage nach; dabei kommt nicht nur die Philosophie zu Wort, sondern auch die Geschichtspolitik, die Kriminalistik, der Punk und die Kunst. „Erhellend“ werden auch Lesungen, Konzerte und Filmvorführungen (letztere in Kooperation mit der Kulturinitiative 08/16) sein. Lassen wir uns also aufklären über die Aufklärung, auf dass uns ein Licht aufgehen möge! Die Kulturvermerke 2011 finden im Stadttheater Gmunden statt. Der Eintritt ist bei den Referaten und Diskussionen frei. |
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Informationen: http://www.festwochen-gmunden.at | ||
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