|
Menschenhandel |
|
erstellt am
17. 10. 11
|
Heinisch-Hosek:
Beim Menschenhandel sind meist Frauen und Mädchen die Opfer
Ministerin eröffnete die Veranstaltung "Gemeinsam gegen Menschenhandel"
in der Diplomatischen Akademie
Wien (bpd) - "Menschenhandel ist wohl eine der schlimmsten Menschenrechtsverletzungen unserer
Zeit. Leider sind insbesondere Frauen und Mädchen davon betroffen. Menschenhandel hat also auch einen klaren
Genderaspekt, der verstärkt beleuchtet werden muss", sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek bei
der Eröffnung der Veranstaltung der von der Bundesregierung eingerichteten Task-Force Menschenhandel anlässlich
des Tages der Europäischen Union zur Bekämpfung des Menschenhandels. "Frauen sind weltweit noch
stärker als Männer von Armut und Perspektivlosigkeit betroffen und werden so noch leichter zu Opfern.
Daher müssen wir ihnen mit Initiativen zur Bekämpfung des Menschenhandels die realistische Aussicht eröffnen,
dem Teufelskreis von Armut, Missbrauch und Ausbeutung zu entkommen."
In den letzten Jahren habe das kriminelle Geschäft durch die Globalisierung eine neue, noch größere
Dimension erhalten. Die UNO schätzt den jährlichen Profit auf 32 Milliarden Dollar und rechnet mit rund
2,4 Millionen Opfern. Rund 80 Prozent der Opfer seien Frauen und Kinder.
"Wie kommen wir in Österreich im Kampf gegen den Menschenhandel voran? Österreich hat im Jahr 2006
– als zweiter Staat – die Europaratskonvention gegen den Menschenhandel ratifiziert. 2010 wurde das Land vom Kontrollgremium
GRETA überprüft, das uns ein gutes Zeugnis ausgestellt hat: Hervorgehoben werden vor allem unsere Bemühungen
zur Prävention von Menschenhandel", so Heinisch-Hosek weiter. "Gewürdigt werden auch die Rolle
der Task-Force sowie der mit der Interventionsstelle für Betroffene des Frauenhandels LEFÖ abgeschlossene
Vertrag zur Opferunterstützung. Das freut mich als Frauenministerin, als gemeinsam mit der Innenministerin
dafür zuständiges Regierungsmitglied, natürlich besonders." Der Verein LEFÖ habe im Vorjahr
233 Frauen weitergeholfen.
Zudem seien regional Round Tables einberufen worden, um zu die Wege der Menschenhändler zu analysieren und
auch, um sich mit den Nachbarländern zu koordinieren. Dabei sei neben dem Augenmerk auf die Prostitution auch
verstärkt die Aufmerksamkeit auf die Arbeitsausbeutung gelegt worden. "Es geht aber auch um die Verbesserung
der Erkennung von Opfern und deren Unterstützung", sagte die Frauenministerin. "Frauen verschwinden
oft in privaten Haushalten oder in Schuldknechtschaft in Landwirtschaft oder Gastronomie, Kinder werden an Pornoindustrie
und in illegaler Adoption verkauft oder werden zu Bettelei und Diebstahl genötigt."
Abschließend dankte die Ministerin der Leiterin der Task-Force Menschenhandel, Botschafterin Elisabeth Tichy-Fissberger
und der Gesandten Regine Rusz für die Organisation dieser Veranstaltung und die gelungene Wanderausstellung
"Menschenhandel – die Sklaverei des 21. Jahrhunderts". Ebenso dankte Heinisch-Hosek für die hervorragende
Arbeit, die die Interventionsstelle für betroffenen Frauen LEFÖ leiste und für die Initiative der
ehemaligen Frauenministerin und Menschenhandelsexpertin Helga Konrad zur Einrichtung der Round Tables. Großes
Lob spendete die Frauenministerin auch der guten Zusammenarbeit der involvierten Ressorts, dem federführenden
Außenministerium, dem Arbeits- und Sozialministerium sowie dem Innenministerium.
"Der Kampf gegen den Menschenhandel kann nur gemeinsam, ressortübergreifend und länderübergreifend
funktionieren und braucht die Hilfe von Nichtregierungsorganisationen und die Unterstützung der Zivilgesellschaft",
schloss Heinisch-Hosek. "Die österreichische Bundesregierung wird diese ungeheuerlichen Menschenrechtsverletzungen
nicht länger tolerieren." |
|
|
|
Waldner: Gemeinsam sind wir im Kampf gegen Menschenhandel erfolgreich
Staatssekretär Wolfgang Waldner eröffnet heute die Veranstaltung "Gemeinsam
gegen Menschenhandel" an der Diplomatischen Akademie Wien
Wien (övp-pk) - "Menschenhandel stellt eine Verletzung fundamentalster Menschenrechte dar. Viele
Staaten der Welt sind von Menschenhandel betroffen. Weltweit gibt es laut UNO jährlich 2,4 Millionen Opfer
von Menschenhandel. Hauptleidtragende dieser modernen Form der Sklaverei sind Frauen und Mädchen", betonte
Waldner bei der Eröffnung der vom Außenministerium organisierten Konferenz unter dem Motto "Gemeinsam
gegen Menschenhandel", die anlässlich des morgigen Europäischen Tages zur Bekämpfung des Menschenhandels
stattfindet.
"Die heutige Veranstaltung unterstreicht den Willen der österreichischen Bundesregierung, konkrete Taten
zu setzen, um diese Menschenrechtsverletzung zu bekämpfen", so der Staatssekretär. So würde
derzeit bereits der dritte Nationale Aktionsplan zur Bekämpfung des Menschenhandels für die Jahre 2012-2014
verhandelt. Die vom Außenministerium geleitete nationale "Task Force Menschenhandel" erfülle
dabei als "Vernetzungs-Instrument" zwischen Ministerien, Ländern und NGOs eine zentrale Aufgabe.
Österreich setze bei der Bekämpfung von Menschenhandel einen komplexen Maßnahmenkatalog ein. Im
Mittelpunkt stünden dabei Prävention, Opferschutz, Strafverfolgung sowie regionale, nationale und internationale
Koordination und Kooperation. Hauptziele seien es den Schutz für die Opfer, insbesondere Frauen und Kinder,
zu erhöhen sowie die Täter und Täterinnen zu fassen und die dahinter stehenden Strukturen der Organisierten
Kriminalität zu bekämpfen.
"Menschenhandel findet vielfach im Verborgenen statt. Die heutige Konferenz soll daher einen Beitrag leisten,
die österreichische Bevölkerung über dieses verabscheuungswürdige Verbrechen aufzuklären",
betont Waldner. Anlässlich der Veranstaltung wird auch die unter der Leitung des Außenministeriums erstellte
Ausstellung "Menschenhandel - die Sklaverei im 21. Jahrhundert" gezeigt.
Die Bekämpfung des Kinderhandels bildet auch einen Schwerpunkt im Rahmen der österreichischen Mitgliedschaft
im UNO-Menschenrechtsrat. Gemeinsam mit anderen Staaten will Österreich Initiativen setzen, um Kinder vor
Ausbeutung und Sklaverei zu schützen. |
|
|
|
Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen
Parteien –
sofern vorhanden! Die Reihenfolge der Beiträge richtet sich in der Regel nach deren
Mandatsstärke im Parlament bzw. nach der Hierarchie der Personen.
|
Die Verantwortung der Inhalte liegt bei den Aussendern. Die Redaktion.
|
|
zurück |
|
|