NR-Präsidentin führt eine Reihe von politischen Gesprächen
Wien (pk) - Einen zweitätigen offiziellen Besuch stattet Nationalratspräsidentin Barbara
Prammer der Ukraine ab. Sie erwidert einen Besuch des Parlamentsvorsitzenden Wolodymyr Lytwyn im Vorjahr in Wien
und wird von einer Abgeordnetendelegation begleitet.
"Die Ukraine ist für uns in politischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht ein wichtiger Partner
in der Region", sagte Prammer vor der Abreise. Die Beziehungen seien historisch begründet und Österreich
habe zu den ersten Staaten gehört, die nach der Unabhängigkeitserklärung vom 24. August 1991 die
Ukraine anerkannten. Seither hätten sich die bilateralen Beziehungen positiv entwickelt. Auch auf gesamteuropäischer
Ebene gebe es eine Annäherung. Die EU sei an einem Assoziierungsabkommen mit der Ukraine interessiert, habe
dieses zuletzt allerdings an Bedingungen geknüpft. Prammer möchte bestehende Hindernisse im Zusammenhang
mit der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit sowie mit dem Prozess gegen die ehemalige Premierministerin Julia
Timoschenko offen ansprechen.
Österreich zählt zu den größten ausländischen Investoren in dem 47 Millionen Einwohner
zählenden Land. Die Parlamentarier werden deshalb auch österreichische Wirtschaftstreibende und Geschäftsführer
österreichischer Unternehmen treffen, die in der Ukraine engagiert sind. Nicht zuletzt soll dieser Besuch
auch dazu dienen, den kulturellen Austausch zwischen den beiden Staaten zu fördern. Prammer wird gemeinsam
mit ihrem Amtskollegen Lytwyn eine Buchausstellung mit dem Titel "Österreich und die Ukraine in Wort
und Bild" eröffnen und bekannte ukrainische AutorInnen treffen.
Schließlich soll im Rahmen des Besuchs eine besondere Partnerschaft begründet werden: NR-Präsidentin
Prammer wird im Nationalen M.M. Hryschko-Botanischen Garten in Kiew den Grundstein zu einem "Österreichischen
Alpengarten" legen. |