Mineralölprodukte weiterhin Hauptpreistreiber
Wien (bmlfuw/aiz) - Die heimische Inflationsrate ist im September 2011 laut Berechnungen der Statistik
Austria leicht auf 3,6% angestiegen (August 3,5%, Juli 3,5%). Das war der höchste Wert seit September 2008
(3,8%). Mineralölprodukte (+18%) erwiesen sich weiterhin als Hauptpreistreiber; ohne sie hätte die Inflation
nur 2,8% betragen. Die Preisanstiege bei Lebensmitteln lagen mit 3,7% im Mittelfeld. Die harmonisierte, auf europäischer
Ebene vergleichbare österreichische Inflationsrate betrug im September 4%. In den Ländern der Eurozone
legte dieser Wert auf 3% zu, in der gesamten EU- 27 stieg er auf 3,3%.
Ausgaben für Tanken und Heizen am stärksten gestiegen
Die Ausgabengruppe "Verkehr " erwies sich mit einem durchschnittlichen Anstieg um 6% im Jahresabstand
erneut als Hauptpreistreiber. Ausschlaggebend dafür waren fast ausschließlich die Treibstoffpreise,
die sich gegenüber dem Vorjahr um 18% erhöhten. Die Kosten für Wartung und Reparaturen von Pkw stiegen
insgesamt um 4%.
Für die Preisanstiege in der Kategorie "Wohnung, Wasser und Energie " (im Schnitt +3,4%) waren hauptsächlich
Teuerungen für Haushaltsenergie (insgesamt +5,8%, Heizöl +20%, Gas +11%, Strom 0%) verantwortlich. Ausgaben
für die Instandhaltung von Wohnungen erhöhten sich durchschnittlich um 3,3% und für Wohnungsmieten
musste um 3,8% mehr ausgegeben werden.
Nahrungsmittelpreise erhöhten sich im Schnitt um 3,7%
In der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke " ergab sich insgesamt ein Preisanstieg
um 4,5%. Hier wirkten sich die Teuerungen bei alkoholfreien Getränken (durchschnittlich +11,3%) aus, die insbesondere
auf stark gestiegene Kaffeepreise (+27%) zurückgeführt werden. Nahrungsmittel allein wurden im Schnitt
gegenüber dem Vorjahr um +3,7% teurer, was in etwa der allgemeinen Inflationsrate entspricht. Für Molkereiprodukte
und Eier wurde um 6%, für Brot und Getreideerzeugnisse sowie Fleisch und Fleischwaren um 4% mehr ausgegeben.
Die Obstpreise stiegen um 5%, während bei Gemüse ein Rückgang um 6% erfolgte.
Teure Treibstoffe führten zu deutlichem Preisanstieg beim wöchentlichen Einkauf
Das Preisniveau des sogenannten "Mikrowarenkorbes ", der überwiegend Nahrungsmittel enthält
und den täglichen Einkauf repräsentiert, lag im September um 4,2% über dem Vorjahreswert (August
3,3%). Die Ausgaben für den "Miniwarenkorb ", der einen wöchentlichen Einkauf widerspiegelt
und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, erhöhte sich im 12-Monatsvergleich
um 7,1% (August 6,8%).
Anstieg gegenüber August um 0,4%
In der Kurzfrist-Analyse, also beim Vergleich September 2011 mit dem Vormonat August, ergab sich laut Statistik
Austria insgesamt ein Preisanstieg um 0,4%. Der Hauptpreistreiber im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung
und Schuhe " (durchschnittlich +13,1%). Ausschlaggebend dafür war der mittlerweile nahezu vollständige
Wechsel auf die Herbst/Winterkollektion in Verbindung mit dem Ende des Sommerschlussverkaufs. Die Preisanstiege
bei der Kategorie "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke " entsprachen mit 0,4% ebenfalls der
allgemeinen Inflationsrate. |