Norwegisches Volk und norwegische Regierung sollen Friedensnobelpreis erhalten   

erstellt am
04. 10. 11

LTP van Staa und alle 6 Klubobleute bringen morgen Landtagsantrag ein
Innsbruck (lk) - Zu Beginn der Landtagssitzung vom 05.10. werden Landtagspräsident Herwig van Staa und alle 6 Klubobleute im Tiroler Landtag einen Antrag einbringen, in dem angeregt wird, das norwegische Volk und die norwegische Regierung für den Friedensnobelpreis zu nominieren.

Präsident van Staa bedankte sich bei der Pressekonferenz vom 04.10. beim Initiator dieses Antrages, dem Innsbrucker Rechtsanwalt Ivo Greiter: „Ivo Greiter ist mit dem Vorschlag an mich herangetreten, dass der Tiroler Landtag eine solche Initiative für Norwegen ergreifen könnte. Seine Argumente haben mich sofort überzeugt und ich habe gerne die nötigen Schritte in die Wege geleitet“, so van Staa. „Nachdem nur Mitglieder nationaler Parlamente Nominierungen für den Friedensnobelpreis einreichen können, treten wir an die Mitglieder des Bundesrates heran, um die notwendigen Schritte für die Nominierung der norwegischen Bevölkerung und der norwegischen Regierung für den Friedensnobelpreis in die Wege zu leiten“.

RA Ivo Greiter sieht die Kernbotschaft hinter seiner Idee, dem norwegischen Volk und der norwegischen Regierung den Friedensnobelpreis zu verleihen, im folgenden Zitat von Stephan Hebel: „Wir müssen in Zukunft vermeiden, dass aus Angst Hass wird und aus Hass womöglich Gewalt“. „Für mich war die Reaktion der NorwegerInnen auf das Attentat vom 26. Juli 2011, beim dem Anders Behring Breivik insgesamt 77 Menschen auf brutale Art getötet hat, unerwartet und umso faszinierender“, so Greiter. „Ihre Reaktion, zu noch mehr Demokratie und zu noch mehr Offenheit aufzurufen, und mit noch mehr Humanität auf diesen terroristischen Akt zu antworten, sehe ich als die einzig wirklich „nachhaltige“ Reaktion. Sie kann vielleicht richtungsweisend für den zukünftigen Umgang mit Gewalt werden“. Mit der vorgeschlagenen Verleihung des Friedensnobelpreises für ein gesamtes Volk gehe man überhaupt einen völlig neuen Weg. „Bisher sind zwar immer wieder neben Einzelpersonen auch Institutionen, wie z.B. Amnesty International, Ärzte ohne Grenzen oder das UNHCR ausgezeichnet worden, ein ganzes Volk habe allerdings noch nie den Friedensnobelpreis erhalten“, weiß Greiter. Er sei außerdem beeindruckt, dass es dem Landtagspräsidenten gelungen sei, alle 6 Klubobleute dazu zu bewegen, diesen Antrag mit zu unterstützen. „Mich freut es, dass es in einer gesellschaftspolitisch doch sehr wichtigen Sache gelungen ist, einen Konsens über die Parteigrenzen hinaus herzustellen. Damit konnte in Zeiten einer allgemeinen Politikverdrossenheit ein gutes und auch wichtiges Zeichen dafür gesetzt werden, dass bei Grundsätzlichem die Parteien an einem Strang ziehen“, zieht Greiter Bilanz.

Mit einer einstimmigen Beschlussfassung im Tiroler Landtag ist im November 2011 zu rechnen. LTP van Staa wird außerdem auch im Europarat eine Initiative zum Start eines Bewusstwerdungsprozesses nach den Geschehnissen in Norwegen einleiten. „Ich werde mich sowohl bei der parlamentarischen Versammlung als auch im Kongress der Gemeinden und Regionen für diesen Antrag einsetzen, denn letztlich muss ganz Europa hinter der klaren Botschaft stehen, dass nur der von Norwegen gewählte Weg, um auf Angst, Hass und Gewalt zu reagieren, nämlich mit noch mehr Demokratie und einer offenen Gesellschaft, der richtige sein kann“.
     
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