Mitterlehner will Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit Griechenlands unterstützen   

erstellt am
17. 10. 11

Arbeitsgespräch mit griechischem Amtskollegen Chrysochoidis: Wirtschaftsminister Mitterlehner forciert Know-how-Austausch und unterstützt mit IV-Präsident Sorger Investitionskontakte
Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hat am 17.10. in Wien seinen griechischen Amtskollegen Michalis Chrysochoidis zu einem Arbeitsgespräch über die aktuelle Finanz- und Wirtschaftslage sowie den Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit getroffen. "Um Griechenlands Schuldenkrise nachhaltig zu bewältigen, braucht es nicht nur einen klaren Sparkurs, sondern auch eine wettbewerbsfähigere Realwirtschaft und ein vernünftiges Investitionsklima. So lässt sich eine Spirale nach unten verhindern und kann die wirtschaftliche Entwicklung wieder forciert werden", sagte Mitterlehner beim Presspoint im Wirtschaftsministerium mit Chrysochoidis und IV-Präsident Veit Sorger.

Ein zentrales Ergebnis des Arbeitsgesprächs ist, dass aufgrund einer Anfrage Griechenlands am 24. November eine österreichische Experten-Delegation nach Athen reisen wird, um sich mit den dortigen Organisationen auszutauschen. "Wir bieten unser großes Know-how bei Betriebsansiedlungen sowie Investitions-, Forschungs-, und Tourismusförderungen an. Denn wir sind Partner in einem europäischen Markt und handeln daher gerade in Krisen solidarisch", sagte Mitterlehner.

Teil der Delegation sind Vertreter des Wirtschaftsministeriums, der Ansiedlungsagentur ABA-Invest in Austria, der Austria Wirtschaftsservice (aws), der Österreich Werbung (ÖW), der Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) sowie der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), deren Vertreter ihre Leistungen bereits heute erstmals vor dem griechischen Wirtschaftsminister präsentiert haben. "Es liegt nun an Griechenland, welches unserer Angebote es abrufen und intensivieren will", so Mitterlehner. Alle weiteren Aktivitäten würden mit der EU-Task-Force koordiniert, um Doppelgleisigkeiten zu verhindern.

Griechenlands Wirtschaftsminister Chrysochoidis begrüßte nach dem Gespräch das österreichische Angebot. "Unsere erste Herausforderung ist es, die Staatsfinanzen in Ordnung zu bringen. Die zweite Herausforderung liegt im Schließen der Wettbewerbsfähigkeits-Lücke zu den anderen Euro-Staaten. Österreich ist dabei ein wichtiger Partner", so Chrysochoidis.

IV-Präsident Sorger will industrielle Aktivitäten forcieren
Am Montagnachmittag beraten Chrysochoidis und Mitterlehner mit IV-Präsident Veit Sorger sowie zahlreichen Vertretern von Unternehmen weitere mögliche Kooperationen. Dort sollen Kontakte zu österreichischen Investoren hergestellt und die in Griechenland geplanten Privatisierungsvorhaben unterstützt werden. "Griechenland hat in den vergangenen Jahrzehnten über seine Verhältnisse gelebt, setzt allerdings jetzt geradezu Herkules-Anstrengungen, um die Schuldenkrise zu bewältigen", sagte IV-Präsident Veit Sorger. "Uns geht es jetzt in erster Linie darum, die industriellen Aktivitäten zu forcieren und so das Erreichen der Sparziele in Griechenland zu unterstützen", sagte Sorger.
     
zurück